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Die geheimnisvolle Diebesbande

Die geheimnisvolle Diebesbande

Titel: Die geheimnisvolle Diebesbande
Autoren: Enid Blyton
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die Scheinwerfer aus und rollte mit gedrosseltem Motor auf den Hof. Ein Mann sprang heraus und verschwand in der Villa.
    „Kommt!“ wisperte Tini.
    „Du willst da vorbei?“ fragte Tina zweifelnd.
    „Quatsch. Wir werden hinten herum durch das Grundstück von Familie Erler schleichen, da kommen wir ungesehen bis zum Kellerfenster. Erlers werden uns das bestimmt verzeihen, schließlich geht es um eine gute Sache. Wenn wir Glück haben, enthüllt sich uns jetzt des Rätsels Lösung.“
    Im Schutz der Büsche liefen sie ein Stück weit die Straße hinunter, sausten um die Ecke und bogen nach etwa hundert Metern in die Parallelstraße ein.
    „Ein Segen, daß Erlers so einen niedrigen Zaun haben“, flüsterte Tina, die hinter Tini her über die Holzeinfassung des Grundstücks stieg. „Laß uns rechts entlang gehen, auf der anderen Seite ist das Wohnzimmerfenster, wer weiß, ob sie die Vorhänge geschlossen haben.“
    Es hatte kaum fünf Minuten gedauert, bis sie an der Villa der alten Damen ankamen. Jetzt setzte Tini vorsichtig den Fuß auf die oberste Treppenstufe. Sie schrak zusammen, als das Laub unter ihren Füßen raschelte.
    „Haltet euch an der anderen Seite der Treppe, da ist das Laub naß vom Regen“, hauchte sie. „Aber Vorsicht, es ist glitschig. Da! Sie machen Licht im Keller, paßt ja auf, daß euch niemand sieht, drückt euch eng an die Mauer!“
    „Ist doch logisch, oder!“ brummte Tobbi.
    Tini tastete sich bis zum Kellerfenster vor, preßte sich eng an die kalte, feuchte Mauer und versuchte, einen Blick in den Keller zu erhaschen. Unter ihr schob sich Tinas Kopf vorbei.
    „ Ohh !“ hauchte Tina. „Das muß man gesehen haben, um es zu glauben!“
    „Los, laß mich auch mal“, wisperte Tobbi ungeduldig.
    „Geh auf die andere Seite.“
    Im Keller hoben der Clubwart und Pinky mit zwei spitzen Eisen die Dielenbretter in ihrer ganzen Länge vom Boden und stapelten sie seitlich aufeinander. Darunter wurde der graue Betonfußboden sichtbar, den Tina gesehen hatte, und in der Mitte ein Viereck aus dicken Bohlen, in das ein eiserner Ring eingelassen war.
    Jetzt beugte sich Pinky zu dem Ring hinunter und schob die schwere Holzplatte zur Seite. Dann angelte er in die Tiefe; das Ende einer Leiter wurde sichtbar, von unten her drang ein schwacher Lichtschein herauf. Pinky stieg in das Loch und verschwand. Herr Weißfuß beugte sich über die Öffnung und verfolgte gespannt, was Pinky dort unten tat. Offenbar gab er dem Jungen Anweisungen, denn er sprach auf ihn ein und wies mal hierhin, mal dorthin. Was er sagte, konnten sie draußen nicht verstehen.
    Jetzt ging der Clubwart auf die Knie und neigte sich zu Pinky hinunter. Er streckte die Hände aus und hob einen schweren Kasten heraus. Ein zweiter Kasten folgte. Dann erschien auch Pinky wieder, und die beiden Männer begannen, den Einstieg von neuem unsichtbar zu machen.

    „Wir haben genug gesehen, kommt!“ flüsterte Tini. „Sie werden die Kästen in den Transporter laden und davonfahren, das können wir auch von der Straße aus beobachten.“
    Es war, wie Tini vermutet hatte. Pinky lud die Kästen in den Kombi und fuhr mit abgedunkelten Scheinwerfern davon. Erst in der nächsten Straße machte er Licht und gab Gas.

Verräterische Zigaretten

    An diesem Abend blieben sie noch lange wach. Sie hockten zu dritt auf Tobbis Bett und besprachen die Ereignisse des Tages. Frau Greiling war längst Schlafen gegangen. Tina hatte einen heißen Kakao gemacht, im Schrank fanden sich eine Schachtel Kekse, eine Tüte Kartoffelchips und eine Packung Nüsse. Sie hatten alles auf ein großes Tablett gestellt und mit hinaufgenommen. Nun saßen sie im Kreis um ihren Imbiß und hielten eine Mitternachts-Generalversammlung, wie Tini es nannte.
    „Ob die anderen aus der Gruppe wirklich nichts von Pinkys kleinem Nebenberuf wissen?“ überlegte Tobbi.
    „Anscheinend nicht. Obgleich es ihnen auffallen müßte, daß er so einen flotten Wagen fährt.“
    Tina nahm sich eine Handvoll Kartoffelchips und lehnte sich behaglich zurück. Es war ein gutes Gefühl, so einen erfolgreichen Tag hinter sich zu haben. Sie waren endlich mit ihren Ermittlungen weitergekommen, und ihren Spaß gehabt hatte sie auch, denn das Musizieren mit der Rock-Gruppe hatte ihr einen lange schon heimlich gehegten Wunsch erfüllt: einmal ausprobieren zu können, wie man so etwas macht.
    „Nun, für den tollen Wagen gäbe es eine Menge Erklärungen“, meinte Tini. „So was muß einen nicht unbedingt
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