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Die Flirtfalle

Die Flirtfalle

Titel: Die Flirtfalle
Autoren: Vera Juergens
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Abschiedsgespräch ins Schlafzimmer zurückgezogen. Habe ich dir eigentlich gesagt, dass Mark miteingeladen ist? Er müsste jeden Augenblick da sein. Melanie, hör mir jetzt genau zu: Wenn Mark da ist, dann musst du so tun, als wüsstest du nicht mehr, woher du ihn kennst. Mark darf nichts von der Flirtfalle erfahren.“
    Du lieber Gott! Mark würde gleich hier aufkreuzen, mich mit „Häschen!“ ansprechen und mit einem Zungenkuss begrüßen. Lisa würde vor Eifersucht ausflippen und ein Familiendrama wäre nicht mehr zu verhindern.
    „ Melanie, was hast du? Dein Gesicht ist so blass wie Schlagsahne.“ 
    „ Lisa, ich muss leider los. Die Sache ist die: Ich bin eigentlich nur gekommen, um euch zu sagen, dass ich nicht kommen kann. Justin braucht mich. Er ist bei Mutter und liegt mit Fieber im Bett. Sag bitte Anna, ich werde mich morgen von ihr verabschieden und bestell Leo Grüße von mir.“
    Ich lief Hals über Kopf aus Leos Wohnung und betete, dass mir Mark nicht entgegenkommen würde.
    Der Abend war gelaufen , das Gespräch mit Mark schon überfällig. Ich musste endlich Schluss mit ihm machen, und zwar telefonisch, denn Marks Anwesenheit hatte mich bislang immer inadäquat reden und handeln lassen. Außerdem sollte ich meine Abschiedsrede ablesen, weil sonst die Gefahr bestand, dass ich genau das Gegenteil von dem sagen würde, was ich mir ursprünglich vorgenommen hatte.
    Nach zwei Stunden mit Selbstgesprächen, die sich wie ein Dialog anhörten, weil ich Marks Antworten mit veränderter Stimme laut wiedergab, war ich völlig in Tränen aufgelöst und beendete die Übung, da ich der Meinung war, dass alles zwischen Mark und mir ausdiskutiert wurde. Ich konnte wieder einmal nicht einschlafen und begann, die Aufgaben für die nächsten Tage zu vermerken: 
    1. Mark das Aus erkl! (h. Priorität!!)
    2. Zur Bank gehen und fr., ob ich meinen Dispos. Kr. auf 1000 Euro erh. könnte (allerh. Priorität!!)
    3. Die 960 Kugelschr. aus dem Keller holen und sie für den Flohm. bereitlegen. (Wenn ich sie alle für 5 Cent pro St. verkaufe, dann hätte ich 48 Euro, die für e. Kleid für Mutters Hochz. sowie e. Kinderanz. mit Fliege f. J. ausr. sollten.)
    4. Den Secondh. aufs.
    5. Mit J. für die U8 zum Kinderarzt gehen. (Den A. fr., ob J. mit seinen 16,5 kg und 106 cm nicht zu kl. für s. Alter ist.)      
    6. Ein paar Bewerb. schreiben.
    7. Mit dem Auto in die Werkst. fahren, neue Scheibenwischer, Bremslicht. und Radioant. machen lassen.
     
    Ich legte die Aufgabenliste weg, knipste das Licht aus und begann mir auszumalen, was wäre, wenn. Was wäre, wenn mir Lisa morgen berichten würde, Mark und sie hätten sich auf Leos Turduckenfete so schlimm gestritten, dass sie ihm das Aus erklären musste? 
     

Kapitel 25
     
    E s war der unschönste Samstag aller Samstage, die ich in den letzten dreißig Jahren bewusst erleben durfte. Zuerst hatte mich der Abschied von Anna ziemlich mitgenommen. Obwohl ich Anna inzwischen lieb gewonnen hatte, war ich weit davon entfernt, anlässlich ihrer Abreise einen Weinkrampf zu bekommen, und dennoch bekam ich ihn. Wir drei saßen bei Lisa in der Küche, als Lisa den Satz „Anna, sag, dass du bald wieder kommst!“ zum fünften Mal wiederholte und in Tränen ausbrach. Ich hatte mich von Lisa anstecken lassen und weinte gleich mit. Dabei hatte ich natürlich an Mark und meine Abschiedsrede gedacht, die längst überfällig war. Anna war so gerührt, dass auch sie zu weinen begann. Irgendwann stand Annas Mann an der Tür. Er war schlecht drauf und hatte es sehr eilig, mit Anna und Karin nach Hause zu fahren. Auf Annas Frage „Schatz, aber was hast du denn?“ ließ er uns wissen, dass er an der falschen Tankstelle seinen neuen, gebrauchten Ford betankt hätte. Nur eine Tankstelle weiter hätte er nämlich für einen Cent weniger pro Liter tanken können. Er könne sich nun diese Dummheit nicht verzeihen.
    „Bist du sicher, dass du nach Hause willst?“, hatte ich Anna ins Ohr geflüstert, als ich sie zum Abschied fest umarmte, woraufhin sie mir „Markus hat mich lieb“ zurückflüsterte, was meine Frage eigentlich unbeantwortet ließ.
    Ich war dann zum Flohmarkt gefahren. Ein junger Mann mit grünen Haaren, einer auffälligen Tätowierung am Hals und drei Nasenpiercings kam auf mich zu, um mit mir zu verhandeln. Er bot mir drei Cent pro Kugelschreiber, was ich natürlich ablehnte. Doch der junge Mann wollte nicht locker lassen und attackierte mich immer wieder mit seinem
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