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Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Titel: Die Frauen der Calhouns 05 - Megan
Autoren: Nora Roberts
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will nichts mehr hören. Tu, was man dir sagt!«
    »Komm!« Suzanna nahm Megans Arm und führte sie aus dem Raum. »Ich helfe dir.«
    Befriedigt nahm Colleen wieder Platz und stieß mit ihrem Stock auf den Boden. »Also, wo bleibt jetzt mein Drink?«
    Später, als der Mond am Horizont das Meer berührte, ging Megan mit Nathaniel zusammen die Klippen entlang. Eine frische Brise strich flüsternd über Gras und wilde Blumen. Die Perlenkette lag schimmernd im blassen Mondlicht um Megans Hals.
    »Richtig fassen kann ich es immer noch nicht«, sagte sie leise zu Nathaniel. »Sie hat alles fortgegeben. Dabei bedeuten diese Dinge ihr doch so viel.«
    »Sie ist eine wirklich außergewöhnliche Frau. Man muss schon etwas Besonderes sein, um die Magie zu erkennen.«
    »Magie?«
    »Meine praktische Megan, immer mit beiden Beinen fest auf der Erde.« Lächelnd zog er sie zu einem Felsbrocken und setzte sich zusammen mit ihr. »Hast du dich nicht einmal eine Sekunde lang gefragt, warum jedes Geschenk so perfekt passt? Wieso Fergus Calhoun vor achtzig Jahren ausgerechnet diese Sammlung zusammengestellt hat? Eine Blumenbrosche für Suzanna, eine Uhr für Amanda, Gedichte für Lilah, Jade für C. C. und das Foto für Coco.«
    »Zufall«, murmelte Megan, doch Zweifel klang in ihrer Stimme mit.
    Nathaniel küsste sie lachend. »Ohne Zufälle gäbe es nicht das, was wir Schicksal nennen.«
    »Und die Perlen?«
    »Die Perlen …« Sanft strich er mit einem Finger über die Kette an ihrem Hals. »Symbol für Familie, für Beständigkeit, für Lauterkeit. Sie passen genau zu dir.«
    »Ich weiß, ich hätte das Geschenk ablehnen müssen, aber … Als Suzanna sie mir anlegte, hatte ich plötzlich wirklich das Gefühl, als gehörten sie mir.«
    »Das tun sie auch. Frage dich, warum ausgerechnet du sie gefunden hast. Die Calhouns haben monatelang nach dem Smaragdcollier gesucht und sind nicht einmal über den kleinsten Hinweis gestolpert, dass Fergus diese Truhe versteckt hatte. Die Haushaltskladde wurde erst nach deiner Ankunft gefunden, und auf den letzten Seiten steht ein Zahlencode. Wer könnte einen Zahlencode besser dechiffrieren als eine staatlich geprüfte Buchhalterin?«
    Verwundert lachend schüttelte Megan den Kopf. »Dafür gibt es keine Erklärung.«
    »Dann akzeptiere es einfach.«
    »Ein Zauberstein für Jenny, Zinnsoldaten für die beiden Jungs.« Sie lehnte den Kopf an Nates Schulter. »Gegen diese Art Zufall lässt sich wohl nichts vorbringen.« Zufrieden schloss sie die Augen. »Wenn ich mir vorstelle, dass ich vor wenigen Tagen noch halb verrückt vor Sorge war … Du hast Kevin hier ganz in der Nähe gefunden, nicht wahr?«
    »Ja.« Den steilen Abstieg zu der Felsmulde würde er ihr besser nicht beschreiben, sonst würde sie sich noch im Nachhinein aufregen. »Ich bin der Möwe gefolgt.«
    »Der Möwe?« Verwundert hob sie den Kopf. »Seltsam, Kevin hat auch von einem Vogel gesprochen, einem schneeweißen mit grünen Augen. Er ist die ganze Nacht bei ihm geblieben. Ich glaubte, Kevin hätte sich diese Geschichte ausgedacht.«
    »Der Vogel war da. Eine schneeweiße Möwe mit grünen Augen. Biancas Augen.«
    »Aber …«
    »Nimm die Magie an, wenn sie dir begegnet.« Er legte ihr den Arm um die Schultern. »Ich habe etwas für dich, Megan.«
    »Hm?« Sie fühlte sich so wohl und zufrieden, hier mit ihm zu sitzen, dass sie leise protestierte, als er von ihr abrückte.
    Er zog einen Packen Papier aus seiner Tasche und reichte ihn ihr. »In dem Licht wirst du es wahrscheinlich kaum lesen können.«
    »Was ist es?« Amüsiert befühlte sie das Bündel. »Quittungen?«
    »Nein. Eine Lebensversicherung.« In seinem Magen begann es zu flattern. Unruhig erhob er sich und marschierte auf und ab. »Und eine Krankenversicherung. Die Hypothek. Und ein paar Pfandbriefe. Ich kann durchaus praktisch sein, Megan, wenn es das ist, was nötig ist. Du brauchst Sicherheit? Ich gebe dir Sicherheit. Auf diesen Blättern gibt es genug Zahlen, die du zusammenrechnen kannst.«
    Sie presste die Lippen zusammen. »Das hast du für mich getan.«
    »Für dich würde ich alles tun. Du siehst es lieber, wenn ich in Staatsanleihen investiere, anstatt dass ich Drachen töte? Kein Problem.«
    Sie sah zu ihm hin. Eine Gestalt gegen den dunklen Horizont, mit dem Mond im Rücken und Augen, die selbst noch in der Dunkelheit leuchteten.
    »Du hast dich deinen Drachen schon vor Jahren gestellt, Nathaniel«, sagte sie leise. Weil sie ihre Hände irgendwie
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