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Die Geliebte des griechischen Reeders

Die Geliebte des griechischen Reeders

Titel: Die Geliebte des griechischen Reeders
Autoren: Graham Lynne
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Helfer wurden auf sie aufmerksam. Forschende Blicke trafen das Paar. Lindy schoss das Blut in die Wangen, unsicher wandte sie sich ab.
    â€žHier muss man nicht viel tun, um für Klatsch zu sorgen“, warnte sie Atreus eindringlich.
    â€žStört dich das? Sittsame junge Damen springen schließlich auch nicht am helllichten Tag splitternackt in Flüsse“, bemerkte er vergnügt.
    Stocksteif stand Lindy da. „Ich habe nicht vergessen, wie du dich an dem Tag aufgeführt hast.“
    Atreus war es nicht gewohnt, um Verzeihung zu bitten – oder gar Abbitte zu leisten. Die Frauen machten es ihm leicht und gaben vor, seine Fehler oder Unterlassungen nicht zu bemerken. Absagen in letzter Minute und öffentliche Auftritte in Gesellschaft anderer Damen wurden elegant ignoriert. Jede von ihnen wollte ja, dass er sich wieder meldete. Beim schönen Geschlecht konnte er sich alles leisten.
    â€žAn dem Tag am Fluss warst du ein richtiger Fiesling“, erklärte Lindy ihm schonungslos.
    Amüsiert versuchte Atreus sich zu erinnern, wann ihn das letzte Mal jemand mit so einem Schimpfwort bedacht hatte.
    â€žDu warst unverschämt, arrogant und beleidigend und hast mich unglaublich gedemütigt“, hielt Lindy ihm vor.
    â€žIch habe mich bei dir entschuldigt“, betonte er leicht gereizt. „Und, glaube mir, das tue ich nur sehr selten.“
    Na ja, es stimmte schon, er hatte sich wirklich entschuldigt, musste sie sich eingestehen. War es kleinlich, ihm die Sache jetzt noch vorzuhalten? Schließlich hatte er sie heute vor dem Schlimmsten bewahrt, als sie Dolly retten wollte. Außerdem hatte er bewiesen, dass er in einer Krisensituation einen klaren Kopf behielt und mutig und umsichtig handelte – und diese Charaktereigenschaften bewunderte und schätzte sie. Dennoch konnte Lindy sich des Gefühls nicht erwehren, dass es Atreus Dionides nicht leichtfiel, eine Frau nett zu behandeln.
    â€žIch weiß nicht, warum du mit mir flirtest“, bemerkte sie ehrlich.
    â€žNein?“
    Sein zweifelnder Ton ließ sie aufblicken. Seltsam eindringlich sah er sie an. Erregung durchströmte sie, alles in ihr spannte sich an, sie wagte kaum zu atmen.
    Plötzlich begehrte sie ihn so verzweifelt, dass es schmerzte. Sie wollte, dass er sie küsste.
    Erschrocken über diese verwirrenden Gefühle machte Lindy kehrt und flüchtete in die Küche.
    Sekunden später ging im ganzen Haus plötzlich das Licht aus. Aufgebrachtes Stimmengewirr setzte ein, man hörte das Knacken von Schaltern, doch es blieb dunkel. Irgendjemand öffnete die Küchentür.
    â€žDie Stromversorgung hier muss mit der von Chantry House gekoppelt sein. Wahrscheinlich hat die Feuerwehr sie aus Sicherheitsgründen abgeschaltet“, durchdrang Atreus’ ruhige Stimme die Dunkelheit. „Deshalb dürfte es einige Zeit dauern, bis wir wieder Licht haben. Heute ganz sicher nicht mehr.“
    â€žNa toll!“ Lindy ließ sich an einen Küchenschrank sinken und strich sich seufzend das Haar zurück. Der Traum vom Duschen war ausgeträumt.
    Unter Dankesbezeugungen für die Bewirtung begannen die Dorfbewohner, sich zu verabschieden.
    â€žGehen Sie nur auch, Phoebe“, drängte Lindy die Wirtschafterin von Chantry House , die an ihrer Seite geblieben war. „Es war eine lange, aufregende Nacht, und Sie brauchen noch ein paar Stunden Schlaf. Das meiste hier ist ja wieder aufgeräumt.“
    â€žSind Sie sicher?“, fragte Phoebe zweifelnd.
    â€žAber ja.“
    â€žWie wär’s, wenn Sie mit zu mir kommen?“, schlug die Wirtschafterin ihr vor. „Im Dorf haben wir immerhin Strom.“
    â€žEs wird bald hell. Ich komme schon zurecht“, versicherte Lindy ihr. In dem kleinen Terrassenhaus warteten Phoebes Mann und ihre fünf Kinder, da würde sie auch ohne einen zusätzlichen Gast alle Hände voll zu tun haben. Tastend fand Lindy ihre Taschenlampe unter der Spüle und leuchtete Phoebe den Weg bis zur Hintertür, die sie hinter der Wirtschafterin abschloss.
    â€žLindy?“
    Ãœberrascht fuhr sie herum, als sie aus dem Nebenraum Atreus’ dunkle Stimme hörte. „Ich dachte, du wärst schon gegangen“, gestand sie ihm und trat ein. Jetzt konnte sie die Umrisse seiner groß gewachsenen Gestalt am Wohnzimmerfenster ausmachen.
    â€žWäre ja noch schöner, wenn ich mich für deine Hilfe bedanke, indem ich
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