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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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du nur deine Zeit verschwenden. Wenn du ein Lösegeld willst ...«
    »Aber Dray Prescot! Ich werde kein Lösegeld fordern!«
    Tief im Inneren war mir klar, daß sie mich nicht aus den Klauen lassen würde. Ich fragte mich, was der Herrscher von Vallia tun würde, wenn er Königin Thyllis in seiner Gewalt hätte.
    Sie warf einem ihrer Jiklos ein Stück Fleisch zu; das Geschöpf hob den Kopf und fing den Brocken in der Luft auf. Das Wesen trug Goldschmuck, aber auch einen breiten Stahlkragen, der an einer Kette hing.
    »Soll ich dich an meine Jiklos verfüttern?«
    Ich antwortete nicht.
    Der Saal hinter mir war voller Höflinge, Soldaten, Wächter und Abgesandter der Länder, die dem Hamalischen Reich verpflichtet waren. Es war ein Anblick barbarischer Schönheit. Die Königin ließ sich in ihrer Entscheidung nicht drängen. Sie gedachte ihre Bur des Triumphes voll zu genießen.
    »Würdest du im Jikhorkdun kämpfen?«
    Ich war versucht zu antworten: »Gib mir ein Schwert, dann wirst du es sehen!« Doch ich ignorierte sie.
    Ihre Leibwache, stämmige Apims in leichten Kettenhemden, hatten zu beiden Seiten des Throns Aufstellung genommen. Der Federschmuck machte diese Männer zu Gecken, doch sie verstanden zu kämpfen. Die Chail Sheom, die nur mit kurzen Sensilfetzen bekleidet waren, boten auf den Thronstufen ein schönes Bild.
    »Antworte, Nulsh! Soll ich dich zum Jikhorkdun verurteilen?«
    »Mir egal«, sagte ich schließlich. »Was immer du mit mir machst, Hamals Tage sind gezählt!«
    »Lügner!« kreischte sie plötzlich los, und ihr blasses Gesicht rötete sich. Ihre grünen Augen blitzten. Sie schlug mit der Faust auf die Armlehne des Throns.
    »Du bist ein Dummkopf«, rief ich und verlagerte mein Körpergewicht wieder auf die Arme der Wächter.
    »Wir haben Pandahem zerschlagen – und auch deine zusammengestoppelte vallianische Armee! Jetzt brauchen wir nur noch in Jholaix einzufallen, dann gehört ganz Pandahem mir! Mir allein!« Sie atmete heftig. »Und was Vallia angeht – wir werden dieses Land überrennen und den lemverfluchten Fleck vom Angesicht der Welt tilgen!«
    »Wenn du dich auf Lem verläßt«, sagte ich, »bist du noch dümmer, als ich angenommen hatte.«
    Daraufhin verlor sie fast die Beherrschung. Doch immerhin war sie eine Königin. Sie hatte gute Männer dazu gebracht, sie auf den Thron zu bringen. Rees hatte für sie gekämpft. Sie zwang sich zur Ruhe, lehnte sich zurück, öffnete die Fäuste. Dann lächelte sie. »Ich weiß, was ich mit dir mache, Dray Prescot, Prinz der Cramphs! Aber zunächst sollst du vom Kelch der Erniedrigung kosten, während ich den Kelch des Sieges leere!«
    Ich wußte nicht, was sie meinte, doch ich sollte es zwei Tage später erfahren – zwei Tage, die ich in einem winzigen Loch von einer Zelle in den Verliesen des Palasts zubrachte.
    Es liegt in der Art des Menschen, seiner Natur zu folgen, auch wenn er sie manchmal zu überwinden versucht – und es entsprach der Natur von Königin Thyllis, ein Biest zu sein. Und es entspricht der Natur des Siegers, sich als solcher zu präsentieren.
    Ich wurde ins Freie gezerrt. Man nahm mir die Ketten nicht ab. Ich wurde lediglich gesäubert und erhielt etwas zu essen, so daß ich mich wieder besser fühlte. Man gab mir einen roten Lendenschurz. Man wollte, daß ich bei Kräften blieb und zu schätzen wußte, was um mich herum vorging. Dann führte man mich unter der Last meiner Ketten die schmale, feuchte Treppe hinauf.
    Inzwischen ahnte ich, was geschehen sollte.
    Ich möchte die Ereignisse dieses Tages nicht in allen Einzelheiten schildern. Es war ein Tag, der Hamals Größe darstellte. Königin Thyllis feierte ihren Triumph. Sie stattete Havil dem Grünen in aller Öffentlichkeit ihren Dank für den Sieg der hamalischen Armeen ab, ehe sie Krone und Szepter des Reiches nahm. Endlich bestieg sie als Herrscherin Hamals den Thron.
    Ihr Mann, der König, machte die Feierlichkeiten mit, doch er stand sichtlich in ihrem Schatten, eine bloße Marionette, deren Anwesenheit erforderlich war, um die Krönung wirklich legal zu machen.
    Der Triumphzug war lang und prächtig. Er wälzte sich langsam durch die Hauptstraßen und Boulevards von Ruathytu. Ich kannte viele der Menschen, die die Straßen säumten. Überall drängten sich die Neugierigen und brüllten: »Hamal! Hamal! Thyllis! Thyllis!« Und der neue Ruf: »Herrscherin! Herrscherin! Havil schütze Herrscherin Thyllis!«
    Staub wirbelte empor, obwohl zahlreiche Sklaven mit
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