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Die Gebrüder Hollee auf Erden (German Edition)

Die Gebrüder Hollee auf Erden (German Edition)

Titel: Die Gebrüder Hollee auf Erden (German Edition)
Autoren: France Carol , Sissi Kaipurgay
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etwas einfällt. „Aber…wo soll ich suchen?“
    Agentha seufzt genervt.
    „Na, wo wohl? Luzius war im ‚Goldenen Hirsch‘, dort wird es wohl sein“, spricht sie und wendet den Blick gen Himmel.
    „Oh“, ich bleibe mit hängenden Armen stehen.
    „Worauf wartest du?“, sagt Mama mit einem spitzen Unterton, dem ich sofort gehorchen muss.
     
    Der ‚Goldene Hirsch‘. Ich steh vor der Lokalität und glotze die Neonreklame an, die verdreckt und leicht flackernd über einer verbeulten Tür hängt. Der Parkplatz, über den ich gerade getrottet bin, ist voll. Also werden dort drinnen ganz viele…Männer sein, nehme ich an. Vielleicht sind auch Frauen da, aber…eher unwahrscheinlich.
    Mein Herz klopft wild, ich habe schweißnasse Handflächen und fahre mir zum x-ten Mal durchs Haar. WAS erwartet mich hier? Werde ich das Feuerzeug finden? Oder vielleicht sogar den Mr. Right? Ich halte mir die Nase zu und springe.
     
    Das mit dem Nasezuhalten war eine gute Idee. Hier hat man von einem Rauchverbot noch nie gehört, oder woher kommt der Nebel? Ich stolpere an schwitzenden Leibern vorbei und habe, bis ich zum hinteren Tresen gelangt bin, mehr Körperkontakt erfahren als ich mir wünsche. Hier lichtet sich der Nebel, war wohl nur ein Unwetter. Scheu und zugleich neugierig schaue ich mich um. Tausend Augenpaare glotzen mich an, mustern mich von oben bis unten.
    Obwohl ich die Männer nicht kenne, reagiert meine Körpe rmitte. Ich habe heute vergessen selbst Hand anzulegen. Was bin ich doch für ein Trottel. Um nicht allzu dumm auszuschauen schiebe ich mich auf einen Barhocker und bestelle bei der Bedienung ein Mineralwasser, was die Transe mit einem verächtlichen Blick kommentiert. Soll sie, ich werde jetzt nicht gleich auf Whisky umsteigen, nur weil ich angeglotzt werde. Was wollte ich noch gleich hier?
    „Sag mal“, rufe ich, als die Transe mir das Glas rüberschiebt, „Wurde hier ein Feuerzeug gefunden? Ein goldenes?“
    „Keine Ahnung“, brüllt er zurück, „Frag mal den da.“
    ‚Den da‘ ist ein braunhaariger Kerl mit akkuratem Scheitel und wichtigem Blick. Aha, sicher der Chef hier. Ich nicke ihm zu und gewinne dadurch seine Aufmerksamkeit. Langsam kommt er auf mich zu, dabei mustert er mich von Kopf bis Fuß und seine Augen bleiben schließlich an meiner Körpermitte hängen, wo sich ein kleiner Gerard gerade halbweich gegen den Stoff stemmt. Weia, wie peinlich.
     
    ++++
     
    Der Kerl ist mir schon aufgefallen, als er sich eben durch die Menschenmenge gedrängelt hat. Ganz bestimmt ist er heute das erste Mal hier, was ich an dem unsicheren Blick und der verkrampften Körperhaltung erkennen kann. Als Geschäftsführer des ‚Goldenen Hirschen‘ habe ich ein Auge dafür, ob sich jemand in der Szene auskennt oder endlich den Mut gefunden hat, sich das erste Mal hierher zu begeben.
    Aufgrund seines kurzen Nickens in meine Richtung frage ich mich erst, ob er mir Avancen macht, doch als der Barkeeper mir hinter dem Rücken des Hübschen mit einer Handbewegung ein Zeichen gibt wird klar, dass es sich hier wohl um etwas anderes handeln muss. Schade! Der blonde Lockenkopf hätte mir durchaus gefallen. Ich steh nun mal auf große, kräftige Typen, habe jedoch schon seit geraumer Zeit das ganze Angebot hier ausgeschöpft, weshalb mir dieser Frischling durchaus recht kommt.
    Als ich näher komme kann ich erkennen, dass ihn die Atmosphäre hier nicht ganz kalt lässt, denn eine beginnende Erregung zeichnet sich deutlich in seinem Schritt ab. Lecker! In einer lockeren Geste lehne ich mich neben ihm an die Bar und sehe Blondie auffordernd an.
    „Was kann ich für dich tun, mein Großer?“, frage ich lasziv lächelnd.
    „Hallo, ich bin Gerard“, stellt er sich vor und lächelt verlegen zurück.
    „Hallo, Gerard, ich bin Jonas und hier einer der Chefs.“
    „Oh gut. Ich komme her, weil mein B ruder sein Feuerzeug hat liegenlassen. Ist es vielleicht abgegeben worden?“ Der Blondschopf muss sich weit zu mir herüberbeugen, um sich bei der lauten Musik verständlich zu machen.
    „Aha, wer ist denn dein Bruder?“
    „Sein Name ist Luzius, er ist hier Stammgast“, erklärt mir Blondlocke.
    Ja, Luzius ist mir durchaus bekannt. Ein kleiner, dunkelhaariger Kerl, der so gar nichts gemeinsam mit meinem Gegenüber hat. Es sind aber nicht nur die äußerlichen Attribute, die beide Brüder unterscheiden. Während Gerard ein scheuer Zeitgenosse zu sein scheint, lässt Luzius rein gar nichts anbrennen. Keine Ahnung, wie
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