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Die Frau an Seiner Seite

Die Frau an Seiner Seite

Titel: Die Frau an Seiner Seite
Autoren: Heribert Schwan
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allein ist eine solche Biografie nicht zu schreiben. Ich habe deshalb zwei namhafte Mediziner um Mithilfe gebeten. Besonderer Dank gilt Professor Dr. med. Luise Reddemann, ausgebildete Nervenärztin und Psychoanalytikerin, langjährige Leiterin der Klinik für Psychotherapeutische und Psychosomatische Medizin des Evangelischen Johannes-Krankenhauses in Bielefeld und derzeit Honorarprofessorin für Psychotraumatologie und Psychologische Medizin an der Universität Klagenfurt. Danken möchte ich auch Dr. med. Bertram von der Stein, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Rehabilitationswesen. Ohne ihre Unterstützung wäre die vorliegende Biografie unvollständig geblieben.
    Mein Dank gilt auch dem Mitbegründer des Kuratoriums ZNS und der Hannelore-Kohl-Stiftung, Professor Dr. med. Dr. phil. Klaus Mayer. Der ehemalige Ärztliche Direktor an der Neurologischen Universitätsklinik in Tübingen war von 1983 an bis zu Hannelore Kohls Tod der wichtigste Sachverständige und einflussreichste Berater der Kanzlergattin. Ohne ihn wäre die Hannelore-Kohl-Stiftung nicht zu diesem großen Erfolg geworden. Zur Geschichte von Hannelore Kohls sozialem Engagement lieferten die ehemalige ZNS-Mitarbeiterin Amalie Barzen und der frühere ZNS-Geschäftsführer Rolf Wiechers unverzichtbare Hintergrundinformationen.
    Zu den Freundinnen, die Hannelore Kohl über Jahre hinweg und bis zu ihren letzten Tagen begleitet haben, zählt insbesondere Rena Krebs. Seit den gemeinsam verbrachten frühen Kindertagen in Leipzig war sie für Hannelore Kohl eine der wichtigsten und vertrautesten Gesprächspartnerinnen, vor allem für die großen Familienthemen. Für mich gehörte sie als Vorkriegs- und Kriegskind zu den unverzichtbaren Zeitzeuginnen. Sie hat meine Arbeit konstruktiv und kritisch begleitet und durch ihre Gedanken und Fragen bereichert.
    Kohls langjähriger Haushälterin Hilde Seeber und ihrem Mann Ecki, Vertrauter und Chauffeur des Kanzlers, verdanke ich vielfältige Unterstützung, bei der sie niemals die Gebote von Loyalität und Verschwiegenheit verletzten. Beide waren auch für Hannelore wichtige Stützen in allen Lebenslagen.
    Danken möchte ich nicht zuletzt den vielen treuen Freundinnen, Nachbarn und Verwandten väterlicherseits, die mir manchen Hinweis gaben und damit das Bild des Menschen Hannelore Kohl abrundeten.
    Verlässliche Informationen lieferten Damen und Herren aus kirchlichen, kommunalen und staatlichen Archiven von Berlin, Bremen, Döbeln, Dresden, Grimma, Leipzig, Ludwigshafen, Mutterstadt, Speyer und Taucha. Auch ihnen ein Dankeschön für professionelle Auskünfte und die Bereitstellung aussagekräftiger Dokumente.
    Köln, im April 2011

Kapitel 1
WURZELN
    Die lateinische Totenmesse mit Giuseppe Verdis »Requiem« war verklungen. Im Dom zu Speyer hatten über tausend Trauergäste aus dem In- und Ausland Abschied von Hannelore Kohl genommen. Es war der 11. Juli des Jahres 2001. Zum Abschluss hatte der Chor das Lied »Nun danket alle Gott« angestimmt. Dann wurde der mit roten Rosen bedeckte Sarg aus dem katholischen Gotteshaus getragen. Ihm folgten tief versteinert Helmut Kohl, seine Söhne und Schwiegertöchter. Hannelores Sarg wurde zum 25 Kilometer ent fernten Friedhof Ludwigshafen-Friesenheim gebracht. Gegen 17 Uhr fand dort die Beerdigung im engsten Familien- und Freundeskreis statt. Nach einem kurzen Gebet in der kleinen Friedhofskapelle erfolgte die Beisetzung im Familiengrab. Als der Sarg vor den über sechzig Verwandten und Freunden in die Erde gesenkt wurde, nahm Hannelore Kohl lange Jahre bewusst gehütete Geheimnisse mit ins Grab. Kaum jemand wusste, dass sie noch zu Lebzeiten die Weichen dafür gestellt hatte, dass nach ihrem Tod lange Verschwiegenes einmal öffentlich gemacht werden konnte.
    * * *
    Der 7. März 1933, ein Dienstag, präsentierte sich im Nordosten Deutschlands als grauer, kühler Tag. Die Temperaturen in Berlin stiegen nur wenig über null Grad. Auf dem Programm der Staatsoper Unter den Linden stand Mozarts Idomeneo , im Staatlichen Schauspielhaus wurde Goethes Faust II gegeben, und das Theater im Admiralspalast warb für die Operette Frühlingsstürme von Jaromir Weinberger mit Kammersänger Richard Tauber in der Hauptrolle. In der Reichshauptstadt blühte das kulturelle Leben, die Berliner sahen hoffnungsvoll dem Frühling entgegen. Seit 36 Tagen amtierte Adolf Hitler als Reichskanzler. Für viele Anhänger der
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