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Die geheime Treppe

Die geheime Treppe

Titel: Die geheime Treppe
Autoren: Marco Sonnleitner
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saßen alle drei Jungen im Nirgendwo, während es wieder regnete, stürmte und jeder erbärmlich fror. Und schlimmer noch: Für Davy konnten sie erst einmal nichts tun.
    »Ich lauf zurück und suche ihn.« Peter drehte sich mit hängenden Schultern um.
    »Quatsch. Noch mal haben wir nicht so ein Glück. Das bringt nichts.« Justus hatte alle Mühe, einigermaßen ruhig zu bleiben. »Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen.«
    Auch Bob brodelte innerlich. Aber ein Streit brachte jetzt keinem etwas, und Peter war ohnehin schon das wandelnde Elend. »Trampen«, schlug er vor. »Busse gibt´s hier nicht und Taxis erst recht nicht.«
    Peter sah seine Freunde zerknirscht an. »Es tut mir wirklich leid.«
    »Hm.«
    »Halt den Daumen raus.«
    »Ja, mach ich.«
    Der erste Wagen kam nach fünf Minuten. Ein großer Chevrolet, der einfach an ihnen vorbeirauschte. Der zweite Wagen war ein Kleinlaster, dessen Fahrer ihnen freundlich zuwinkte. Und weiterfuhr. Erst der dritte Wagen hielt an. Ein alter Pick-up, dessen Aufbau von einer schmutzigen Plane umspannt wurde. Der Fahrer bremste, und die drei ??? liefen zur Beifahrertür.
    »Howdy!« Ein altes Männchen mit einem Gesicht wie eine Baumrinde stieß die Tür auf und grinste sie zahnlückig an. »Na, Jungs, wo wollt ihr denn hin bei dem Sauwetter?«
    »Nach Rocky Beach«, antwortete Justus.
    »Na, dann steigt mal ein«, rief der Mann laut und winkte sie herein. »Aber einer von euch muss hinten auf die Ladefläche. Ich kann den ganzen Krempel jetzt nicht umpacken.« Er deutete auf diverse Futtersäcke und Kisten, die in der Fahrerkabine herumstanden.
    »Ich geh schon«, sagte Peter schnell. Wenigstens etwas, das er für seine Freunde tun konnte.
    Doch als er hinter dem Wagen stand und die Plane hochhob, blieb ihm der Mund offen stehen. Auf der strohbedeckten Ladefläche standen fünf dicke Schafe herum.
    »Na super!« Peter stieg kopfschüttelnd hinauf.
    Es dauerte ewig, bis sie Scottie, so hieß ihr Fahrer, vor dem Police Department absetzte. Allzu schnell konnte er ja wegen seiner wertvollen Fracht nicht fahren. An einem Telefon kamen sie erst in Rocky Beach vorbei, und da war es auch schon egal, und Scottie selbst besaß kein Handy. Dafür aber ein Autoradio. Die ganze Fahrt über hatte er mit voller Lautstärke Countrymusik gehört und dazu auch noch grauenvoll schief gesungen. Justus und Bob dröhnten die Ohren, als sie ein schnelles »Danke und auf Wiedersehen« stammelnd aus dem Wagen fielen.
    Doch im Vergleich zu Peter hatten sie eine wahre Luxusreise hinter sich. Der Zweite Detektiv kroch gespickt mit Strohhalmen und völlig verspannt von der Ladefläche. Er konnte sich kaum aufrichten und wusste gar nicht, wo es ihn am meisten schmerzte. Und dazu stank er wie ein ganzer Stall. Justus und Bob gingen unwillkürlich auf Abstand.
    »Alles klar, Jungs?«, schrie Scottie und beugte sich aus seiner Kabine.
    »Nein«, ächzte Peter, »ganz und gar nicht.«
    »Ja, und noch einmal danke!«, rief Bob.
    »Gern geschehen. Howdy!« Scottie drehte das Radio auf, schlug die Tür zu und zuckelte langsam davon.
    Peter drückte stöhnend seine Wirbelsäule durch. »Ich brauche unbedingt ein heißes Bad.«
    »Ganz bestimmt.« Bob nickte ernst.
    »Am besten zwei«, erwiderte Justus und rümpfte die Nase. »Aber jetzt müssen wir erst zu Cotta.«
    Peter schauten seinen Freunden einen Moment verdutzt hinterher, dann folgte er ihnen ins Polizeigebäude.
    Als die drei Detektive sein Büro betraten, saß Inspektor Cotta an seinem Schreibtisch und studierte Akten. Hinter ihm hing wie seit Urzeiten das vergilbte Poster von Humphrey Bogart an der Wand, und auf einer Konsole darunter röchelte eine alte Kaffeemaschine in den letzten Zügen vor sich hin.
    »Hallo, Inspektor«, begrüßte ihn Justus. »Wir müssen Ihnen unbedingt –«
    Cotta hob die Hand, ohne aufzusehen. »Justus, Peter und Bob«, sagte er süffisant. »Lasst mich raten. Ihr seid mal wieder über irgendwelche Kriminellen gestolpert und wollt nun –« Verwundert hielt er inne, schnupperte und meinte schließlich irritiert: »Ich rieche ... Schafe!« Dann erst sah er hoch.
    Justus und Bob grinsten, und Peter wurde knallrot.
    »So schlimm?«
    »Schlimm? Schläfst du neuerdings im Stall?« Cotta starrte Peter ungläubig an, dem auch immer noch Stroh in den Haaren steckte.
    »Inspektor«, schaltete sich Justus ein, »wir müssen Ihnen unbedingt erzählen, was wir heute Nachmittag in Erfahrung gebracht haben.«
    »Hat jemand Schafe
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