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Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Geschmeiß erlaubt hätte, mich zu berühren.«
    »Wirklich, Amazone? Dann ist es nur gut, dass ich nicht Ihr bin.
    Warum sollte ich für das Verbrechen eines Räubers bestraft werden?«
    Die Terranerin war unerbittlich. »Welchen Nutzen hätte mein Tod gehabt? Er hätte Ulric nichts bedeutet, abgesehen von der kleinen Unbequemlichkeit, dass er sich eine neue Sklavin hätte kaufen müssen. Indem ich abwartete, gelang es mir, zu entfliehen, und jetzt habe ich ein Leben lang Zeit, meine Rache zu planen.«
    »Ist das die terranische Art?«
    »Das weiß ich nicht. Es ist meine Art.«
    Marissa hatte ihren Schock überwunden und wollte von Teresas Flucht hören, nicht aber eine philosophische Diskussion. »Und wie bist du entkommen?«
    »Punjar ist nicht so gut bewacht wie manche andere Stadt. Ich spielte die Bereitwillige und gewann mir so genug Freiheit, dass ich in die Wüste entwischen konnte.« Teresa hielt nachdenklich inne.
    »Die Wüste war ein ärgerer Feind als die Trockenstädter. Ich wurde nicht verfolgt. Die Aufgabe der Jäger übernahm die Sonne. Ich wäre umgekommen, hätten diese Dorfbewohner mich nicht gerettet. Eine Gruppe ihrer Männer fand mich und brachte mich her. Arturins Frau Alana hat mich gesund gepflegt.«
    »Geht es dir gut genug, dass du reisen kannst?«
    »Ja. Alana ist nur übervorsichtig.«
    »Gut. Dann werden wir sofort nach Thendara zurückkehren. Ich will gehen und die Vorbereitungen treffen.«
    »Nein!« Der heftig hervorgestoßene Befehl ließ Marissa verblüfft verstummen. »Ich kehre nicht zum Raumhafen zurück. Ich gehöre hierher.«
    »Hierher? Nach allem, was geschehen ist, willst du hier bleiben und riskieren, dass es sich wiederholt? Warum?«, fragte Marissa zornig.
    »Weil jemand sich dieser Frauen annehmen muss, und ich habe einen Plan entwickelt, wie ich ihnen zur Flucht verhelfen kann.«
    »Zur Flucht! Diese Frauen wollen gar nicht fliehen. Es gefällt ihnen in ihrem Gefängnis«, höhnte Gilda. »Ich bezweifle, ob sie gehen würden, wenn man ihnen das Tor weit öffnete und sie hinausjagte!«
    »Vielleicht gilt das für viele von ihnen, aber andere wurden gefangen genommen wie ich, aus Heimat und Familie weggerissen.
    Sie hatten keine Wahl. Ich will ihnen die Wahl geben.«
    »Aber wie? Die Städte werden bewacht.«
    »Viele der Städte sind in ihrem Luxus lasch geworden. Es müsste leicht sein, hinein- und hinauszugelangen.« Mit leuchtenden Augen legte Teresa ihnen ihre Gedanken dar. »Mein Plan ist, diejenigen ausfindig zu machen, die sich die Freiheit wünschen … immer einer oder zweien hinauszuhelfen … nie so vielen, dass deswegen Alarm gegeben würde … und sie unauffällig aus den Trockenstädten verschwinden zu lassen.«
    »Wie die alte Untergrundbewegung auf Terra, die Negersklaven zur Flucht verhalf.« Marissa begriff, was ihre Schwester vorhatte, aber sie runzelte die Stirn.
    »Genau. Für den Augenblick wird das meine Rache an Ulric sein …
    dass ich den Frauen, die von Männern seiner Sorte versklavt werden, das Leben zurückgebe.«
    Marissa erkannte die Begeisterung in den Augen ihrer Schwester, doch ihr machte der Gedanke Angst. »Das ist gefährlich. Warum musst du es tun? Wenn diese Frauen fliehen wollten, würden sie fliehen. Du hast es auch getan - und dies ist nicht einmal deine Heimatwelt! Sie sind hier geboren. Warum können sie nicht aus eigener Kraft fliehen?«
    »Fliehen wohin? In die Wüstensonne? Ich habe das nur aus Unwissenheit getan!«, flammte Teresa auf. »Ich wäre beinahe gestorben. Wenn sie entkommen, haben sie nichts zu erwarten als Sonne und Sand und Durst … und wenn sie so viel Glück haben, eine andere Stadt zu erreichen, werden sie dort wieder in Ketten gelegt und bekommen vielleicht einen Herrn, der schlimmer ist als der vorherige!«
    Auf diesen Ausbruch reagierte Marissa mit der Frage: »Aber warum du? Warum musst du dein Leben für sie aufs Spiel setzen?«
    Teresa warf die Beine über den Bettrand und lüpfte das umfangreiche Leinengewand, damit sie gehen konnte. Sie öffnete eine grob zusammengezimmerte Truhe, kramte unter ordentlich zusammengefalteter Kleidung herum und zog ein Bündel heraus. Sie öffnete die Verschnürung des Nachthemds und trat aus ihm heraus.
    Marissa erschrak darüber, wie mager ihre Zwillingsschwester geworden war.
    »Was tust du?«
    »Du hast mich gefragt, warum. Ich will es dir zeigen.« Teresa zog ihre Reitkleidung an. »Es bedeutet zwei Tage im Sattel … für eine Reise nach Punjar.«
    »Ihr
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