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Die Gefaehrtin des Jaguars

Die Gefaehrtin des Jaguars

Titel: Die Gefaehrtin des Jaguars
Autoren: Jennifer Ashley
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Hand zurück auf ihre wohlgeformte Hüfte.
    Er erinnerte sich. Vor fünf Jahren, ja, genau. Er war in jener Nacht sehr betrunken gewesen, aber Jillian war das heißeste Mädchen, das er seit langer, langer Zeit getroffen hatte. Sie war mehr als willig gewesen, ja sie hatte ihn geradezu ins Hotelzimmer gezerrt. Er hatte für sie seine übliche Strategie, sich von menschlichen Frauen fernzuhalten, in den Wind geblasen. „Kleine Rothaarige, temperamentvoll. Ja, ich erinnere mich an sie.“
    Er hatte Jillian nie wieder gesehen. Er war normalerweise ein Typ für mehr als eine Nacht, für viel mehr als eine Nacht. Die Telefonnummer, die Jillian ihm gegeben hatte, führte allerdings ins Nichts, und sie war nie wieder in die Bar gekommen.
    Manche Menschen waren so. Sie wollten die Bestie einmal ausprobieren, aber sie wollten ganz sicher keine Beziehung zu einem Wandler.
    „Wie geht es ihr?“, fragte er, griff sich das Handtuch, das er auf einer Box außerhalb des Rings deponiert hatte, und rieb sich über das nasse Gesicht. Das Handtuch färbte sich mit Schmutz und Blut. Er brauchte eine Dusche und ein paar Kompressen. Gestaltwandler heilten schnell, aber er hatte eine schmerzhafte Nacht vor sich.
    „Sie liegt im Sterben“, antwortete Myka.
    Er wandte sich abrupt zu ihr herum, das Handtuch hing vergessen in seinen Händen. „Was?“
    „Ich habe gesagt, Jillian liegt im Sterben. Sie möchte dich sehen, aber du musst sofort mitkommen.“

KAPITEL ZWEI
     
    Krankenhäuser waren die Hölle. Myka hasste sie. Ihre farblosen Zimmer waren voller leiser, elektronischer Geräusche, die dir zuflüsterten, dass die Person im Krankenbett, die Person, die du liebst, sterben würde. Zudem konnte der beißende Gestank der antiseptischen Mittel doch nie ganz den Geruch nach Körpern und Krankheit überdecken.
    Es brach ihr das Herz, Jillian in diesem Bett zu sehen. Ihr Körper, der einmal alle Männer in Hill Country verlockt hatte, war ausgemergelt. Ihr rotes Haar lag schlaff und spröde auf dem weißen Laken. Ihre blauen Augen wirkten in dem fluoreszierenden Licht wie ausgewaschen, und ihre Haut hatte eine gräuliche Färbung angenommen.
    Jillian lächelte Myka über das Fußende hinweg an, als diese Spike, was unmöglich sein echter Name sein konnte, ins Zimmer führte. Spike, ein riesiger Gestaltwandler in Jeans und T-Shirt, das schwarze Haar so kurz geschnitten, dass man es kaum noch sehen konnte, Tätowierungen von Wildkatzen die Arme rauf und runter, blickte Jillian mit einer Mischung aus Schock und Trauer an.
    Trauer? Aber Jillian bedeutete ihm nichts, oder? Er hatte sich nur mit Mühe an sie erinnert, als Myka ihren Namen erwähnt hatte. Auch Jillian hatte ihn bis zu dem schockierenden Gespräch, das sie heute Morgen mit ihr gehabt hatte, nie erwähnt. Sie hatte Myka nach Shiftertown geschickt, um ihn zu finden, und war das nicht wirklich ein toller Spaß gewesen?
    Shifter. Es gab einen Grund, warum sie ein Halsband tragen und in Shiftertowns leben mussten. Myka verstand die Frauen nicht, die sich danach sehnten, mit ihnen zu schlafen. Für sie war das zu viel Aufregung, vielen Dank. Pferde zu trainieren verschaffte ihr bereits all die Zeit mit Tieren, die sie mit ihnen verbringen wollte. Dabei hatte sie auch einiges über Tiere gelernt, sodass sie sich nicht mit welchen abgeben wollte, die sich in Menschen verwandeln konnten.
    Shiftertown war nahezu verlassen gewesen. In Spikes bescheidenem Bungalow, zu dem Jillian sie geschickte hatte, war niemand. Ein beiläufiges Gespräch mit ein paar Menschen in einer Bar gleich außerhalb der Wandlersiedlung hatte sie zu der ausgedienten Heuscheune im Osten der Stadt geführt. Und dort hatte sie die Shifter in all ihrer wilden Herrlichkeit in ihrem sogenannten Kampfclub gefunden.
    Die Art, wie Spike den Bärenshifter zu Hackfleisch verarbeitet hatte, genügte ihr, um zu verstehen, warum Menschen sie kontrollieren wollten. Sie hätten gar nicht in der Lage sein sollen, so zu kämpfen, denn die Halsbänder waren dazu da, sie genau daran zu hindern. Wenn sie eine gute Bürgerin wäre, würde sie den verbotenen Kampfclub mit seinen drei Ringen und all die Gestaltwandler, die dort auf ihre Favoriten wetteten, den Behörden melden.
    Allerdings war sie schon seit dem Tag, als Randall, dem Stiefvater aus der Hölle, das Sorgerecht für sie zugesprochen wurde, keine gute Bürgerin mehr. Randall war sehr gut darin gewesen, Richter, Sozialarbeiter und all diese Leute auf seine Seite zu bringen.
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