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Die Gehorsame

Die Gehorsame

Titel: Die Gehorsame
Autoren: Molly Weatherfield
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Jonathan mich mitgenommen hatte. Auch dort gab es Regeln. Sie fanden in einem sehr eleganten Haus statt – eigentlich eher ein von Mauern umgebenes Schloss –, meistens unten auf der Halbinsel. Jonathan übergab sein Auto einem Kammerdiener, der auch meinen Mantel entgegennahm. Darunter war ich nackt, abgesehen von Stiefeln, Halsband und Leine. Jonathan ergriff die Leine und führte mich zu den Stühlen, die im Kreis aufgestellt waren, für gewöhnlich in einem prachtvollen Garten. Er setzte sich und befestigte die Leine an einem kleinen Pfosten neben seinem Stuhl.
    Die ersten Male bei einem solchen Ereignis erschienen mir ziemlich irreal. Ich wäre nicht überrascht gewesen, wenn Jonathan all diese attraktiven Leute bei einer Casting-Firma engagiert hätte. Es fiel mir schwer, zu glauben oder mir einzugestehen, dass andere Leute die gleichen Arrangements trafen wie Jonathan und ich und dass es eine Art Parallelwelt gab. Nach und nach jedoch erkannte ich zumindest einen gewissen Grad an faktischer Realität an. Körperliche Fakten, wie zum Beispiel die dünnen roten Striemen auf den Schenkeln des Mädchens mit den blonden Locken. Sie waren äußerst präzise in einem Gittermuster angelegt, und ich musste einfach glauben, dass sie das Werk dieser sehr bleichen, vornehmen Frau in weißer Seide waren, die das blonde Mädchen so anbetend anstarrte. Mittlerweile hatte ich mich an diesen Anblick gewöhnt, und ich begann mich zu fragen, was es noch alles gab und wie es funktionierte.
    Jonathan hatte mit Ungeduld auf meine Neugier reagiert. Bei der Show ging es lediglich um die Vorführungen, hatte er mir unmissverständlich erklärt. Ich war da, um zuzuschauen und zu lernen, und nicht um mich über das Publikum zu wundern. Oder, genauer gesagt, ich sollte mir die Vorführungen anschauen, an denen er interessiert war. Es gab nämlich zahlreiche Arten von Vorführungen, auch Rennen und Hindernisläufe von Sklaven in Stiefeln und Zaumzeug, die manchmal sogar von einer farblich abgestimmten Equipage begleitet wurden. (Gab es wirklich Leute, die mehr als einen Sklaven hatten?, fragte ich mich.) Die Pferderennen interessierten Jonathan jedoch nicht, und manchmal ging er früher. Ich folgte ihm mit widerstreitenden Gefühlen, wobei ich mich fragte, wie es sich wohl anfühlen mochte, wenn ich ein Gebiss im Mund trüge und an Zügeln geführt würde.
    Jonathans Lieblingsvorführungen waren die so genannten Präsentationen. Meistens standen sie am Beginn des Programms, direkt nach der Einleitung, die für gewöhnlich von einem äußerst gepflegten reichen Mann oder einer Dame vorgenommen wurde. Bei der letzten Veranstaltung hatte eine Dame in einem Gartenpartykleid mit weicher Stimme die Gäste willkommen geheißen. Dann hatte sie die Teilnehmer bekannt gegeben, obwohl diese Informationen auf den wunderschön gedruckten kleinen Karten standen, die an alle Master und Herrinnen am Eingang verteilt worden waren.
    Ihre Ankündigung hatte ungefähr folgendermaßen gelautet: »Heute gibt es sechs Teilnehmerinnen an unserem ersten Event. Da ist Elizabeth im Besitz von Mr. Elias Johnstone; Janet im Besitz von Mr. Frank Murphy; Tina, nachweislich im Besitz von Mr. John Rudner …«, und so weiter. Sechs nackte, sehr schöne junge Frauen gingen zweimal um den Stuhlkreis herum, dann kniete sich jede vor die Dame und küsste ihren Fuß. Bei jeder von ihnen waren der Name, der Name ihres Herrn und eine Codenummer, die ich nicht verstand, unten am Rücken mit Fettstift notiert. Die Gartenpartydame lächelte sie alle an und stellte sie dann dem Richter vor, der wohl sehr bekannt war, nach der Reaktion des Publikums zu urteilen. Um mich herum wurde getuschelt, dass sein Training mit den Sklaven anderer Besitzer Wunder wirken würde. Auf jeden Fall hatte er einen tollen Körper, wenn auch keine so tolle Frisur – er sah ein bisschen so aus wie Jack LaLanne. Und er bekam eine Menge Applaus.
    Die Vorführung selbst war sehr schlicht und sehr schwierig. Es gab formelle Positionen, die Präsentationen genannt wurden, welche die Sklaven nacheinander einnehmen mussten. Erotische Positionen völliger Unterwerfung und Verfügbarkeit. Wie Sie sich wohl denken können, gab es eine Mund-Position, eine Mösen-Position, eine Arsch-Position und Variationen dieser Stellungen. Also Positionen, in denen der Sklave am leichtesten und am besten zu ficken war. Es hatte viel mit Muskelbeherrschung zu tun. Jeder konnte erkennen, dass es richtige und falsche Arten gab,
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