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Die Flammen meiner Leidenschaft

Titel: Die Flammen meiner Leidenschaft
Autoren: Connie Mason
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schlief nicht.
    Er kam auf den Gedanken.

21
    Juni 1872
     
    Tanner streifte durch die Wälder und markierte Bäume für die Äxte der Holzfäller. Es war das erste Mal, dass er in diesem Gebiet war, und er kennzeichnete sorgfältig die verfallenen Bäume, die im Laufe der Jahre umgestürzt waren. Sie müssen als Erste entfernt werden, dachte er, als er sich bückte, um eine große Kiefer zu kennzeichnen, die in seinem Weg lag.
    Er betrachtete neugierig die merkwürdige Markierung, die in den Stamm geschnitzt war, und fragte sich, ob sie wohl Jahre zuvor von Indianern hinterlassen worden war. Die Markierung ähnelte einem Pfeil. Anscheinend hatte der Baum lange Zeit an dieser Stelle gelegen, vielleicht sogar jahrelang.
    Tanner ging weiter, aber etwas an der umgestürzten Kiefer beschäftigte seine Gedanken weiterhin. Er wandte sich um, und sein Blick wurde wie magisch von der Schnitzerei angezogen. Dann sah er es. Es war ihm zuvor nicht aufgefallen, weil der Baumstamm so gefallen war, dass das große Loch im Stamm zum Teil verdeckt gewesen war. Aber es war nicht das Loch, das Tanners Aufmerksamkeit anzog; es war das Objekt, das aus dem Loch hervorragte. Er fiel auf die Knie und wälzte den Stamm mit der Schulter ein paar Zentimeter zur Seite, bis er seine Hand in das Loch stecken und das Objekt herausziehen konnte.
    Die Satteltaschen, die er hervorholte, waren noch intakt, jedoch mit Schimmel bedeckt und im Begriff, zu vermodern. Lange starrte er neugierig auf die Satteltaschen, bevor er sie öffnete. Geldscheine und Goldmünzen quollen ihm entgegen. Überrascht und ungläubig setzte er sich zurück. Er machte sich nicht die Mühe, das Geld zu zählen, aber es war anscheinend eine große Summe, mehr, als er jemals auf einmal gesehen hatte.
    Es gab keinen Hinweis auf den Besitzer, nur ein paar persönliche Dinge - einen Kamm, eine Bürste und Wäsche zum Wechseln. Tanner hockte sich auf die Hacken und verharrte lange. Er dachte über den unverhofften Glücksfall nach. Mit diesem Geld konnte er für Ashley das Haus bauen, das sie verdiente, und es würde sogar noch etwas übrig bleiben, das er ins Geschäft stecken konnte. Das Holzgeschäft lief gut, aber er hatte fast jeden Penny Gewinn wieder investieren müssen. Er und Ashley kamen einigermaßen zurecht, aber er wollte mehr für sie und ihre kleine Tochter. Doch das Geld gehört dir nicht, sagte eine Stimme in ihm.
    Schließlich verstaute er die Münzen und Scheine wieder in den Satteltaschen und schnallte sie auf sein Pferd. Dann grübelte er nach einer Erklärung. Wer konnte das Geld in dem Baumstamm versteckt haben und warum? Und was sollte er damit tun? Es war nicht sein Geld, ungeachtet der Tatsache, dass er keine Ahnung hatte, wo er den Besitzer finden konnte. Die Neugier trieb ihn dazu, sieh in der Umgebung umzusehen. Als er an die Schlucht gelangte, veranlasste ihn etwas, hinabzusehen.
    »Allmächtiger!«, entfuhr es ihm. Die Elemente hatten die Leiche am Fuß der Schlucht zu fahlen Knochen und Stofffetzen reduziert, doch sie war noch als die eines Menschen erkennbar.
    Tanner kletterte und rutschte in die Schlucht hinab und verzog angewidert das Gesicht, als er mit der Fußspitze den grausigen Schädel und das Skelett berührte. Konnte das der Mann sein, der das Geld versteckt hatte ? Er hockte sich hin, um etwas zu finden, das zur Identifizierung beitragen konnte. Er fand nichts. Tanner kletterte aus der Schlucht, schwang sich auf sein Pferd und ritt zur Stadt zurück.
    Sheriff Dingus starrte auf die Dollarnoten und die Goldmünzen, die Tanner aus den vermodernden Satteltaschen geholt hatte, und stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Verdammt, Tanner, wo hast du das gefunden?« In der Zeit, in der Tanner in Oregon City gewohnt hatte, waren er und Sheriff Dingus Freunde geworden. Tanner hatte festgestellt, dass der Sheriff nicht so war, wie er geargwölmt hatte. Dingus war nicht käuflich, vertrat pflichtbewusst das Gesetz und schützte die Bürger von Oregon City.
    »Auf meinem Pachtgrundstück nördlich der Stadt. Ich war dort, um Bäume für die Holzfäller zu markieren und entdeckte die Satteltaschen in einem fast verfaulten Baumstamm. Wie du siehst, gibt es keinen Hinweis auf den Besitzer. Ich habe außerdem eine Leiche gefunden. Eigentlich keine richtige«, fügte er hinzu, »nur einen Haufen Knochen auf dem Grund einer kleinen Schlucht. Ebenfalls nicht zu identifizieren. Hat jemand in der Vergangenheit den Verlust von Geld gemeldet ? Oder einen
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