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Die Feuerkämpferin 02 - Tochter des Blutes

Titel: Die Feuerkämpferin 02 - Tochter des Blutes
Autoren: Licia Troisi
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Tageslicht. Vor einem fassungslosen Neor gesteht dieser in seiner Gefängniszelle, Miras Tod geplant zu haben, um ein Hindernis bei der Erfüllung seiner Mission zu beseitigen. Denn es sei Miras Schüler, dem sein Interesse gelte, von Anfang an sei es ihm darum gegangen, diesen jungen Mann für sich zu gewinnen. Auch für Learcos Tod sei er verantwortlich, gesteht er. Dazu habe er nicht mehr tun müssen, als eine mit infiziertem Blut gemischte Flüssigkeit im königlichen Schlafgemach zu verschütten, um den Herrscher erkranken und sterben zu lassen, ein Geschenk an den mysteriösen Auftraggeber, der ihn zur Erfüllung seiner Mission in die Hauptstadt des Reiches ausgesandt habe.
    In diesem Augenblick hören sie Lärm, und Amhal dringt in die Zelle ein. Adhara hat es nicht verhindern können. Denn am Hof konnte sie, bis auf Amina, niemanden erreichen, und nun ist alles zu spät. Zwar haben sich die beiden Mädchen sofort auf den Weg zu dem unterirdischen Verlies gemacht, wo Neor San verhört, müssen aber machtlos miterleben, wie Letzterer von Amhal befreit wird, der nun den an den Rollstuhl gefesselten König Neor als Geisel nimmt, um ihnen den Fluchtweg zu sichern.
    Es ist ein aussichtsloses Unterfangen, und doch erreichen Amhal und San den Ausgang. Unterdessen versucht Neor mit allen Mitteln, Amhal zur Vernunft zu bringen: Er berichtet ihm von Sans Geständnis, bemüht sich verzweifelt, Amhals andere, friedliebende Seite
anzusprechen, aber vergeblich. Amhal kann und will nicht glauben, dass San der Urheber all der Tragödien ist, die sich in den letzten Wochen zugetragen haben. Vor allem aber drängt es ihn, seinen eigenen Qualen ein Ende zu machen, dem ständigen Kampf gegen die unbändige Wut, die er tief in sich spürt. So schneidet er Neor die Kehle durch und flieht mit San.
     
    Adhara ist entsetzt, denn sofort ist ihr klar: Was Amhal getan hat, ist unverzeihlich. Und doch glaubt sie weiter an ihn, ist überzeugt, dass sie ihn immer noch retten kann, weil im Grunde irgendwo ein guter Kern in ihm steckt.
    So folgt sie den Fliehenden bis zu einem düsteren Ort, einem unterirdischen, halb zerstörten Bau. Doch Adhara meint, ihn wiederzuerkennen: die vom Feuer geschwärzten Mauern, die Überreste eines Laboratoriums. Und plötzlich sind sie da, die Erinnerungen. Jene Erinnerungen, die über viele Monate verschüttet waren, kommen ans Licht. Da ist vor allem die an einen Mann, der zu ihr sagt, dass er bald zurückkommen werde, und sie auffordert, auf ihn zu warten.
    Doch all das ist in dem Moment wieder vergessen, als sie Amhal sieht. Er ist nicht wiederzuerkennen, scheint innerlich zerstört. Dennoch glaubt Adhara zu spüren, dass es noch Hoffnung geben könnte. Erneut versucht sie, ihn zur Umkehr zu bewegen, doch er ist nicht mehr erreichbar. Stattdessen mischt San sich ein. Es kommt zum Kampf, in dem Adhara zu unterliegen droht. Da taucht wie aus dem Nichts ein Fremder auf und rettet ihr das Leben. Ein kurzes Scharmützel, dann suchen Amhal und San das Weite und lassen Adhara allein mit dem unbekannten Mann zurück, der sie zu kennen scheint. »Chandra« nennt er sie …
     
    Adrass heißt der Mann, der ihr jetzt die Wahrheit erzählt, eine Wahrheit, nach der Adhara monatelang gesucht hat und die sie nun
am liebsten nicht gekannt hätte. Er zählt zur Sekte der Erweckten und hat über Jahre an der Erschaffung Sheireens gearbeitet. Dazu bedienten sich er und seine Glaubensgenossen der Leichen junger Frauen, die sie mit Hilfe bestimmter magischer Kräfte und priesterlicher Künste zu neuem Leben zu erwecken versuchten. Schandtaten, die sich über Jahre hinzogen und schließlich zu einem Ergebnis führen: zu ihr. Denn Adhara, oder besser Chandra, nach dem elfischen Wort für »sechs«, das sechste Experiment, an dem sich Adrass versuchte, wurde aus einer Leiche erschaffen. Und dem Glauben der Erweckten nach ist sie eine Sheireen. Adhara soll eine Geweihte sein, die nach unzähligen gescheiterten Versuchen ins Leben gerufen wurde, um Marvash entgegenzutreten.
    Adhara weigert sich schlicht und einfach, dies alles zu glauben. Von heftiger Wut gepackt, schlägt sie blind auf Adrass ein und läuft dann davon, irrt umher, bis sie schließlich zu jener Wiese gelangt, wo alles begonnen hat. Und dort erinnert sie sich wieder: an das Laboratorium, in dem die Erweckten ihre Experimente durchführten und in dem sie sich gerade noch aufgehalten hat, an San, der dort eindrang und alle niedermetzelte, die ihm vor die Klinge
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