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Die Geliebte des Zeitreisenden

Die Geliebte des Zeitreisenden

Titel: Die Geliebte des Zeitreisenden
Autoren: Susan Kearney
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verführerisch, doch alle Einwohner waren so alt! Und die Menschen strömten eine Traurigkeit aus.
    Aber sie wurden freundlich willkommen geheißen, und zwei Stunden später, nachdem sie Fisch und Chips sowie Jaylons neues Lieblingsgericht Dreikäsetoast gegessen hatten, wurden sie zu ihren Privatgemächern geführt. Rion war in Viviannes Gästezimmer untergebracht worden. Cael und Lucan teilten sich eine Zimmerflucht, und Lucan sprang sofort unter die Dusche, während Cael den erschöpften Jaylon in sein Bett auf der gegenüberliegenden Seite des Korridors brachte.
    Cael hoffte, die dunklen Ringe unter Jaylons Augen würden verschwinden, sobald er wieder zu Kräften käme. Er hatte so viel durchgemacht. Aber er war stark, er war gesund, und hier war er in Sicherheit. Dafür würde sie sorgen.
    Nachdem sie die Laken zurückgeschlagen hatte, klopfte sie sanft auf das Bett. »Komm, mein Junge. Ich weiß, dass du müde bist.«
    Jaylon gähnte und rieb sich die Augen. »Bleiben wir auf diesem Planeten?«
    Sie strich ihm über das Haar und schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln. »Erst einmal ja.« Cael und Lucan hatten seit ihrer Landung auf der Erde noch keine Gelegenheit gehabt, miteinander zu sprechen. »Ist das in Ordnung?«
    Er nickte, aber sie sah die Angst und Trauer in seinem Blick. »Niemand wird je den Platz deiner Mutter einnehmen können, aber du und ich, wir können trotzdem eine Familie sein. Würde dir das gefallen?«
    Jaylon schwieg für eine Weile. Dann schlang er die Arme fest um sie. »Bringst du mir das Fliegen bei?«
    »Ich werde es versuchen, natürlich.« Sie lachte, half ihm in das warme Bett und deckte ihn zu. Dann küsste sie ihn auf die Stirn und spürte sofort ganz deutlich die Verantwortung ihrer neuen Mutterrolle. »Ich habe dich lieb. Und jetzt schlaf, mein Schätzchen.«
    Jaylon schloss die Augen und war schon bald eingeschlummert. Er tat ihr so leid. Sie schluckte den Klumpen in ihrer Kehle herunter und sprach Sonelle gegenüber den stummen Eid aus, dass sie den Jungen wie ihr eigenes Kind lieben werde.
    Als Cael zu ihrer Suite zurückkehrte, telefonierte Lucan gerade. Er hielt kurz die Sprechmuschel zu. »Ich spreche mit meiner Familie. Auf dich wartet ein heißes Bad.« Er deutete auf das Badezimmer.
    »Das ist ja wundervoll.«
    »Lass dir Zeit.«
    Er widmete sich wieder seinem Telefonat, und sie spürte, wie ihn die Freude durchströmte. Cael stellte sich vor, wie am anderen Ende alle durcheinandersprachen, als Lucan seinen Eltern und seiner Schwester versicherte, dass er wohlbehalten zur Erde zurückgekehrt war. Am nächsten Tag wollte er sich mit ihnen in London treffen. Sie ließ ihn in Ruhe und folgte den Dampfschwaden bis zu einer großen Badewanne.
    Er hatte seine Familie seit Jahren nicht mehr gesehen. Sie freute sich zwar für ihn, aber bisher hatte sie ihn für sich allein gehabt. Insofern war sie ein wenig verwöhnt. Dieser Gedanke brachte ein Lächeln auf ihre Lippen.
    Nie hatte sie mit Lucan über die Zukunft gesprochen. Er selbst schien auch nie weiter als bis zum Ende seiner Mission geplant zu haben. Aber nun, da sie hier bei ihm auf der Erde waren, standen ihnen so viele Möglichkeiten offen. Sie konnte es kaum abwarten, mit ihm darüber zu sprechen. Dies war vermutlich für längere Zeit die letzte Nacht, in der sie ihn für sich allein hatte.
    Sie war so nervös, dass sie sich in dem luxuriösen, mit Duftessenzen angereicherten Bad kaum entspannen konnte. Dennoch ließ sie sich Zeit und genoss die frische, wohltuende Zitrusseife. Nachdem sie sich mit einem dicken Frotteehandtuch abgetrocknet hatte, schlüpfte sie in einen gegürteten Morgenmantel und schritt über den weichen Teppich in ihre Suite.
    Lucan saß vor einem Computer. Von seinem Tisch aus hatte er einen Blick auf den gepflegten Garten, der nun, bei Nacht, aus Gründen der Romantik angeleuchtet war. Doch er starrte weiter entschlossen auf den Monitor; offensichtlich war seine Aufregung verflogen.
    Sie trat hinter ihn und legte ihm die Hände auf die Schultern. Er tippte weiter und sprach gleichzeitig. »Erinnerst du dich an die Papiere, die Rion mir gab?«
    »Meinst du die, die Niscos Detektiv aus Brennons Aktentasche gestohlen hat?«, fragte sie.
    »Wir dachten, er wolle sie unbedingt zurückhaben, weil sie die Technik zum Aufspüren von Telefonen beschreiben. Aber wir haben uns geirrt.«
    Sie betrachtete die Symbole auf dem Bildschirm. »Es war die Schrift auf der Rückseite, die sie unbedingt geheim
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