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Die Farbe des Himmels

Die Farbe des Himmels

Titel: Die Farbe des Himmels
Autoren: Britt Silvija und Reissmann Hinzmann
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Frau in grellbunter Kittelschürze, die unter einem Kastanienbaum saß. Der Gärtner, ein Inder oder Pakistani, nahm hektisch einen letzten Zug aus der Zigarette, die schon bis auf den Filter abgebrannt war. Aus den Taschen seines grünen Overalls hingen Arbeitshandschuhe heraus.
    »Messmer, Kripo Stuttgart. Das ist meine Kollegin Engel. Haben Sie angerufen?«
    Die Frau nickte und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. »Ja, ich Sie habe gerufen. Bosiljka Baric isch meine Name. Das alles isch schrecklich, so schrecklich. Wer macht so was?«
    »Das kriegen wir schon raus. Kommen Sie, zeigen Sie uns, wo Sie den Toten gefunden haben.«
    »Oben, in seine Zimmer.« Frau Baric schniefte und setzte ihre Körpermassen in Bewegung. Sie gingen auf die moderne Villa zu, deren weiße Fassade durch die Äste der Obstbäume schimmerte.
    Messmer winkte dem Streifenpolizisten, der gestenreich versuchte, mit dem jungen Gärtner ins Gespräch zu kommen. »Habt ihr schon die Spurensicherung angerufen?«
    Er nickte.
    »Befragt auch mal die Gaffer da drüben und schickt sie dann nach Hause.« Er wies auf eine Menschentraube, die sich vor dem Grundstück drängte.
    Bosiljka Baric zog einen Schlüssel aus der Schürzentasche und drückte die Glastür der Villa auf. Messmer warf einen prüfenden Blick auf das Schloss.
    »Ist Ihnen an der Tür etwas Ungewöhnliches aufgefallen, als Sie kamen? War irgendetwas anders als sonst?«
    »Nein, alles normal. Die Tür war zugezoge. Herr Hauser schließen nie ab, wenn er isch zu Hause. Und Alarmanlage war ausgeschaltet. Ich hab eine Schlüssel für diese komische Ding, nur einmal ich hab vergesse ausmachen und … oh Gott, oh Gott …«
    Nicht übel, dachte Thea, als sie den mit hellem Marmor ausgelegten Flur betraten. Die Orientteppiche sahen teuer aus und waren es sicher auch. Sie gingen an einem antiken Tischchen vorbei, auf dem eine angebissene Butterbrezel lag. Auf dem Milchkaffee in der Tasse daneben schwamm eine dünne Haut.
    »Meine Frühstück«, sagte Bosiljka verlegen, als sie Theas Blick auffing.
    »Sie arbeiten schon lange hier?«, fragte Thea.
    »Ja, schon fünf Jahre.« Sie rang nach Luft. »Ich hab geputzt, wie immer, zuerst hier und in der Küche, dann in Wintergarten. Und ganze Zeit liegt der arme Herr Hauser oben in seine Zimmer. Oh meine Gott, meine Gott!«
    »Wie oft kommen Sie ins Haus?« Thea holte ihr Notizbuch hervor.
    »Montag und Donnerstag, vier Stunde. Ich immer zuerst putze hier unten, und wenn ich fertig, dann ich gehe hoch …«
    »Die Details können Sie uns später bei der Vernehmung erzählen, Frau Baric«, fuhr Messmer dazwischen. »Wissen Sie zufällig, um wie viel Uhr Sie Herrn Hauser gefunden haben?«
    »Oje, ich hab nix gesehen auf Uhr. Vielleicht war kurz vor halb elf.«
    »War im Haus etwas anders als sonst? Waren Schränke oder Schubladen offen, fehlt irgendetwas?«
    »Weiß nix. Aber oben war eine Fenster offen. Ich hab das gemerkt, weil es hat so gezoge, dass die Haustür hat geknallt, als ich reinkam. Wissen Sie, ich vertrag keine Durchzug. Bekomme gleich Kopfschmerzen … Genau wie meine Mutter, Gott hab sie selig. Ich bin hoch und wollte zumache Fenster, und dann ich ihn hab gefunden. Hab bekomme eine Schock und bin schnell gerannt raus.«
    »Klaro«, murmelte Messmer, der am oberen Treppenabsatz angekommen war. Thea ging hinter Bosiljka Baric, die bei jeder Stufe keuchte und dabei ohne Unterlass weiterredete. »Wissen Sie, zuerst hab ich gedacht, ihm isch schlecht geworde oder so was, und hab ihn geschüttelt an Schulter. Und da hab ich gesehen das Blut.«
    »Haben Sie sonst etwas angefasst?«, wollte Messmer wissen.
    »Nein! Ich bin so erschrocke, dass ich bin fast die Treppe runtergefalle. Deswegen ich hab auch vergesse meine Handy in Handtasche. Der Gärtner mir hat geliehen seine Telefon und ich gerufen Polizei.«
    »Bitte nehmen Sie doch hier Platz.« Thea zeigte auf einen Ledersessel in der Ecke des Flurs, während sie ihren Overall auseinander rollte und den zweiten Messmer zuwarf. »Wir reden nachher weiter.«
    »Ich lieber draußen warte. Das regt mich viel auf.«
    »Gut, aber bleiben Sie bitte im Garten.« Thea sah der Frau nach, die wieder die Treppen hinunterschlurfte, als laste alles Übel der Welt auf ihren Schultern.
    Sie stieg in den Anzug, zog den Reißverschluss zu und betrat das Arbeitszimmer.
    Die Vorhänge waren zugezogen und blähten sich leicht im Wind. Messmer stand am Schreibtisch und beugte sich über die Leiche.
    »So
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