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Die Gefaehrtin des Jaguars

Die Gefaehrtin des Jaguars

Titel: Die Gefaehrtin des Jaguars
Autoren: Jennifer Ashley
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mit einer Menschenfrau, das sich an ihn klammerte und auf ihn angewiesen war.
    Die plötzliche Verantwortung machte ihn glücklich und weckte zugleich auf gefährliche Weise seinen Beschützerinstinkt.
    Sean lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Straße zurück, blieb aber angespannt. „Das Problem ist dieser Idiot, Gavan Thibault. Dein alter Freund.“
    ‚Freund‘ war in diesem Fall ein sehr dehnbarer Begriff. Spike, Nate und Gavan waren bis zu Fergus’ vorzeitigem Ableben vor etwa einem Jahr seine drei ranghöchsten Untergebenen gewesen. Spike und Nate waren danach in die Shiftertown von Austin umgezogen, um für Liam zu arbeiten, während Gavan bei dem neuen und wesentlich ruhigeren Anführer in San Antonio geblieben war.
    „Was ist mit ihm?“, wollte Spike wissen. Seine Aufmerksamkeit war nur am Rande mit diesem Problem beschäftigt. Gavan war ein Spinner und momentan uninteressant.
    „Er ist oben beim Kampfclub gewesen und hat rumgemotzt, dass die Kämpfe bis zum Tod gekämpft werden sollten, da wir zu viele Shifter sind und beginnen sollten, die Schwachen auszusortieren. Der typische Müll, der von solchen Zurück-zur-Natur-Wandlern kommt.“
    Das stimmte. Einige Shifter beschwerten sich gerne, dass in den guten alten Zeiten alles besser gewesen sei, als ihre Art noch frei und vor den Menschen verborgen gelebt hatte. Sie waren allerdings am Verhungern und vom Aussterben bedroht gewesen und hatten sich gegenseitig umgebracht, um zu überleben.
    Ein ordentliches Bier und einen Fernseher gab es in der Wildnis auch nicht. In der Gefangenschaft, in der sie jetzt lebten, blieben ihnen Kabelfernsehen und HD verboten, aber sie waren gut darin, solche Einschränkungen zu umgehen.
    „Vater und Ronan haben Gavan dazu gebracht, den Mund zu halten, aber wir dachten, du wärst noch dort“, erklärte Sean. „Stattdessen warst du im Krankenhaus. Und hast dein Junges abgeholt? Sag mal, was geht?“
    Sean war nicht nur Liams jüngerer Bruder, er war auch der Hüter von Shiftertown. Das bedeutete, dass er ein großes Schwert trug – das jetzt hinter dem Sitz verstaut war und mit dem er die Seelen der sterbenden Gestaltwandler verabschiedete. Die Körper der Wandler lösten sich in Staub auf, wenn das Schwert sich in ihr Herz bohrte, die Seele freigab und sicherstellte, dass die sterblichen Überreste nicht geschändet wurden. Die Vorstellung, begraben oder verbrannt zu werden wie die Menschen, ließ jeden Wandler vor Entsetzen schaudern.
    Seans Status stellte ihn im Rang über Spike. Mit einem scharfen Blick aus seinen irisch-blauen Augen versuchte Sean, etwas über Jordan aus ihm herauszukriegen.
    Aber dies war zu neu, zu erstaunlich. Jordan war sein, etwas Privates, Familie. Jordan gehörte zu seinem Rudel, nicht den Morrisseys.
    Spike hätte sich bis nach Shiftertown in Schweigen gehüllt, aber Jordan wachte unterwegs auf. Er wachte nicht nur auf, er zuckte in Spikes Jacke zusammen und nahm seine Jaguargestalt an.
    Winzige Jaguarklauen bohrten sich in Spikes Haut. Die Krallen hatten bei Weitem nicht die Größe und Gefährlichkeit der Klauen einer ausgewachsenen Wildkatze, aber es war, als ob ihm zehn Nadeln direkt in die Seite gerammt würden. Blut floss, und Spike konnte einen kurzen Aufschrei nicht verhindern.
    Jordan nutzte die Gelegenheit, aus Spikes Jacke zu hüpfen und auf dem Armaturenbrett zu landen. Die kleinen Krallen scharrten darüber, während er versuchte, in dem fahrenden Wagen das Gleichgewicht zu halten. Seine Kleider waren zerrissen und hingen ihm in Fetzen vom Leib. Er kauerte verwirrt und erschrocken vorne im Wagen, beäugte Sean misstrauisch, der seinerseits das Junge erstaunt anstarrte, bis der Pick-up an einer Ampel fast auf einen SUV aufgefahren wäre.
    Sean bremste. Jordan verlor den Halt auf dem Armaturenbrett und flog durch die Luft. Spike fing ihn mit beiden Händen auf und versuchte verzweifelt, den sich windenden Pelzball festzuhalten.
    Jordan tat, was jede verschreckte kleine Katze tut, und ein beißender Geruch füllte das Wageninnere.
    „Scheiße“, Spike hielt Jordan auf Armeslänge von sich weg, „Scheiße, Scheiße, Scheiße.“
    „Hör auf, das zu sagen, sonst macht er das vielleicht auch noch“, stöhnte Sean.
    Das Bächlein lief weiter, verteilte sich je zur Hälfte auf Jordans kaputter Jeans und auf Spike und dem Beifahrersitz.
    „Verdammt, das ist Dylans Auto“, rief Sean. Er fuhr mit quietschenden Reifen um den SUV herum, die Straße entlang, um die letzte Kurve und
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