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Die Geliebte des italienischen Millionaers

Die Geliebte des italienischen Millionaers

Titel: Die Geliebte des italienischen Millionaers
Autoren: Lynne Graham
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Habt ihr es mir deshalb verschwiegen?"
    "Warte bitte einen Augenblick. Ich rufe Lucca." Vivien ließ den Hörer fallen, als hätte sie sich verbrannt. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. In dem einen Jahr ihrer Ehe hatte sie sich mit Serafina ausgesprochen gut verstanden. Doch nachdem sie, Vivien, Lucca verlassen hatte, hatte Serafina sich sehr für ihren Bruder eingesetzt und ihn heftig verteidigt. Vivien bereute zutiefst, dass sie nicht auf ihre Schwägerin hatte hören wollen. Es war für sie damals die einfachste Lösung gewesen, den Kontakt mit Serafina einschlafen zu lassen.
    Vivien rief Lucca ans Telefon. Warum hatte er ihr nicht erzählt, dass seine Schwester verlobt war und heiraten wollte? Sie versuchte, sich nicht verletzt zu fühlen. Hatte er vorgehabt, sie auf die Hochzeit mitzunehmen? Jetzt würde er es tun müssen.
    Er hatte sich ein Handtuch um die Hüften geschlungen und kam aus dem Badezimmer. Das Wasser perlte noch von seinem Körper, während er den Hörer in die Hand nahm.
    Vivien ließ ihn allein. In aller Eile duschte sie und zog sich an.
    "Morgen Abend geht Serafina mit ihren Freundinnen aus, und sie möchte gern, dass du mitkommst", verkündete Lucca, als sie ins Schlafzimmer zurückkam, und verzog das Gesicht. Das Gespräch war noch nicht beendet. "Ich versuche gerade, ihr klar zu machen, dass dir so etwas eigentlich keinen Spaß macht."
    Wahrscheinlich passt es ihm nicht, wenn ich mit seiner Schwester ausgehe, überlegte sie rebellisch. "Du irrst dich. Ich komme gern mit. Sag ihr, dass ich mich freue und mich für die Einladung bedanke."
    Lucca sah sie verblüfft und missbilligend an. Dann reichte er ihr den Hörer. Serafina redete wie ein Wasserfall und erklärte, sie könne es kaum erwarten, Vivien wiederzusehen. Schließlich beendete sie das Gespräch.
    "Wen heiratet sie denn?" fragte Vivien Lucca.
    "Umberto. Er ist Architekt und völlig vernarrt in sie", antwortete Lucca angespannt.
    Vivien senkte den Kopf. "Das freut mich für sie. Hast du ihr erzählt, wie es mit unserer Beziehung aussieht?" Sie wollte ihn dazu bringen, Stellung zu nehmen, und war froh darüber, dass sie jetzt einen Grund hatte. "Sie hat voreilige Schlüsse gezogen."
    "Das ist typisch für meine Schwester. Lass sie bis nach der Hochzeit glauben, was sie will", riet Lucca ihr mit regloser Miene.
    "Hast du vor, mich auf die Hochzeit mitzunehmen?"
    "Jetzt bleibt uns wohl nichts anderes übrig, nachdem sie herausgefunden hat, dass du in Italien bist."
    Es war nicht die Antwort, die Vivien gern gehört hätte. Sie vermutete, dass er sie nicht auf die Familienfeier hatte mitnehmen wollen. Immerhin würde ihr Erscheinen unter seinen Verwandten und Freunden Aufsehen erregen. Indem er so ausweichend geantwortet hatte, hatte er es vermieden, ihre momentane Beziehung zu beschreiben. Vivien kam sich ausgegrenzt vor und bereute, das Gespräch überhaupt angenommen zu haben. Aber vielleicht war sie ja auch nur überempfindlich. Oder es war für Lucca noch zu früh, über die wieder aufgenommene Beziehung zu reden.
    Nein, er würde auch in hundert Jahren nicht darüber reden, wie sich Vivien dann wehmütig eingestand. Lucca sprach niemals über Beziehungen und Gefühle. Wenn es um andere Themen ging, war er nie um Worte verlegen. Doch sobald die Sprache auf das Thema "Gefühle" gebracht wurde, verließ er am liebsten den Raum. Er hatte ihr damals in Longchamp in romantischer Umgebung einen Heiratsantrag gemacht, indem er den Ring in der Hand gehalten und nur gefragt hatte: "Gut, willst du?"
    "Was sollte ich wollen?" Sie hatte den Ring mit den im Sonnenschein funkelnden Steinen hoffnungsvoll betrachtet.
    Lucca war merklich frustriert und warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu. Dann nahm er ihre Hand und steckte ihr den Ring an den Finger. "Wollen wir beide, du und ich …?"
    "Du meinst heiraten, willst es aber nicht aussprechen?" flüsterte Vivien.
    "Zuerst verlobt man sich", wandte er rasch ein.
    "Aber du denkst daran, zu heiraten, oder?"
    Plötzlich hatte er begeistert gelächelt, und die Anspannung hatte sich aufgelöst. "Ja, mein Liebling, daran denke ich."
    Dass er sie "mein Liebling" genannt hatte, war der einzige Hinweis darauf gewesen, dass er sie vielleicht liebte. Und Vivien hatte ihn zu sehr geliebt, um ihn unter Druck zu setzen. Sie hatte sich eingeredet, seine Scheu, über Gefühle zu sprechen, sei ein Beweis für seine Liebe. Sie war sehr gerührt gewesen und hatte sogar geglaubt, ihn in gewisser Weise beschützen
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