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Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)

Titel: Die Formel (Ein Fall für Die Nachtfalken - Band 1) (German Edition)
Autoren: Sonja Wild
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Eigentlich hätte da unser Germanist hier drauf kommen müssen.“ Sie stieß Luke in die Seite.
    „Jaja“, brummte er und stemmt e sich hoch. „Komm, wir fahren zum Hildebrandhaus.“
    „Stopp!“, rief Rick. „So wie ihr zwei ausseht, bekommt ihr dort nichts, die holen eher Polizei und Notarzt. Das mit dem Hild ebrandhaus übernehme ich. Braucht ihr einen Arzt? Sieht echt übel aus, Luke.“
    Luke tastete an seine Kopfwunde. „Nein, nur ein Pflaster und eine Dusche. Und vielleicht ein paar Tage ohne Prügelei. Wie sieht’s bei dir aus?“, fragte er Sara.
    „Pflaster und Dusche. Hört sich gut an. Und eine Mütze voll Schlaf.“ Sie sah elend aus, todmüde.
    „Gut. Ihr fahrt in die Pension. Schlaft ein paar Stunden, ruht euch aus. Ich fahre zum Hildebrandhaus“, entschied Rick.
    „Nein, das kannst du nicht machen. Lass Luke und mich mo rgen zum Hildebrandhaus fahren“, widersprach Sara.
    Rick musterte die bittenden Gesichter. „Aber es eilt.“
    Grimmiges Schweigen.
    „Also gut. Jetzt verschwindet und seht zu, dass ihr morgen wieder wie zivilisierte Menschen ausseht.“
     

62
    Zurück in der Pension, stiegen sie leise die Treppe zu ihren Zimmern hinauf, um die Wirtin möglichst nicht auf sich aufmerksam zu machen.
    „Ich habe Verbandszeug im Zimmer. Komm mit.“ Luke sperrte seine Zimmertüre auf. Sara folgte ihm und ließ sich rücklings auf das Bett fallen. Ihr fielen sofort die Augen zu. Hm, schlafen, dachte sie noch.
    Lukes Stimme holte sie wieder zurück. „Halt, du kannst nicht einfach mitten auf meinem Bett einpennen.“
    Grummelnd richtete sie sich auf. Luke hatte inzwischen den Ve rbandskasten auf das Nachtkästchen gelegt. Er setzte sich neben sie und inspizierte die Verletzung auf ihrer Wange. „Nur eine Platzwunde über dem Jochbein.“ Er drückte daran herum.
    „Au“, schrie sie und stieß seine Hand weg.
    „Nichts gebrochen.“ Er wusch das getrocknete Blut ab und desinfizierte die Wunde. Sara schloss die Augen und versuchte, die aufflammenden Schmerzen zu ignorieren. Dann klebte er ein Pflaster auf die Wunde. „Sonst noch was zum Verarzten?“
    Sara schüttelte den Kopf. „Nichts Lebensbedrohliches. “
    Er nahm sanft ihre rechte Hand und begutachtete die wunde Haut am Handgelenk. „Was ist damit?“
    „Das braucht Luft.“ Mühsam stand sie auf. „Jetzt bist du dran, setz dich da auf die Bettkante und gib Ruhe.“ Sie nahm ein frisches Handtuch, tränkte es mit lauwarmem Wasser und wusch ihm die blutigen Krusten von Gesicht und Hals. Zurück blieb eine klaffende Wunde über dem linken Auge, aus der immer noch Blut quoll. „Das muss genäht werden.“
    „Dann mach das. Nadel und Faden sind im Verbandskasten ganz unten.“
    „Was? Ich soll dich zusammenflicken wie ein kaputtes Stofftier?“
    Er musste lachen. „Ja, ungefähr so.“
    Sie stemmte die Fäuste in die Seiten. „Ich kann das nicht.“
    „Du kannst es. Hier.“ E r deutete auf eine schmale helle Linie, knapp zehn Zentimeter lang, die sich an seinem rechten Unterarm zwischen den dünnen Härchen von der braunen Haut abhob. „Das hast du genäht.“
    „Beruhigt mich ja ungemein.“ Widerwillig kramte sie zwischen Pflastern und Mullbinden. Da fand sie tatsächlich OP-Nadeln und den passenden Faden. Ihre Finger zitterten leicht, als sie die Nadel an Lukes Kopf führte. „Ist ja dein Schädel. Beiß die Zähne zusammen.“
    Sie atmete tief durch und setzte die gebogene Nadel an. Wie von Zauberhand geführt, fanden ihre Finger die richtigen Bewegungen. Das Wort ‚Intrakutannaht’ blitzte in ihrem Kopf auf. Sie wundere sich langsam über nichts mehr.
    „Du sollst die Zähne zusammenbeißen und nicht die Augen zukneifen. Mir reißt ja alles wieder auf“, schimpfte sie ihn.
    Er gab nur ein Knurren von sich. Aber er entspannte seine Gesichtshaut, bis sie fertig war.
    Dann desinfizierte sie noch einmal, legte eine sterile Kompresse auf und fixierte alles mit Leukosilk. „Hübsch.“
    Er fuhr sich mit den Fingern an den Kopf und stand auf. „Danke.“
    „Hast du sonst noch was zum Zusammenflicken?“ Sie zog sein T-Shirt hoch. Das Profil der Stiefelsohlen zeichnete sich dunkelrot ab, die Haut war geschwollen und teilweise eingerissen und verschorft. Sie fuhr sanft mit dem Finger darüber.
    Er stöhnte. „Tu das nicht.“ Er zog ihre Hand weg.
    „Das sieht böse aus. Sicher, dass du keinen Rippenbruch oder Milzriss oder sonst was hast?“
    „Nein, das tut noch mehr weh.“
    „Du hattest das wohl alles
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