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Die Frau, für die ich den Computer erfand

Die Frau, für die ich den Computer erfand

Titel: Die Frau, für die ich den Computer erfand
Autoren: Friedrich Christian Delius
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antworte mir   … Mein Auge sollte hier genießen   … Wo ich unerreichbar bin   … Sogar für Herren, die mit Doktorhüten winken   … Ada, sag doch was   … Und auf das Morgengrauen warten   … Das Morgenlicht   … Was soll ich mit dem Heiligenschein Erfinder, wenn du mich nicht hörst?   … Ada   … Hörst du mich noch?   … Du liebst die Spielcasinos, die Pferdewetten, ich weiß   … Und Männer, möglichst jung   … Das ist die beste Stunde jetzt im Spielcasino   … Woräumst du heute ab?   … Wo machst du wieder Schulden?   … Auf welche Zahlen setzt du?   … Ich seh dich nicht   … Auf Rot, auf Schwarz?   … Ich hör dich nicht   … Du kannst mich gar nicht hören, ich weiß   … Du musst dich konzentrieren auf den nächsten Einsatz   … Er regt sich   … Sei nicht böse   … Mir nicht böse   … Er regt sich   … Du sollst gewinnen   … Du wirst gewinnen   … Warte, warte!   …

(Eine furchtbar romantische Sehnsucht)
     
     
     
    Nein, nein, Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen   … Vielleicht gehn wir wieder nach draußen, da werden Sie schneller wach   … Nein, schon gut, lassen Sie das. In Ihrem Alter, da wär ich auch eingeschlafen. Ich hab mich angenehm unterhalten, einfach weitergesprochen. Ich fühl mich ganz gut in Form heute Nacht, ich wollte nicht aufhören. Ich war noch so in Schwung, da konnte ich nicht abbrechen. Ein Hundertmeterläufer bleibt ja auch nicht auf der Ziellinie stehen, selbst ein Marathonläufer nicht. Leider hab ich nur Unsinn geredet, nachdem wir den ganzen Abend so mustergültig vernünftig gewesen sind   … Ich habe nur Unsinn geredet, logisch, weil mir Ihre Fragen gefehlt haben, Ihre klugen Fragen. Ich nehme an, Sie werden das löschen, wenn Sie da mal reingehört haben. Es wäre mir wirklich lieber, wenn Sie das löschen   … Es ist mir jetzt schon peinlich, was ich da geplapperthabe. Man wird denken, ich hätte den Verstand verloren   … Mir tut der Bobbes weh vom langen Sitzen, kommen Sie, wir gehen raus auf die Terrasse. Das wird Sie erfrischen, das wird Ihnen guttun und mir auch. Ein bisschen Kühle kann nicht schaden. Und dann machen wir Feierabend. Los, kommen Sie!   … Ja, klar, vielleicht fällt mir noch ein brauchbarer Satz ein   … Herrlich, die Nacht, die Sommernacht   … Und diese Luft   … Schauen Sie, die Kegelberge im Nachtschatten, und da, das Ostlicht, der erste Hauch von Ostlicht   … Dann warten wir   … Gleich kommt er wieder   … In Vollmondnächten passiert ja angeblich immer was. Was furchtbar Grausiges oder was furchtbar Romantisches, das werden wir morgen früh erfahren oder in der Zeitung lesen   … So still und ruhig   … Wir denken, alles still und ruhig und nichts bewegt sich, alles steht und liegt und schläft. Aber die Wahrheit ist, alles rast, alles rast dahin. Alle diese Lichter rasen mit dreihunderttausend Kilometern in der Sekunde durch den Raum, in der Sekunde, wohlgemerkt! Rechnen Sie im Kopf jetzt bitte diese grausige Geschwindigkeit des Lichts in Jahre und Millionen Kilometer um   … Ich will ja nur, dass Sie noch einmal staunen   … Sie sagen nichts. Sie haben den ganzen Abend noch nicht viel gesagt zu dem prachtvollen Sternenhimmel. Bald wird es hell, und dann   … Bitte, atmen Sie durch, entspannen Sie sich   … Lassen Sie sich Zeit   … Die Sterne, was fällt Ihnen ein zu den Sternen?   … Nein, ich meine nicht, obSie Ihren Kindern den Orion zeigen können oder die Kassiopeia   … Sie wissen, dass die Strahlungsenergie nicht stetig fließt, sondern in Portionen, in Quanten, wie Max Planck entdeckt hat?   … Auch nicht! Oh, ihr Gebildeten! Ihr eingebildeten Ungebildeten!   … Haben Sie wenigstens noch Augen und Gefühle für diese Herrlichkeit, wo alles kracht vor Licht und funkelt bis in unsere feinsten Nervenenden?   … Die feinsten Nervenzellen im Gehirn?   … Und gibt’s das noch in Ihrer Generation, die Sehnsucht, sich zu verlieren in diesem Lichterfeld, den Lichterstrahlen, Zahlenstrahlen? Sich zu verlieren und zu fangen in einem Lichternetz?   … Eine furchtbar romantische Sehnsucht, ich geb es zu   …

(Rechnende Räume)
     
     
     
    Der ganze Kosmos eine gigantische Rechenmaschine   … Die Idee vom rechnenden Raum, die einzige meiner großen Ideen, die noch auf breite Anerkennung wartet   … Der rechnende Raum, meine zugegeben etwas kühne Verbindung von Mathematik, Astrophysik und Informatik. Da schrecken
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