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Die geheime Treppe

Die geheime Treppe

Titel: Die geheime Treppe
Autoren: Marco Sonnleitner
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es hier tatsächlich zu tun hatten. Typen, die vor nichts zurückschreckten.
    Hilflos und deprimiert hörte er mit an, wie sie Davy wegschleppten. Mit jeder Sekunde wurden das Schluchzen und die Schritte leiser. Dann war es still.
    Der Zweite Detektiv wartete noch eine Minute, dann kletterte er nach unten. Seine Knie fühlten sich an, als wären sie aus Gelee, und in seinen Händen hatte er kaum noch Kraft. Auch die Kälte spürte er nach der Aufregung der letzten Minuten jetzt umso deutlicher. Zitternd und mit den Zähnen klappernd hangelte er sich von Stein zu Stein.
    Dennoch schaffte es Peter unversehrt nach unten. Er sah sich kurz um, aber von Justus und Bob war nichts zu sehen. Wahrscheinlich waren sie noch oben oder schon wieder auf dem Weg nach unten. Hoffentlich.
    Auf dem Weg über den Strand beruhigte sich Peters Herzschlag wieder einigermaßen, aber dafür überschlugen sich seine Gedanken. Was sollten sie jetzt tun? Wie ging es Davy? War mit Justus und Bob wirklich alles in Ordnung?
    »Peter!«
    Er riss den Kopf hoch. »Just! Bob!« Seine beiden Freunde liefen eben die Treppe zum Strand hinunter. Peter fiel eine ganze Ladung Steine vom Herzen. Er legte die letzten Meter zurück und blieb schnaufend vor Justus und Bob stehen. »Mann, bin ich froh, euch zu sehen!«
    »Was ist passiert? Wo ist der Mann?« Justus wedelte mit dem Zettel herum, den Peter zu ihnen hinabgeworfen hatte.
    Der Zweite Detektiv schüttelte traurig den Kopf.
    »Was soll das heißen?«, wollte Bob wissen.
    »Er hat es nicht geschafft.« In kurzen Worten erzählte Peter, was er in dem Häuschen erfahren und was sich oben an der Wand vor wenigen Minuten abgespielt hatte. Dabei erfuhr er auch, dass sich wieder keiner der Entführer gezeigt hatte, als Justus und Bob ihr Ablenkungsmanöver gefahren waren. Erneut hatten sie nur Kontakt über die Gegensprechanlage gehabt.
    Als Peter fertig war, schwiegen Justus und Bob. Die Betroffenheit war ihnen deutlich anzumerken.
    »Meine Güte.« Justus fand als Erster wieder Worte.
    Bob klopfte seine Jacke ab. »Hat einer von euch ein Handy dabei? Wir sollten so schnell wie möglich Cotta alarmieren.«
    Peter verneinte stumm.
    »Steht zu Hause in der Ladestation«, sagte Justus ärgerlich. »Wir müssen zu ihm fahren. Los, Kollegen, es eilt!«
    Zum sechsten Mal innerhalb von gut zwei Stunden beschritten Justus und Bob den Klippenweg, und Peter steckte die Wand in jedem einzelnen Knochen. Dennoch liefen die drei ??? den Pfad so schnell hinauf, wie es ihre schwindenden Kräfte zuließen. Erschöpft und schwer atmend erreichten sie fünfzehn Minuten später die obere Weggabelung.
    »Und wenn wir ihn von unterwegs anrufen?«, keuchte Peter, während sie außer Sicht des Hauses kurz Rast machten.
    »Können wir machen.« Justus lehnte sich gegen einen Felsen. »Vorausgesetzt, wir finden eine Telefonzelle.«
    »Los, weiter, Kollegen!« Bob duckte sich und rannte den Küstenweg entlang zur Straße. Die anderen beiden folgten ihm.
    Endlich waren sie bei dem Käfer angekommen. Während Justus und Bob die Nässe aus den Kleidern schüttelten, suchte Peter nach dem Autoschlüssel. Er suchte erst in der rechten Hosentasche, dann in der linken. Dort war sein eigener Schlüssel. Er hatte ihn vor dem Klettern aus der Jacke genommen und in die Hosentasche gesteckt.
    »Mach schon Zweiter, ich erfriere!«, drängte Justus.
    Peter lächelte verlegen. »Ja, ich habe ihn gleich. Der andere muss ... äh, in meiner Jacke sein.«
    Da war er aber nicht. Nicht in der rechten und nicht in der linken Jackentasche. Und nicht in der oberen Reißverschlusstasche und nicht in der Innentasche. Und auch sonst nirgendwo.
    »Peter?« Justus Stimme klang nach Donnergrollen.
    »Peter?« Und Bobs nach Sturm.
    Der Zweite Detektiv sank in sich zusammen. »Ich ... ich finde ihn nicht.« Hektisch klopfte er sich am ganzen Körper ab.
    Justus und Bob sahen sich mit wachsendem Entsetzen an. »Peter!«
    »Er muss mir«, Peter sah zu Boden, »beim Klettern rausgefallen sein. Oder beim Laufen.«
    »Das ist nicht dein Ernst?« Justus schnappte nach Luft.
    »Ich fürchte doch.« Peter war das Schuldbewusstsein in Person.
    »Mein Autoschlüssel?« Offenbar wurde Bob das erst jetzt klar.
    »Ja.« Ein Piepsen, nicht mehr.
    »Oh Mann!«, riefen Justus und Bob im Chor und schlugen sich gleichzeitig vor die Stirn. »Das darf doch nicht wahr sein!«
    Aber das war es. Peter hatte zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden einen Autoschlüssel verloren. Und jetzt
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