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Die Feinde des Geisterjaegers

Die Feinde des Geisterjaegers

Titel: Die Feinde des Geisterjaegers
Autoren: Joseph Delaney
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Chipenden zurückkehren, wird sie genau dort landen!«
    »Das hat sie nicht verdient!«, schrie ich. »Denken Sie doch nur an die vielen Male, die sie uns schon geholfen hat. Sie hat Ihnen das Leben gerettet, als Sie von dem Boggart in Anglezarke schwer verletzt waren. Wäre Alice nicht gewesen, wären Sie tot.«
    Ich funkelte ihn an, doch sein Blick war unnachgiebig, und so stieß ich die Worte hervor, bevor ich sie aufhalten konnte. »Wenn Sie das tun … wenn Sie Alice in eine Grube verbannen, dann werde ich gehen. Dann bin ich nicht mehr Ihr Lehrling. Danach könnte ich nicht mehr mit Ihnen arbeiten!«
    Ein Teil von mir meinte jedes Wort genau so, ein anderer war entsetzt. Was würde Mama von der Drohung halten, die ich gerade ausgesprochen hatte?
    »Das ist deine Entscheidung, Junge«, erwiderte der Spook traurig. »Keiner meiner Lehrlinge ist gezwungen, seine Zeit bei mir durchzuhalten. Du wärst nicht der Erste, der geht. Aber du wärest mit Sicherheit der Letzte. Nach dir werde ich keinen anderen Lehrling mehr annehmen.«
    Ich versuchte es noch einmal. »Erkennen Sie denn nicht, dass der Teufel Ihnen diese Dinge über Alice mit Absicht sagt? Dass er will , dass Sie sie in eine Grube stecken? Dass es seinen Zwecken dient, denn ohne Alice sind wir geschwächt.«
    »Glaubst du nicht, dass ich mir all das auch schon überlegt habe? Das ist eine Entscheidung, die mir nicht leicht fällt und ich habe sie auch nicht leichtfertig getroffen. Und ich weiß auch, dass deine Mutter an das Mädchen geglaubt hat, du musst mich also nicht erst daran erinnern. Nun, jeder kann sich einmal irren. Doch mein Gewissen sagt mir, was ich tun muss. Ich weiß, was richtig ist.
    »Sie könnten einen großen Fehler begehen«, sagte ich enttäuscht, denn ich wusste, dass nichts, was ich sagen könnte, seine Meinung ändern würde. »Den größten Fehler, den Sie je gemacht haben.«
    Es entstand ein langes Schweigen, das nur durch Alice’ Schluchzer unterbrochen wurde. Schließlich meldete sich Arkwright zu Wort.
    »Mir scheint, es gibt noch einen anderen Weg«, begann er leise. »Zwischen Ward und diesem Mädchen besteht ganz offensichtlich eine sehr starke Bindung. Und ich sage nur eines, Mr Gregory: Wenn Sie Ihre Drohung wahr machen, verlieren Sie einen Lehrling, vielleicht den besten, den Sie je hatten. Wir alle würden jemanden verlieren, der ein gefährlicher Feind des Teufels ist. Denn ohne Ihre Ausbildung und Ihren Schutz wird Tom sehr verwundbar und könnte sein volles Potenzial nie entwickeln.
    Und mir selbst liegt etwas anderes sehr am Herzen. Der Junge hat einen Handel mit dem Teufel geschlossen, der die Geister meiner Eltern nach fünfzehn Jahren voller Qualen endlich befreit hat. Doch ohne die Hilfe von Grimalkin hätte er nicht gewinnen können. Und wenn Alice die Mörderhexe nicht gerufen hätte, hätte sie nicht an seiner Seite gestanden. Also schulde selbst ich dem Mädchen etwas.«
    Ich war erstaunt, dass Arkwright Alice verteidigte. Ich hatte ihn noch nie so gewandt und leidenschaftlich sprechen hören, und ich schöpfte plötzlich neue Hoffnung.
    »Wie ich gehört habe, hat das Mädchen eine schlechte Erziehung genossen und eine Ausbildung in der Hexenkunst, von der sich nur sehr wenige Menschen mit starkem Charakter je erholt hätten. Dass sie sich erholt hat und schon so viel erreicht hat, sollte Ihnen zeigen, wie hartnäckig sie ist. Ich glaube nicht, dass wir es hier mit einer Hexe zu tun haben und schon gar nicht mit einer malignen Hexe. Doch wie alle von uns trägt sie wahrscheinlich sowohl Gutes als auch Böses in sich, und Sie selbst wissen nur zu gut, welchen Kampf Licht und Dunkelheit gelegentlich in uns selbst austragen. Ich sollte es wissen, denn meine Gedanken waren gelegentlich schwärzer als die der meisten Menschen. Ich musste lange und hart darum kämpfen, meine Trunksucht einzudämmen. Lassen Sie Alice frei. Damit lassen Sie keine Hexe in die Welt, Sie lassen nur ein Mädchen laufen, das meiner Meinung nach einmal eine starke Frau werden wird. Und sie wird stets auf unserer Seite sein, egal, was für Methoden sie gelegentlich anwenden wird. Wie ich sagte, es gibt einen Mittelweg«, fuhr er fort. »Stecken Sie sie nicht in eine Grube. Warum schicken Sie sie nicht einfach weg, damit sie ihren eigenen Weg in der Welt findet. Verbannen Sie sie nur. Tun Sie es für uns alle. Es wäre ein Ausweg aus dieser misslichen Lage.«
    Es entstand ein langes Schweigen, dann sah der Spook mich an. »Wäre das
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