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Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf

Titel: Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf
Autoren: Susanne Mittag
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Kulturen ein Symbol für die Unendlichkeit. Bei Geistern gefürchtet, weil es nur einen Weg hinein gibt – und keinen hinaus.«
    Â» Deshalb hat Sybilla die Kerzen nicht ausgeblasen«, ergänzte Mara. »Mit dem Rauch wären die Seelen ins Jenseits gegangen, aber durch diesen Kerzentöter gingen sie direkt in ihr Gefängnis hinein  … «
    Sie strich mit den Fingern über die Spirale – als ein kratzendes Geräusch sie aus ihren Gedanken riss. Mara drückte den Anhänger fest an sich und sah sich in dem staubigen, dunklen Zimmer um. Aber außer Kathi, Adrian und Emilia war kein Geist zu sehen.
    Â»Das kommt von draußen«, flüsterte Adrian und flog zum Fenster. Zuerst war nichts zu erkennen, die einzige Straßenlaterne war ein gutes Stück entfernt. Auf einmal drückte sich ein Gesicht gegen die Scheibe.
    Mara hielt sich die Hand vor den Mund, um ihren Schrei zu ersticken. Dann erkannte sie Lucas.
    So leise wie möglich öffnete sie das Fenster zur Veranda. Es klappte nicht ganz – das Quietschen war unüberhörbar. Im nächsten Moment spürte Mara, dass das Geräusch nicht unbemerkt geblieben war. Jemand – oder etwas – war ins Esszimmer gekommen und ein paar Meter hinter Mara stehen geblieben. Sie versuchte, mit ihrem Körper den Blick auf Lucas zu verdecken und winkte ihn unauffällig nach unten. Hoffentlich hatte er verstanden! Dann erst drehte sie sich um.
    Â»Du bist schlauer, als ich dachte«, stellte Sybilla mit schmalen Lippen fest. »Nur deinetwegen musste ich heute schon alle Geister zusammenbekommen. Als du mir von der Geisterfrau erzählt hast, die den Mord beobachtet hat – und von der Waffe, die du bestimmt auch noch suchen wolltest  –, musste ich mich beeilen. Aber dass du dich aus dem Schrank befreist und dich mit meinem hübschen kleinen Anhänger durchs Fenster stehlen willst – das finde ich dreist.« Ruckartig wandte sie sich an Kathi. »Von dir habe ich allerdings auch mehr erwartet. Geh und hilf Hagen mit den Vorhängen! Wir brauchen ganz viel Mondlicht!«
    Mit diesen Worten packte sie Mara am Arm und zog sie mit sich ins Wohnzimmer. Wenigstens waren Adrian und Emilia verschwunden. Kathi ging mit gesenktem Kopf zur Tür. Was konnten sie jetzt noch tun? Es gab keine Rettung mehr.
    Â»Du hast diesem Mädchen doch nicht etwa ein zweites Mal vertraut?«, fragte Sybilla Kathi schneidend. »Du weißt, dass sie uns für Monster hält.«
    Das Mädchen hob den Kopf und sah Sybilla an. »Sind wir das nicht auch?« Im selben Moment raste sie auf Mara zu und hielt ihr die durchscheinende Handfläche ausgestreckt hin. »Die Spirale!«
    Viel zu verdutzt, um darüber nachzudenken, warf Mara sie ihr zu.
    Kathi umschloss sie mit ihrer Faust und breitete die Arme aus. »Adrian! Emilia! Kommt her!«
    Mara, von der verblüfften Sybilla wieder freigegeben, duckte sich hinter einen Sessel, als die beiden durch die Wand auf Kathi zuschwebten. Sie fassten Kathi an den Händen und bildeten einen Kreis.
    Â»Wagt es nicht!«, knurrte Sybilla, ihr Gesicht rot vor Zorn.
    Â»Was hast du vor?«, flüsterte Emilia angstvoll.
    Â»Vertraut mir!«, sagte Kathi und schloss die Augen. »Lasst auf keinen Fall los! Wir müssen es zu dritt tun!«
    Sybilla wurde wild wie ein Derwisch und versuchte, zwischen die drei Geister zu fahren, und auch Hagen kämpfte, um sie zu trennen. Aber die drei schienen wie eine Wand, an der sie abprallten.
    Â»Aller guten Geister sind drei«, rief Kathi laut. »Gemeinsamer Wille macht uns frei.«
    Adrian und Emilia wiederholten Kathis Worte etwas leiser, während schwarzer Rauch sie einhüllte. Nein, kein Rauch! Es waren die Schatten von Sybilla und Hagen, die immer wütender um Kathi herumwirbelten.
    Â»Wir sprechen und brechen jeden Bann, weil Wille Berge versetzen kann«, rief Kathi weiter. Dann öffnete sie die Augen und hob ruckartig die Hand mit der Spirale und warf sie in die Luft. »Gefängnis, entlasse die Geister!«
    Kaum hatte Kathi den Willen der drei ausgesprochen, landete die Spirale auf dem Boden. Gleichzeitig entwich etwas daraus, zischend, wie Luft aus einem Ventil. Nebel, der Formen annahm: ein Mädchen in einem weißen Kleid. Ein Junge mit stacheligen Haaren. Ein älterer Junge mit düsterem Blick. Und zwischen ihnen auch Robert und Paul. Immer schneller sausten zahlreiche
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