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Die Feuerkämpferin 02 - Tochter des Blutes

Titel: Die Feuerkämpferin 02 - Tochter des Blutes
Autoren: Licia Troisi
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ausstoßend, zum Angriff auf. Es war nur eine alte, verrostete Klinge, die ihr zur Verfügung stand, aber darauf kam es nicht an. Ihr Zorn würde sie so hart machen wie den edelsten Stahl. Ihr Zorn und ihre Kräfte.
    Amhal stürzte sich auf sie und ließ sein Schwert von oben auf sie niederfahren. Doch der Hieb brach sich an der magischen Barriere, mit der sich Adhara allein durch die Kraft ihrer Gedanken umgeben hatte. Sie war eine andere geworden. Durch Adrass’ Ritus war sie tatsächlich neugeboren. Nun war sie wahrhaft die Geweihte.
    Sie antwortete Amhal mit einem wuchtigen Schlag von der Seite und warf sich dann mit aller Kraft auf ihn, ohne sich zu schonen und mit dem klaren Ziel, ihn zu töten. Als ihre Klingen aufeinanderprallten, erbebte Adhara von einem heftigen Schmerz. Gewiss, Amhal war ein schier unbezwingbarer Gegner, und so schloss sie die Augen und sprach eine Formel, die ihr bis dahin ganz unbekannt gewesen war.
    Schon hüllte ein goldenes Licht ihre Waffe vollkommen ein, und das Schwert schien darin neu geschmiedet zu werden. Adhara spürte, wie es in ihrer Hand vibrierte, und brannte darauf, es einzusetzen und den
Kelch der Rache bis zur Neige zu leeren. Tatsächlich schien die Klinge plötzlich härter und widerstandsfähiger zu sein, und Adharas Vorstöße durchdrangen geschickter Amhals Deckung. Einen Moment lang wirkte Amhal verwirrt und wich zurück, doch sogleich fing er sich wieder, holte aus mit seinem Beidhänder und streifte, während Adhara zur Seite sprang, mit einem mächtigen Hieb das Portal. Ein schwerer Brocken Schwarzen Kristalls löste sich und polterte mit Getöse durch den Saal. Mit knapper Not konnte Adhara ihm ausweichen, indem sie sich mit einem Überschlag zu Boden warf. Sofort kam sie wieder auf die Beine und schaffte es gerade noch, dem grellen Lichtstrahl auszuweichen, der zwei Schritte von ihr entfernt eine tiefe Furche aufriss. Sie duckte sich hinter den schwarzen Felsbrocken und versuchte, ihren Atem zu beruhigen. Keinen Augenblick durfte sie ihre Deckung vernachlässigen, wollte sie siegreich aus dem Duell hervorgehen. Da war er wieder, dieser schmerzhafte Stich in der Seite. Zum ersten Mal betrachtete sie die Fleischwunde unter dem Riss in ihrer Weste. Offenbar hatte Amhals Beidhänder, als er Adrass’ Leib durchbohrte, auch sie verletzt. Die Wunde war nicht sehr tief, behinderte sie aber und ließ ihre Bewegungen langsamer werden. Doch das musste sie wegstecken. Zu gegebener Zeit würde sie sich darum kümmern, sagte sie sich, während sie hinter dem Fels hervorlugte, um die Lage einzuschätzen.
    Keuchend stand Amhal in der Mitte der Halle, umfasste sein Schwert mit nur einer Hand, während die andere in die Höhe gereckt war, um den Zauber zu wiederholen, der Adhara kurz zuvor beinahe getroffen
hätte. Ohne lange zu überlegen, sprang sie aus der Deckung hervor und nutzte seine Verwirrung zu einem Angriff, und tatsächlich reagierte er nicht schnell genug, so dass ihr Hieb traf. Ein markerschütternder Schrei erfüllte die Halle, während Adhara sah, wie zwei Finger durch die Luft flogen. Sie hatte seine linke Hand getroffen. Amhals Gesicht war eine Maske des Schmerzes, während er die verstümmelte Hand zur Brust führte.
    »Nun sind wir fast ebenbürtig«, rief sie mit einem höhnischen Grinsen.
    Ihre Wut war so gewaltig, dass sie ihrem Gegner keinen Moment Zeit ließ, sich zu besinnen. Wieder und wieder drosch sie auf ihn ein, streifte ihn am Arm, am Bein …, setzte nach und ließ nicht locker, bis er mit dem Rücken zur Wand vor ihr stand. Da hob sie das Schwert und holte zum letzten Schlag aus. Doch nun fand er Schutz hinter einer magischen Barriere, von der Adharas Schlag zurückprallte, so dass sie das Gleichgewicht verlor.
    Amhal, immer noch mit dem Rücken an der Wand, keuchte heftig, während er beobachtete, wie sie einige Schritte zurückwich. In seinem Blick war immer noch keine Regung zu erkennen, und Adhara war fast dankbar dafür, denn mittlerweile sah sie in ihm tatsächlich nichts anderes mehr als den Mörder von Adrass und Neor. Nichts weiter als einen Feind, den sie besiegen musste.
    Für Thenaar , dachte sie.
    Sie streckte die Hand aus und sprach einen Versteinerungszauber. Doch Amhal wich aus und antwortete sogleich mit einem weiteren Blitz, der aber schwächer
war als der zuvor. Seine Kräfte schwanden, doch das änderte nichts mehr daran, dass das Portal getroffen in einem Splittermeer zerbarst. Im letzten Moment konnte sich Adhara mit
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