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Die Frauen von der Beacon Street

Die Frauen von der Beacon Street

Titel: Die Frauen von der Beacon Street
Autoren: Katherine Howe
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«
    Sie schniefte, blinzelte schnell. Er hielt sie fest in den Armen.
    » Arme Dovie « , sagte Sibyl. » Für sie wird es hart sein. Wir müssen es ihr sagen. «
    » Ich habe schon mit ihr gesprochen. Heute Nachmittag. Ich habe extra bei ihr vorbeigeschaut. Und sie hat es besser aufgenommen, als ich dachte. Möglich, dass sie fast damit gerechnet hat. «
    » Und Papa? « , fragte sie.
    » Er weiß es. «
    Sibyl nickte, ohne überrascht zu sein. Sie drückte ihre Wange noch fester an seine Brust, spürte seinen Herzschlag tief unter seiner Jacke. Das Pulsieren seines Blutes unter der Haut war beruhigend.
    » Sag mir nur eines « , bat sie. » Und dann stelle ich keine Fragen mehr. « Sie zog ihren Kopf weg und schaute in seine Augen.
    » Eines « , meinte Benton.
    » Direkt vorher. Als er dort war. Inmitten des Geschehens. «
    » Ja? «
    » War er glücklich? « Sie blickte fragend in Bentons Gesicht, suchte nach der Antwort, die sie so sehr zu finden hoffte.
    Bentons Blick wurde weich, und ein Lächeln stahl sich in seine Mundwinkel. » Weißt du was? Das war er wirklich. Er war in großartiger Form. Gesund. Eifrig. Engagiert. Selbst in den langen Stunden, die wir im Vorbereitungscamp untergebracht waren, sah ich ihn kein einziges Mal Karten spielen. Wir hatten gerade von dem Zimmermann-Telegramm gehört, in dem es hieß, Deutschland wolle versuchen, Mexiko in den Krieg hineinzuziehen, indem es versprach, ihm Texas, New Mexico und Arizona zurückzugeben, wenn es die deutsche Sache unterstützt. Meine Güte, so aufgeregt hast du ihn noch nie gesehen! Wir alle wussten, dass die Staaten bald in den Krieg eintreten würden, und alle waren zuversichtlich. Damals waren wir mit den kanadischen Expeditionsstreitkräften in Nord-Pas-de-Calais stationiert und bereiteten uns darauf vor, den Höhenzug von Vimy zurückzuerobern. Es war ein wichtiges Manöver, Sibyl. Wenn uns das gelang, würden wir dem Angriff der Deutschen auf Arras standhalten können. «
    » Und was ist passiert? «
    Sibyl hatte den Verlauf des Krieges in den Zeitungen verfolgt, so gut sie es während ihrer Abwesenheit konnte, obwohl sie im Sanatorium eines der Küchenmädchen bestechen musste, damit es ihr die Zeitung heimlich aufs Zimmer brachte. Viel zu aufregend für ihre Nerven, hatten die Ärzte gesagt. Doch Sibyl war das egal. Sie hatte nichts mehr dagegen, sich aufzuregen, erst recht nicht, wenn es um Menschen ging, die sie liebte.
    » Taktik spielte eine besondere Rolle, weil man wusste, dass die spezielle Beschaffenheit des Höhenzuges es für die Deutschen verdammt schwierig machen würde, ihn mit nur einem geraden Schützengraben zu verteidigen « , erzählte Benton, und seine Augen glänzten, als er sich an die komplexen Überlegungen in der Vorbereitung der Schlacht zurückerinnerte.
    » Die Offiziere des Corps hielten einige Vorträge, um all das taktische Wissen, das sich die Franzosen bei der Schlacht von Verdun angeeignet hatten, weiterzugeben. Und ich kann dir sagen, die haben uns vor der Offensive alle Manöver wieder und wieder auflisten lassen. Harley war bei den Kanadiern besonders beliebt. Nach einer Weile konnten es alle kaum mehr erwarten, mit dem Üben aufzuhören und endlich in den Kampf zu ziehen. Harley dagegen blieb so gelassen, wie ich ihn nie erlebt hatte, und half auch einigen der jüngeren Kameraden, einen kühlen Kopf zu bewahren und sich zu konzentrieren. Du wärst stolz auf ihn gewesen, Sibyl. «
    Sie nickte lächelnd. Als sie versuchte, sich Harley als Anführer vorzustellen, als einen Menschen, der seinen Einfluss zur Geltung brachte, fiel ihr das zu ihrer eigenen Überraschung leichter, als sie gedacht hatte.
    » Wir teilten den Feldzug in vier Angriffsziele auf. Für uns war geplant, dass wir uns in kleinen Etappen dem Höhenzug nähern sollten, und zwar so schnell, dass die Deutschen keine Zeit haben würden zu reagieren. Wir beide gehörten einer Einheit Infanterie an, die das dritte Angriffsziel hatte, einen kleinen Ort namens Thelus inmitten eines Wäldchens nahe Vimy. Zum ersten Mal sollten wir jede Menge Artillerie zur Verfügung haben, wesentlich mehr, als dem Corps üblicherweise zugeteilt war. In diesem Teil des Landes wurden auch sehr viele Kämpfe in unterirdischen Gräben ausgefochten, weißt du. Wir mussten alles daransetzen, nicht nur das Schützengrabensystem zu kennen, sondern auch die Tunnel, die sich darunter befanden. Es gab viel vorzubereiten, und man konnte viele Fehler machen. «
    Sibyls Augen
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