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Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)

Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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wahren Liebe in dem Wasser sehen.«
    »Das hat Devorgilla gesagt.«
    Wie erwartet zog Arabella skeptisch eine Augenbraue hoch. »Und du glaubst auch alles, was man dir erzählt?«
    Gelis blies sich eine Locke aus der Stirn. »Ich glaube alles, was Devorgilla sagt. Jeder weiß, dass sie sich noch nie geirrt hat. Oder kannst du das Gegenteil beweisen?«
    »Ich ...«, begann Arabella, nur um genauso schnell wieder den Mund zu schließen. Sie wandte sich vom Fenster ab und strich mit den Fingern über den Rand eines kleinen Tischs. »Ich bin nur der Meinung, dass du so zu viel Fantasie hast«, sagte sie schließlich stirnrunzelnd, »und ich möchte nicht, dass du enttäuscht wirst.«
    »Bah!« Gelis versuchte, nicht laut herauszulachen. »Enttäuscht bin ich nur, wenn Vater mal wieder einen gut aussehenden Freier abweist! Die hässlichen Frösche kann er ruhig wieder fortschicken, aber einige Männer waren mehr als ansprechend.«
    »Warum willst du überhaupt ein Orakel befragen, wenn du weißt, dass Vater dich nicht heiraten lassen wird?« Arabella ließ sich auf dem gepolsterten Sitz der Fensternische nieder. Noch immer lag ein verdrossener Ausdruck auf ihrem hübschen Gesicht.
    »Dass er keine von uns heiraten lassen wird«, berichtigte Gelis ihre Schwester, während sie sie am Arm von der Bank hochzog. »Er wird noch behaupten, wir wären beide zu jung, wenn wir schon alt und grau sind! Deshalb müssen wir Devorgillas Magie anwenden. Wenn das Wasserorakel uns die Gesichter unserer zukünftigen Ehemänner zeigt, können wir zumindest sicher sein, dass es welche für uns geben wird. Ohne diese Gewissheit würde ich verrückt werden.«
    Das bist du schon, glaubte Gelis ihre Schwester murmeln zu hören. Als sie ihr jedoch einen Blick zuwarf, sah Arabella so ruhig und beherrscht wie immer aus.
    Die unerschütterliche Contenance ihrer Schwester stellte Gelis so manches Mal auf eine harte Geduldsprobe.
    Da sie es im Moment jedoch für klüger hielt, sie zu ignorieren, umfasste sie Arabellas Arm noch fester und zog sie mit sich zur Tür zu. »Komm«, drängte sie, schon von einem Gefühl des Triumphs erfüllt, »jetzt ist gerade niemand auf dem Hof. Wenn wir uns beeilen, können wir einen Blick in die Zukunft tun, bevor es jemand merkt.«
    »Wir werden nichts anderes als den Boden dieser Schüssel sehen«, murrte Arabella, während sie hinuntergingen und auf den Hof hinaustraten, dessen Leere und Stille so erdrückend waren, dass sie Gelis Zuversicht zu dämpfen drohten. Strahlender Oktobersonnenschein fiel auf das Kopfsteinpflaster, und nichts rührte sich auf dem weitläufigen Hof. Absolute Stille herrschte innerhalb der Einfriedung, während die dicken Burgmauern sie und ihr frivoles Tun mit Strenge und Missfallen zu beobachten schienen.
    Gelis blieb stehen und holte tief Luft, dann schob sie entschlossen das Kinn vor und straffte die Schultern. Es war besser, Mut zu heucheln, als Arabella die Genugtuung zu geben, sie ihr Unbehagen spüren zu lassen. So unauffällig wie möglich schaute sie sich um und versuchte, das Gefühl zu verdrängen, dass dieser Morgen irgendwie ein bisschen seltsam war.
    Aber das war er.
    Und auch unnatürlich still.
    Kein Geräusch kam aus den nahen Stallungen, kein Vogel zwitscherte in den Ebereschen neben der Kapelle, und nicht einer der Hunde ihres Vaters sprang um sie herum, wie sie es gewöhnlich taten, weil sie auf einen Leckerbissen oder auf ein Streicheln hofften. Selbst der Loch Duich lag in völliger Stille da, kaum ein Plätschern war von der anderen Seite der mächtigen Burgmauern her zu hören.
    Das Wasser in der Schüssel schimmerte hell, seine silbrige Oberfläche funkelte und stellte Gelis' Zuversicht wieder her, als sie sich hinkniete, um einen genaueren Blick hinein zu tun.
    »Siehst du? Da gibt es nichts zu sehen«, erklärte Arabella, die sich neben sie gehockt hatte. »Keine Gesichter zukünftiger Ehemänner und nicht einmal ein Kräuseln von dem Wind«, fügte sie hinzu, während sie einen Finger in das Wasser tauchte und es in Bewegung brachte.
    »Nein!«, rief Gelis erschrocken und schlug nach Arabellas Hand. »Wir dürfen das Wasser nicht berühren! Das zerstört die Magie!«
    »Magie! Da war keine Magie«, spottete Arabella, während sie sich an ihrem Kleid die Finger trocknete. »Du hast doch selbst gesehen, dass nichts als Wasser in der Schüssel war.«
    »Aber es schimmerte silbern«, beharrte Gelis und stieß einen frustrierten Seufzer aus. »Das war das Licht des
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