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Die Farbe Des Zaubers

Die Farbe Des Zaubers

Titel: Die Farbe Des Zaubers
Autoren: Robert Asprin
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Prasseln schluckte jedes Wort, ja selbst das Wiehern der Pferde, die sich in ihrer panischen Angst vor dem Feuer aufbäumten und sich auf den Hinterbeinen rückwärts bewegten.
    Denn als das Haus zusammenfiel, sah es aus, als hätte sogar der Himmel Feuer gefangen. Dämonen farbigen Lichtes glitten durch dieses gewaltige Feuermeer und verschwanden.
    Blitze zuckten wie Flammenflügel am Firmament, und die aufgehende Sonne verblaßte in ihrem grellen Licht.
    Und aus Blitzen und Wolken formte sich eine gewaltige Raubkatze mit höllenroten Augen, die mit der Pranke nach einem Adler schlug.
    Ein flammender Adler war es, der vom Himmel hinabstieß, verfolgt von einer riesigen Katze aus wallenden Wolken von solcher Schwärze, daß sie die ganze Hitze aufsog. Man konnte meinen, eine gewöhnliche Katze jagte einen Spatzen im Reich der Götter.
    Mit angezogenen Flügeln stürzte der Vogel in die Tiefe. Eine Katzenpfote traf ihn, wirbelte ihn herum, traf ihn aufs neue.
    Ein Schrei, als zerreiße der Himmel, kam aus einer Kehle, ein Knurren wie aus dem Höllenschlund aus der anderen.
    Der Vogel taumelte, gewann sein Gleichgewicht zurück, wurde dunkler und schoß schrumpfend in das nachlassende Feuer, wo das Haus der Hexe gewesen war.
    Ischade sah den Vogel durch verkohltes Holz tauchen, wo die Kugel zu Resten von weißglühendem Ton und heißen Edelsteinen geschmolzen war, mit dem Schnabel ein Bruchstück ergreifen und damit davonfliegen.
    Als sie den Blick abwandte, bemerkte sie, daß auch Randal, dem dicker Schweiß auf dem Gesicht perlte, von dem sich die Sommersprossen nun rußig abhoben, es gesehen hatte.
    Der Magier zuckte verunsichert die Schultern und lächelte düster.
    »Sagen wir es ihnen lieber nicht«, flüsterte er, nachdem er sich nähergelehnt hatte. »Vielleicht war es nicht — sie.«
    »Vielleicht nicht«, murmelte Ischade und blickte zu dem schwelenden Himmel empor.
    Am Morgen nach dem Himmelsbrand saß Tempus bei Niko, als Randal kam, um seine Hilfe anzubieten.
    »Ich kümmere mich um ihn, Befehlshaber«, sagte der Magier. Er tupfte auf seinen Kris, aus dem sich heilendes Wasser wringen ließ.
    Jihan hatte Niko einen Umschlag aus dem zerriebenen Mutterkuchen einer bedauernswerten Katze auf das Auge gelegt, das nun bereits heilte.
    Doch selbst mit magischer Hilfe würde es eine Weile dauern, bis Niko ganz genesen war.
    Und in der Kinderstube, die zum Krankengemach geworden war, lagen die beiden Kinder in einem Schlaf, aus dem noch niemand sie hatte wecken können.
    Tempus fand, daß sich Randal hauptsächlich darum kümmern sollte, aber er mußte sagen: »Katzenpfote und ich haben unser Paarband neu geschlossen. Könnt Ihr ihm guten Gewissens mit möglichst wenig Magie helfen?«
    Randal war einst selbst, auf Befehl des Geheimnisvollen, einen Paarbund mit Niko eingegangen und liebte den Krieger aus dem Westen immer noch.
    Der Magier blickte auf Niko hinab, dann wieder hoch und straffte die Schultern. »Selbstverständlich. Und den Kindern ebenfalls — wenn ich die Erlaubnis ihres Vaters bekomme?«
    »Fragt das den Gott, es ist seine Sache!« knurrte Tempus und stürmte aus der Stube.
    Er mußte einer Frau Gewalt antun, um den Gott in ihm zu besänftigen; mußte einer Nekromantin persönlich danken; mußte den Empfang für Theron, den Kaiser von Ranke, vorbereiten.
    Aber Jihan fand ihn, ehe er ein passendes Mädchen in der Straße der Roten Laternen gefunden hatte. Ihre Augen glühten, sie drückte seinen Arm und fragte: »Was sind das für Häuser hier?«
    Er hatte große Lust, es ihr zu zeigen, aber nicht die Zeit dazu. Sie war gekommen, damit er als Mittler zwischen Crit und Strat eingreife, und um ihn zu fragen, ob er seine Erlaubnis gebe für ihrer aller Teilnahme an einem »Fest für heimkehrende Helden«, das Freunde von Ischade in der Oberstadt veranstalteten, und ob ihm etwas an Strats Braunem aufgefallen sei.
    Tempus begleitete Jihan, erlaubte auch, daß die Stiefsöhne das Fest besuchten, und log, was das Pferd betraf, indem er behauptete, er fände gar nichts merkwürdig an ihm.
    Originaltitel: Power Play Copyright © 1986 by Janet Morris
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    (11) Hochmond von Janet Morris in Geschichten aus der Diebeswelt: Der Krieg der Diebe , Bastei-Lübbe 20107
    (12) Hochmond von Janet Morris in Geschichten aus der Diebeswelt: Der Krieg der Diebe , Bastei-Lübbe 20107

Personenregister
    Am Ende jedes Eintrags wird auf den Band verwiesen, in dem die jeweilige Figur zum ersten Mal vorgestellt wurde. Die
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