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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman
Autoren: Nora Roberts
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mit ihr zum Tor.
    »Glaubst du, ich bin jetzt nervös bei der Ausgrabung und traue mich nicht mehr ans Wasser?«
    »Es kann ja nichts schaden, wenn du dir alles noch mal ansiehst.« Er öffnete das Tor. »Du schaffst das schon.«
    »Ja, bestimmt. Es ist wirklich ein schöner Ort. Das werde ich nie vergessen.«
    »Ich muss dir auch einiges sagen, und ich kann klar denken.«
    »Okay.«
    »Ich möchte dich wiederhaben, Callie. Mit allem Drum und Dran.«
    Sie warf ihm einen Blick zu. »Ja?«
    »Ich möchte wieder mit dir zusammenleben, so wie früher. Nur besser.« Er schob ihr eine Haarsträhne hinter das Ohr. »Ich will nicht, dass wir uns jemals wieder trennen. Als ich den Schuss hörte und sah, wie du in den Teich sprangst, dachte ich, das wäre das Ende.« Er schwieg und wandte sich ab. »Das wäre das Ende«, wiederholte er. »Ich kann nicht mehr warten, Cal. Ich will keine Zeit mehr verschwenden.« Grimmig verzog er das Gesicht. Im ersten Licht des Tages wirkten seine Augen ganz dunkel. »Vielleicht habe ich ja auch einiges vermasselt.«
    »Vielleicht?«
    »Du aber auch.«
    Sie zeigte ihre Grübchen. »Vielleicht.«
    »Du sollst mich wieder so lieben, wie du es getan hast, bevor uns alles entglitten ist.«
    »Das ist Blödsinn, Graystone.«
    »Und wenn schon.« Er wollte sie an den Schultern packen, aber dann fiel ihm ihre Schusswunde ein, und er trat einfach
nur vor sie. »Ich habe deine Liebe nicht so erwidert, wie du es brauchtest. Aber dieses Mal will ich alles richtig machen.«
    »Es ist Blödsinn, weil ich nie aufgehört habe, dich zu lieben, du dummer großer Kerl. Nein, das werde ich nicht tun.« Sie schlug ihm vor die Brust, als sie das Funkeln in seinen Augen sah. »Dieses Mal fragst du zuerst.«
    »Was soll ich fragen?«
    »Du weißt ganz genau, was ich meine. Wenn du mich zurückhaben willst, dann mach es auch richtig. Sink auf die Knie und frag mich.«
    »Ich soll mich hinknien?« Er blickte sie entsetzt an. »Ich soll vor dir im Staub kriechen und dich anbetteln?«
    »Ja, genau. Knie dich hin, Graystone, oder ich gehe.«
    »Du meine Güte!« Er drehte sich um, wobei er leise etwas vor sich hinmurmelte.
    »Ich warte.«
    »Schon gut, schon gut. Verdammt! Ich bereite mich nur seelisch darauf vor.«
    »Auf mich ist heute Nacht geschossen worden.« Sie flatterte kokett mit den Wimpern, als er ihr einen Blick zuwarf. »Und ich wäre um ein Haar ertrunken. Fast wäre alles zu Ende gewesen«, fügte sie dramatisch hinzu. »Und irgendjemand verschwendet hier gerade reichlich Zeit.«
    »Du hast schon immer mit schmutzigen Tricks gearbeitet.« Jake durchbohrte sie mit einem finsteren Blick und kniete sich hin.
    »Jetzt musst du meine Hand nehmen und mich seelenvoll anschauen.«
    »Ach, halt den Mund und lass mich mal machen. Ich komme mir vor wie ein Idiot. Willst du mich nun heiraten oder was?«
    »So stellt man diese Frage nicht. Versuch es noch einmal.«
    »Heilige Mutter Gottes!« Er stieß die Luft aus. »Callie, willst du mich heiraten?«
    »Du hast noch nicht gesagt, dass du mich liebst. Und um aufzuholen, finde ich, solltest du es mindestens zehn Mal hintereinander sagen.«

    »Du machst es mir wirklich schwer.« Jake seufzte. »Callie, ich liebe dich.« Ihr Lächeln löste den Knoten in seiner Brust. »Verdammt, ich habe dich von der ersten Minute an geliebt. Es hat mir eine Höllenangst eingejagt und mich wütend gemacht. Ich konnte nicht damit umgehen, weil es zum ersten Mal in meinem Leben eine Frau gab, die mich verletzen konnte, die mir mehr bedeutete, als ich ertragen konnte. Das hat mich wirklich stinksauer gemacht.«
    Gerührt streichelte sie ihm über die Wange. »Okay, jetzt hast du dich genug im Staub gewälzt.«
    »Nein, jetzt bringe ich das auch zu Ende. Also habe ich dich schnell in mein Bett geholt, weil ich dachte, dann nutzt es sich ab. Es war aber nicht so. Dann haben wir geheiratet, und ich habe erwartet, dass es sich dadurch erledigt. Das war aber auch nicht so. Und das …«
    »… hat dich erst recht stinksauer gemacht.«
    »Ganz richtig. Also habe ich angefangen, mich mit dir zu streiten. Und ich ging weg, weil ich mir so sicher war, dass du mir schon nachgelaufen kommst. Du kamst aber nicht. Ich werde nie wieder weggehen, Callie. Ich liebe dich, so, wie du bist. Auch wenn du mich wahnsinnig machst — ich liebe dich. Ich hole auf, was?«
    »Ja.« Tränen verschleierten ihren Blick. »Du machst das gut. Ich werde auch nie wieder weggehen, Jake. Ich werde nicht mehr voraussetzen,
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