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Die Geliebte des Zeitreisenden

Die Geliebte des Zeitreisenden

Titel: Die Geliebte des Zeitreisenden
Autoren: Susan Kearney
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Hatten die Ärzte recht? Macht mich dein Blut zum...«
    »Ich weiß es nicht. Weißt du, dass man große Angst vor dir haben wird, wenn du zu einem Drachenwandler wirst? «
    »Das macht nichts.«
    »Mein Liebster, du wirst vermutlich dein ganzes Leben lang allein sein.« Daran hatte er natürlich nicht gedacht. Schließlich war er ein Kind. »Warum, Jaylon? Warum willst du unbedingt ein Drache sein?«
    Ohne zu zögern antwortete er: »Weil ich genauso stark und tapfer sein will wie du.«

~ 26 ~
    Ich zog in den Krieg, und ein Teil von mir betete, ich möge nicht mehr zur hoffnungslosen Liebe zurückkehren. Arthur Pendragon
    Nisco strich über Sonelles Wangen. »Öffne die Augen. Wach auf.«
    Sonelle jammerte erst leise und erlangte dann das Be- wusstsein wieder.
    »Ich muss dir etwas sagen«, begann Cael.
    Sonelle stützte sich mühsam auf ihren Ellbogen ab. »Über den Gral?«
    »Über deinen Sohn.«
    »Jaylon?«
    »Er könnte Drachenblut haben.«
    Sonelle wurde noch blasser. »Was?«
    Cael fuhr mit ruhiger Stimme fort: »Werde nicht gleich wieder ohnmächtig. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Quentin und seine Henker werden bald zurückkommen.« Dann würden sie Cael foltern. Sie atmete schwer, ihr Mund war trocken, und sie bezwang ihre aufkeimende Panik. Bald würden die Schmerzen einsetzen.
    »Was bedeutet es denn, Drachenblut in sich zu haben?«, fragte Sonelle; dabei klang sie, als habe sie Angst vor der Antwort.
    »Jaylon könnte so werden wie ich.«
    »Ein Drachenwandler?« Sonelle wich zurück.
    »Cael ist mehr als nur eine Drachenwandlerin«, rief Jaylon.
    Nisco zog ihn in die hinterste Ecke des Raumes, weit weg von den Gesprächen der Erwachsenen.
    »Wie konntest du das nur tun?«, sagte Sonelle zu Cael. »Nicht mit meinem Jaylon!«In ihrem Blick lag wilde Panik. »Du lügst. Es gibt keine männlichen Drachen.«
    »Jetzt gibt es sie.«
    »Das ist unmöglich.«
    »Jaylon kann dir später erzählen, was geschehen ist. Sei sanft mit ihm. Hab Geduld ...«
    »Sag mir nicht, wie ich meinen Sohn erziehen soll.« Vor Angst und Schrecken war ihr Gesicht ganz verzerrt. »Wie konntest du ihm das antun?«
    Cael seufzte. »Jaylon wird deine Hilfe und deine Liebe brauchen.«
    »Niemand liebt einen Drachenwandler. Das weißt du.«
    Die Worte ihrer Schwester bohrten sich wie ein Messer in sie hinein. Lucan hatte Cael geliebt, aber er war für sie verloren. Irgendwie gelang es Cael, ihre Schmerzen zu unterdrücken. »Du bist seine Mutter. Sonelle, um der Liebe der Göttin willen, hör mir bitte noch ein einziges Mal zu. Hohepriesterin zu sein macht sehr einsam.«
    »Ich bin nicht dumm. Ich verstehe, dass es nicht immer wundervoll ist. Aber du lebst in einem Palast. Und die Menschen verehren dich.«
    »Die Menschen fürchten mich. Es ist verboten, mich zu berühren. Das würde ich mir für Jaylon nicht wünschen...«
    Draußen ertönte das Brüllen einer Maschine vom Himmel herab. Es klang völlig anders als alles, was Cael je gehört hatte. Die schrecklichen Laute zerrissen die Luft und donnerten durch die Residenz.
    Erzeigte die Göttin etwa ihr Missfallen, indem sie den
    Mond durch ein gewaltiges Erdbeben erschütterte? Ein ohrenbetäubender Lärm erfüllte die Luft, es klang wie die Schreie Tausender verwundeter Raubvögel.
    Quentin stürmte durch die Tür; seine Augen waren schwarz und böse. In der Hand hielt er eine Waffe.
    Cael bemerkte die offene Tür hinter ihm. Sie sah zu Nisco hinüber, die in der Ecke stand, und bedeutete ihr mit einem Nicken, sie solle Jaylon nehmen und schnell davonlaufen.
    Sonelle wollte aufspringen, aber sie erstarrte. Quentin richtete seine Waffe auf sie. Da seine ganze Aufmerksamkeit auf Sonelle gerichtet war, bemerkte er jedoch nicht, wie Jaylon und Nisco flohen.
    Schließlich konnte sich Sonelle wieder bewegen, aber bevor sie die Tür erreicht hatte, feuerte Quentin. Ohne einen Laut sackte Sonelle zu Boden; ihre blicklosen Augen waren auf Cael gerichtet.
    Cael blinzelte entsetzt. Im einen Augenblick hatte ihre Schwester noch gelebt, und im nächsten war sie ins Reich der Göttin hinübergegangen. Nun zielte Quentin auf Cael.
    »Das ist Eure letzte Gelegenheit«, rief Quentin durch das Kreischen von Metall, das so klang, als würden gerade hundert Gleiter zusammenstoßen. »Sagt mir, wo der Gral ist! Sonst werde ich zuerst Eure Zehen verbrennen, dann Eure Füße, dann Eure Hände. Zoll für Zoll werdet Ihr sterben.«
    Der Boden erzitterte. Die Steine wurden voneinander getrennt und
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