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Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Titel: Die Frauen der Calhouns 05 - Megan
Autoren: Nora Roberts
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versetzte das vereinbarte Gehalt ihrem Selbstwertgefühl doch erheblichen Auftrieb.
    Endgültig ausschlaggebend jedoch war, dass ihr viel mehr Zeit für Kevin bleiben würde.
    Als die Durchsage für den Landeanflug über die Bordlautsprecher erfolgte, strich Megan ihrem Sohn sanft durchs Haar. Er öffnete die dunklen Augen und blinzelte verschlafen.
    »Sind wir schon da?«
    »Fast. Stell’ deinen Sitz wieder auf. Sieh nur, da unten liegt schon die Bucht.«
    »Wir fahren doch bestimmt mal mit dem Schiff raus, oder?« Wäre er richtig wach, hätte er sich daran erinnert, dass er viel zu alt war, um vor Aufregung auf dem Sitz herumzurutschen. Doch jetzt hopste er auf und ab und presste die Nase an die Fensterscheibe. »Dann können wir die Wale sehen. Mit dem Boot von Alex’ neuem Dad.«
    Allein bei dem Gedanken an Seegang drehte sich Megans Magen, dennoch lächelte sie, wenn auch etwas kläglich. »Ganz bestimmt.«
    »Und wir werden wirklich im Schloss leben?« Begeisterte Erwartung strahlte ihr aus dem Gesicht ihres Jungen entgegen. Ihr wunderschöner Junge mit der goldenen Haut und dem wirren schwarzen Haar.
    »Alex’ früheres Zimmer wird jetzt dein Zimmer.«
    »Da gibt es Gespenster.« Er schenkte ihr ein spitzbübisches Lächeln und zeigte dabei seine Zahnlücken.
    »So wird es behauptet. Aber es sollen freundliche Gespenster sein.«
    »Nicht alle.« Das hoffte Kevin zumindest. »Alex sagt, es gibt ganz viele, und sie stöhnen und kreischen. Letztes Jahr ist sogar ein Mann aus dem Turmfenster gefallen und auf die Felsen aufgeschlagen.«
    Megan schauderte leicht, denn dieser Teil der Geschichte entsprach der Wahrheit. Die sagenumwobenen Calhoun-Smaragde hatten mehr als nur eine alte romantische Legende aufleben lassen. Sie hatten auch das Interesse eines Diebes und Mörders geweckt.
    »Die Gefahr ist jetzt vorbei, Kevin. The Towers ist sicher.«
    »Klar.« Doch schließlich war er ein Junge. Und Jungen hofften nun mal auf wenigstens ein bisschen Gefahr und Abenteuer.
    Es gab noch einen weiteren Jungen, der sich in der Zwischenzeit die schönsten Abenteuer ausmalte. Ihm schien es, als warte er seit Ewigkeiten hier am Flughafen auf seinen Bruder. Eine Hand in der seiner Mutter, hielt er mit der anderen Jenny. Denn seine Mutter hatte ihm gesagt, er müsse auf seine Schwester aufpassen. Schließlich war er der Älteste. Seine Mutter hielt das Baby auf dem Arm – seinen brandneuen Bruder. Alex konnte es gar nicht erwarten, mit ihm anzugeben.
    »Warum sind sie denn noch nicht da?«
    »Weil es immer etwas Zeit braucht, bis alle Leute ausgestiegen sind und durch das Gate kommen.«
    »Warum sagt man eigentlich ›Gate‹?«, wollte Jenny wissen. »Das sieht doch gar nicht wie ein Tor aus.«
    »Vielleicht hatten sie früher einmal Tore an den Flughäfen und nennen es deshalb heute einfach noch immer so.« Es war die beste Erklärung, mit der Suzanna nach einer nervenzermürbenden halben Stunde des Wartens mit drei kleinen Kindern aufwarten konnte. Dann gluckste das Baby fröhlich, und sie musste unwillkürlich lächeln.
    »Sieh nur, Mom, da sind sie!«
    Bevor Suzanna etwas erwidern konnte, hatte Alex sich von ihrer Hand losgerissen und rannte auf Kevin zu, Jenny im Schlepptau. Suzanna zuckte leicht zusammen, als die beiden fast mit einer wartenden Gruppe zusammengestoßen wären, und hob nur resignierend die Hand, um Megan zuzuwinken.
    »Hi!« Alex, bestens instruiert von seiner Mutter, nahm Kevin die Reisetasche ab. »Ich soll das tragen, hat meine Mom gesagt. Weil wir euch abholen.« Dabei stellte er ein wenig verdrießlich fest, dass, obwohl Mom immer behauptete, er wachse wie Unkraut, Kevin größer war als er.
    »Hast du das Fort noch?«
    »Sogar zwei. Eins beim großen Haus und ein neues beim Cottage. Da wohnen wir nämlich jetzt.«
    »Mit unserem Dad«, mischte Jenny sich ein. »Wir haben auch neue Namen. Unser Dad kann alles reparieren. Er hat mein neues Zimmer gebaut.«
    »Die Vorhänge sind pink.« Alex grinste abfällig.
    Vorausschauend stellte sich Suzanna zwischen die Geschwister, um den sich offensichtlich anbahnenden Streit von vornherein zu verhindern. »Wie war euer Flug?« Sie beugte sich vor, drückte Kevin einen Kuss auf die Wange und umarmte Megan.
    »Gut, danke.« Megan wusste noch immer nicht, wie sie mit Suzannas natürlicher Herzlichkeit umgehen sollte. Am liebsten hätte sie laut herausgeschrien: »So versteh doch, ich habe mit deinem Mann geschlafen, auch wenn ich damals noch nicht wusste, dass
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