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Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Titel: Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf
Autoren: Susanne Mittag
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nickte Mara betont unschuldig. »Aber das beantwortet meine Frage nicht.«
    Lucas runzelte die Stirn. »Ich  … wollte mich eigentlich nur entschuldigen. Das vorhin  … hätte ich vielleicht zuerst mit dir klären sollen, ohne Lehrer. Sich vorsagen zu lassen ist nicht fair den anderen gegenüber. Aber dich anzuschwärzen war auch nicht fair.«
    Â»Fällt dir ja früh ein!«, sagte Mara trocken.
    Â»Hätte mir auch gar nicht einfallen können«, erwiderte Lucas ebenso trocken und wollte an ihr vorbeigehen.
    Â»Sagst du dem Stängler, dass du dich geirrt hast?«
    Lucas blieb stehen. Dann zuckte er mit den Schultern. »Hab ich mich denn geirrt?« Mit einem triumphierenden Funkeln in den Augen, das nicht so recht zu seiner Entschuldigung passte, wandte er sich zur Treppe und lief, zwei Stufen auf einmal nehmend, hinunter.

3. Kapitel
    Aus: »Die Wahrheit über Geister« von Prometheus Schröder
    Die halbe Nacht lang hatte Mara davon geträumt, wie Emilia und Robert gemeinsam in größte Gefahr gerieten. Nur die Art der Gefahr blieb in ihrem Traum äußerst schwammig. Als dann auch noch ihr Wecker eine halbe Stunde zu früh klingelte (das Kunststück hatte Adrian fertiggebracht, und er war auch noch sehr stolz darauf), hätte sie den Tag am liebsten komplett im Bett verbracht. Stattdessen nutzte Adrian die gewonnene Zeit, um Mara zu predigen, wie unmöglich sie sich benommen hatte. Schließlich versprach sie ihm, sich gleich nach der letzten Stunde vor dem Musikraum mit ihm zu treffen. »Auch wenn ich keine Ahnung habe, wie ich da reinkommen soll«, gab Mara zu bedenken. »Ich bin schließlich kein Geist, der einfach durch die verschlossene Tür schweben kann  … «
    Â»Ãœberlass das mir«, erwiderte Adrian zuversichtlich. »Bring einfach einen festen Draht mit.«
    Adrians Andeutung hatte Mara in tiefe Gewissenskonflikte gestürzt. Bedeutete es etwa das, was sie glaubte? Außerdem wirkte so was im Fernsehen doch bestimmt viel einfacher als in Wirklichkeit  … Zum Glück war das zweite Stockwerk wie leergefegt, als sie dort ankam.
    Adrian wartete bereits auf sie. »Na, beeilt hast du dich ja nicht gerade«, rief er ihr ungeduldig entgegen. »War das die Rache für gestern? Hör mal, hier geht’s diesmal nicht um dein Bühnengehopse, sondern um Emilia. Ich werde bestimmt nicht zulassen, dass man ihr etwas antut!«
    Â»Warum holst du sie nicht einfach raus? Mauern sind doch kein Problem für euch.«
    Â»Die Mauern der Schule nicht«, sagte Adrian grimmig. »Aber die Mauern in Emilias Kopf schon.«
    Â»Und was hast du nun vor?« Mara zog das Stück Draht aus ihrer Hosentasche. »Du bist schließlich kein Panzerknacker.«
    Adrian kam näher und flüsterte. (Er flüsterte oft, wenn er nicht gehört werden wollte. Auch noch nach hundert Jahren.) »Geister können ihre Größe ändern, wie es ihnen gefällt. Also müsste ich mich so klein machen können, dass ich in dieses Schloss passe. Ich hoffe nur, dass du meine Anweisungen dann noch hören kannst.«
    Â»Anweisungen?«
    Â»Ja! Damit du weißt, wie du den Draht bewegen musst, um das Schloss zu knacken.«
    Nun hatte er Maras volle Aufmerksamkeit.
    Â» Ich? Bist du wahnsinnig? Und wenn mich jemand erwischt?«
    Aber Adrian ging nicht auf Maras Einwände ein. Stattdessen musste sie mit ansehen, wie er schrumpfte wie eine Schwimmente, aus der man die Luft rausließ. Innerhalb von Sekunden war er nur noch so groß wie ein Streichholzkopf. Eilig schwebte er auf das Türschloss zu, hatte aber deutliche Mühe, sich hineinzuquetschen. Dann war er verschwunden.
    Â»Adrian?«
    Â»Test! Test! Test!«, brüllte er. »Kannst du mich hören?«
    Mara presste sich die Hände auf die Ohren. »Du musst nicht schreien. Ich bin ja gleich taub.«
    Â»Schon gut  … Okay, jetzt krümm den Draht zu einem Haken.«
    Â»Warum haben wir das nicht gestern schon so gemacht, als der Winkelmann die Tür abschließen wollte?«, fragte Mara, während sie den Draht ins Schloss schob.
    Â»Weil Emilia immer mit einem menschlichen Herzen denkt und nie mit dem Kopf eines Geistes«, erwiderte Adrian.
    Von nun an kamen nur noch kurze Befehle von Adrian: »Links, rechts, noch mehr rechts. Nein, jetzt wieder links! Leicht kippen. Nein, zu deiner Seite! Und jetzt ganz
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