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Die Geliebte des griechischen Reeders

Die Geliebte des griechischen Reeders

Titel: Die Geliebte des griechischen Reeders
Autoren: LYNNE GRAHAM
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erwachte, fühlte sie sich wunderbar erfrischt.
    Thrazos! Atreus’ Privatinsel und für ihn der schönste Ort der Welt. Er hatte ihr vorgeschlagen, die Flitterwochen auf seiner Insel zu verbringen.
    In der Dunkelheit konnte Lindy von der Umgebung nicht viel sehen, die Villa jedoch war in helles Licht getaucht. Am Fuß des Hügels glitzerte im Mondlicht das Meer, während sie von der Hubschrauberlandefläche zur Terrasse hinaufstiegen. Atreus übergab Theo dem Kindermädchen, das ihn zu Bett bringen sollte.
    „Ach, ist das schön!“ Lindy betrat einen großen Raum mit Natursteinwänden, gemütlichen Holzmöbeln und hellen Vorhängen. Die bodentiefen Fenster boten einen atemberaubenden Blick über das Meer.
    „Wenn nicht etwas Unvorhergesehenes dazwischenkommt, können wir hier sechs Wochen bleiben, mali mou .“ Atreus lächelte vergnügt, als Lindy sich überrascht zu ihm umdrehte. „Deswegen habe ich den ganzen letzten Monat so viel gearbeitet – damit wir hier auf der Insel möglichst lange flittern können.“
    „Wenn ich das gewusst hätte! Du schienst ständig so beschäftigt zu sein …“
    „Jetzt nicht mehr, glikia mou. “ Sanft strich Atreus ihr das Haar aus dem Gesicht.
    Nun konnte sie nicht mehr an sich halten. „Hast du viele Frauen hierher gebracht?“
    Er warf ihr einen fragenden Blick zu. „Nein.“
    „Und Krista?“ Lindy musste einfach wissen, wie tief die Griechin in sein Leben verwoben gewesen war.
    Er kniff die Augen zusammen. „Ja, sie war hier.“
    Ein eisiger Schauer überlief sie. Hätte sie nur den Mund gehalten! Sie zuckte die Schultern. „Ich weiß selbst nicht, warum ich das gefragt habe.“
    „Die Einzige, mit der ich jetzt hier sein möchte, ist meine Frau.“ Atreus beugte sich über sie und bedeckte ihre Lippen mit seinen.
    Wie berauscht erwiderte Lindy den Kuss und drängte ihm entgegen. Mehr brauchte sie Atreus nicht zu zeigen. Er hob sie hoch und trug sie den Gang entlang in ein großes luftiges Schlafzimmer mit Verandatüren, die zur Terrasse hinausführten. Behutsam legte er sie auf das breite Bett und kniete vor ihr, um ihr die Schuhe auszuziehen.
    Hat er hier mit Krista geschlafen? musste Lindy unwillkürlich denken, ehe Atreus sie leidenschaftlich küsste und die Welt um sie her versank. Es war so lange her, seit er das letzte Mal mit ihr geschlafen hatte. Es hatte keinen Kuss, keine Liebkosung mehr gegeben, durch nichts hatte er erkennen lassen, dass er sie wieder begehrte – bis zu dem Moment in der Kirche, als er sie so verlangend angesehen hatte.
    Natürlich hatten sie sich in den ersten Wochen nach Theos Geburt zurückhalten müssen, doch es hätte andere Möglichkeiten gegeben, Intimitäten auszutauschen oder zumindest das Bett zu teilen. Dennoch hatte Atreus, der Mann mit starken sexuellen Bedürfnissen, sich von ihr ferngehalten. Warum? Wieso hatte er sie auch in letzter Zeit auf Abstand gehalten? Begehrte er Krista immer noch?
    Atreus begann, Lindys Reißverschluss zu öffnen. Doch das Glücksgefühl, das sie eben noch durchströmt hatte, erlosch. Wollte er mit ihr schlafen, weil er annahm, sie erwarte das von ihm? Würde er Vergleiche anstellen, sich wünschen, jemand anderes liege hier neben ihm?
    Mit aller Kraft stieß sie Atreus von sich, sprang auf und zog den Reißverschluss wieder zu. „Tut mir leid, aber ich kann nicht … Ich kann einfach nicht!“, brachte sie wie gehetzt hervor und wich vor ihm zurück.
    Seine Züge wurden hart, er hielt mitten in der Bewegung inne. Einen Moment lang betrachtete er sie finster, dann trat er einen Schritt zurück. Ihr schoss das Blut ins Gesicht, hilflos sah sie Atreus an. „Das ist dein gutes Recht. Kalinichta “, sagte er mit ausdrucksloser Stimme.
    Schockiert blickte Lindy ihm nach, bis er den Raum verlassen hatte. Tränen schossen ihr in die Augen, rannen ihr über die Wangen. Warum fühlte sie sich so unsicher? Was war nur auf einmal über sie gekommen? Dies war ihre Hochzeitsnacht, und sie wollte sie nicht allein verbringen.
    Katastrophaler hätte ihre Ehe kaum beginnen können.

10. KAPITEL
    „Ich habe alles vermasselt“, gestand Lindy ihrem kleinen Sohn.
    Von der Terrasse bot sich ihr ein atemberaubender Blick auf das glitzernde Meer unter ihnen. Obstgärten und blühendes Land erstreckten sich bis hinunter zum weißen Sandstrand einer verträumten Bucht, in der sich die Wellen brachen.
    Doch Lindy konnte die Schönheit ihrer Umgebung, den strahlenden Sonnentag nicht recht genießen. Ihre ganze
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