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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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mittelgroßen Königreich innerhalb des Hamalischen Reiches, und arbeitete darauf hin, den einflußlosen Mann der Königin loszuwerden, den König, der mit Rees befreundet war; anschließend wollte sich Doghamrei verbessern und durch Heirat seinerseits zum König von Hamal aufsteigen. Ich hatte das Gefühl, daß Thyllis in instinktiver Erfassung dieser Sachlage ihren Mann besonders gut bewachte, um Doghamrei im Zaum zu halten, der seinerseits Freunde hinter sich wußte.
    Ich fühlte mich denkbar elend. Ich hing völlig erschöpft im Griff der Wächter, die mich stützen mußten, damit ich nicht in die Knie ging. Der Folterknecht hatte mit seinen Messern noch keinen großen Schaden angerichtet, meine Müdigkeit hatte ihre Ursache in den Entbehrungen und Strapazen, denen ich in letzter Zeit ausgesetzt gewesen war. Ich hatte der Königin offenbart, was Doghamrei mit mir angestellt hatte. Sie wollte mir nicht glauben, war aber andererseits auch nicht von Doghamreis Worten überzeugt und wählte deshalb den Mittelweg, indem sie Naghan Furtway zu sich winkte.
    Furtway näherte sich den goldenen Stufen. Die schrägen grünen Augen musterten ihn prüfend, und ehe sie zu sprechen begann, bissen die spitzen weißen Zähne auf eine schimmernde runde Lippe.
    »Du behauptest also, Bagor ti Hemlad sei Prinz Majister von Vallia?«
    »Ich weiß nichts von Bagor, Majestrix«, erwiderte Furtway. »Aber das hier ist Dray Prescot, das weiß ich mit Sicherheit.«
    »Majestrix!« rief Ornol ham Feoste und trat vor. »Dieser Cramph ist Chaadur, der Mörder meiner Frau!«
    Die Königin blickte von einem zum anderen und wandte sich schließlich in meine Richtung. »Der Mann, der Bagor ti Hemlad ist und mit dem ich selbst noch eine Rechnung zu begleichen habe, ist also zugleich Chaadur und der Prinz Rast von Vallia, wie?«
    Die Situation hätte meine Delia sicher zum Lachen gereizt. Selbst ich erkannte die Ironie der Lage, dabei steckte ich denkbar tief in der Klemme! Die Menschen in dem großen Palastsaal debattierten über einen Mann, der drei Namen hatte – und sie alle erhoben Anspruch auf ihn. Hammabi el Lamma enthielt manches dunkle Geheimnis, doch ich bezweifelte, daß der Palast schon einmal eine solche Farce erlebt hatte!
    »Bagor!« rief die Königin. »Möchtest du der Syatra zum Fraße vorgeworfen werden?«
    »Nein, Königin.«
    »Bist du Chaadur?«
    Eine Lüge war so gut wie die andere.
    »Nein.«
    »Bist du Dray Prescot?«
    Ich starrte zu ihr empor. Konnte ich es abstreiten? Ich sah den grünen Schimmer ihrer Augen, die Lippe zwischen ihren Zähnen, die Art und Weise, wie sie mich musterte. Und ich erkannte, daß sie die Antwort bereits wußte. Andere Flüchtlinge aus Vallia mußten nach Hamal gekommen sein. Zum Beispiel Naghan Furtways Neffe Jenbar. Vielleicht auch Nath Larghos, der Trylon der Schwarzen Berge gewesen war. Ich hatte ihm ein Auge ausgeschlagen und ihn womöglich getötet. Andere Angehörige der dritten Partei mußten nach Hamal geflohen sein und waren jetzt vielleicht damit beschäftigt, gegen Vallia zu intrigieren. Sie alle konnten mich identifizieren. Ich war sicher, daß sie es bereits getan hatten – so dachte Königin Thyllis nun mal.
    Ich starrte sie an und richtete mich zwischen den Wächtern auf. Sie sah mein Gesicht. Sie zuckte nicht zurück, doch ihre Augenbrauen verkrampften sich wie in plötzlichem Schmerz, und ihre Zähne bissen so kräftig zu, daß an ihrem Mund ein Blutstropfen erschien. Ich muß zugeben, daß mich diese Beobachtung freute.
    »Königin Thyllis«, sagte ich, »bei all deiner Raffinesse bist du unbeschreiblich dumm. Vallia hat diese elenden Rasts verstoßen, und jetzt tust du dich mit ihnen zusammen. Es sind Versager, und das gleiche gilt für dich! Dein hamalisches Reich ist zum Untergang verdammt! Vallia wird es zerquetschen wie eine Fliege! Und dich mit ihm.«
    Die großen Worte behagten mir gar nicht, und sie kamen mir auch nicht besonders überzeugend über die Lippen. Ich jedenfalls ließ mich davon nicht täuschen.
    Wenn Thyllis beleidigt oder erzürnt war, so ließ sie sich nicht das geringste anmerken.
    »Du bist also wirklich der Prinz Majister von Vallia?«
    »Aye!«
    »Und du bildest dir ein, ich würde dich gegen Lösegeld freigeben? Ich würde dem alten Trottel von König eine Riesensumme abverlangen, damit du nach Hause segeln und neue Pläne gegen mich schmieden kannst?«
    »Du kannst es ruhig versuchen, vom Herrscher ein Lösegeld zu erpressen. Aber damit würdest
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