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Die Flotte von Charis - 4

Die Flotte von Charis - 4

Titel: Die Flotte von Charis - 4
Autoren: David Weber
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jedes Mal vorangestellt habt, bevor Ihr euch daran begabt, uns von einer neuen, nützlichen Technik oder Erfindung zu berichten. Ihr wart immer sehr vorsichtig, was die Art und Weise dieses Berichtens angeht, nicht wahr?«
    »Ich habe mich gewiss bemüht«, erklärte Merlin nüchtern, »und das vor allem, weil ich immer gewusst habe, dass früher oder später ein Moment wie dieser kommen müsse. Es mag Dinge geben, die ich Ihnen oder den anderen nicht gewagt habe zu erzählen, aber ich habe von Anfang an beschlossen, keinerlei Information zurückzuhalten, die meine Glaubwürdigkeit in irgendeiner Art und Weise schmälern könnte, wenn ich letztendlich in der Lage wäre, die Wahrheit zu enthüllen.«
    »Und falls Sie jetzt denken, er habe sich Euch gegenüber verhalten, als müsse er sich auf äußerst dünnem Eis bewegen, Doktor, dann hätten Sie miterleben sollen, wie er mit Pater Paityr gesprochen hat.«
    »Ich glaube, das hätte ich wirklich gerne gesehen.« Mahklyn schüttelte den Kopf und lachte erneut leise in sich hinein. »Das muss sehr … unterhaltsam gewesen sein.«
    »Ach, das können Sie sich gar nicht vorstellen, Doktor«, versicherte Merlin ihm.
    »Wahrscheinlich nicht«, pflichtete Mahklyn ihm bei. Dann richtete er sich in seinem Sessel auf, beugte sich vor und legte die Hände auf den Tisch. »Andererseits, Euer Majestät, beginne ich allmählich zu verstehen, was Ihr gemeint habt, als Ihr vorhin hereingekommen seid. Sollte ich davon ausgehen, dass Seijin Merlin weitere grundlegende Kenntnisse mit der Hochschule teilen will − und mithilfe der Hochschule dann auch mit anderen?«
    »Ja, dem ist tatsächlich so«, gab Cayleb ihm recht. »Und wir wären Ihnen dankbar, wenn Sie über weitere mögliche Kandidaten für den ›Inneren Kreis‹ nachdenken würden. Offensichtlich kennen Sie Ihre Kollegen von der Hochschule deutlich besser als wir. Wer, denken Sie, wäre … flexibel genug, um die Wahrheit als solche zu akzeptieren?«
    »Darüber werde ich nachdenken müssen, Euer Majestät«, gab Mahklyn vorsichtig zur Antwort, und Cayleb stieß ein Schnauben aus.
    »Wenn Sie nicht darüber nachdenken müssten, dann hätte ich Sie einweisen lassen, Doktor! Und bitte vergessen Sie nicht: Die letztendliche Entscheidung obliegt weder Ihnen noch mir. Dennoch wäre es eindeutig hilfreich, weitere Angehörige der Hochschule zu haben, die mit uns zusammen an dieser Aufgabe arbeiten.«
    »Das verstehe ich, Euer Majestät«, versicherte Mahklyn ihm.
    »Gut. Und nun, Merlin … Ich glaube, Sie haben noch etwas für den guten Doktor?«
    »Allerdings, Euer Majestät«, erwiderte Merlin und deutete eine Verneigung an. Dann griff er in die Aktentasche, die er in das Büro mitgebracht hatte, und zog ein Bündel Papierbögen hervor. »Ich habe das hier in eine Handschrift umgewandelt, Doktor«, sagte er. »Ich dachte, das würde vielleicht weniger Fragen aufwerfen, als wenn es als ordentlich gedrucktes, gebundenes Buch vorliegt − mit einem Erscheinungsdatum, das vor dem Tag der Schöpfung liegt. Nur für den Fall, dass irgendjemand anderes es zufälligerweise finden sollte. Hier.«
    Er reichte es über den Tisch, und Mahklyn nahm es entgegen, beinahe schon übertrieben vorsichtig. Dann betrachtete er die ersten Seiten und zuckte überrascht zusammen.
    »Das ist ja meine Handschrift!«, platzte es aus ihm heraus, und er blickte Merlin verdutzt an.
    »Eigentlich ist es die von Owl«, erwiderte Merlin und lächelte. »Das ist ein ziemlich talentierter Urkundenfälscher, und ich habe ihm eine Probe Ihrer Handschrift zukommen lassen, bevor er das hier erstellt hat. Ich dachte, das wäre wohl am besten so.«
    »Aber was ist das?«, fragte Mahklyn nach.
    »Das, Doktor Mahklyn, wurde vor langer Zeit geschrieben, auf Terra, von einem Mann namens Sir Isaac Newton. Ich habe es geringfügig aktualisiert − das Original in englischer Sprache ist beinahe schon zweitausend Jahre alt −, aber ich denke, das könnte Sie interessieren.«

.III.
    Königliches Patentamt, Tellesberg, Königreich Charis
    »… und das ist Euer Büro, Pater.«
    Pater Paityr Wylsynn folgte Pater Bryahn Ushyr in das große, quadratische Zimmer hinein und blickte sich um. Es war kleiner als sein altes Büro im Palast des Erzbischofs, doch Wylsynn hatte schon immer gedacht, dass dieser Raum damals ohnehin größer und prächtiger gewesen war, als das für ihn erforderlich gewesen wäre. Und auch dieser Raum war mehr als groß genug; durch die Fenster in zweien
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