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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman
Autoren: Nora Roberts
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Außerdem käme dann noch ein erheblicher finanzieller Verlust hinzu.«
    »Wie kannst du Babyhandel nur als Geschäft bezeichnen?« Doug steckte die Hände in die Taschen. »Finanzieller Verlust, du meine Güte!«

    »Du musst versuchen, wie diese Verbrecher zu denken«, erwiderte Callie. »Du musst die Dinge so sehen, wie sie sie sehen. Erst dann kannst du verstehen, wie das Ganze funktioniert hat.«
    »Wir dürfen nicht aus den Augen verlieren, dass Dory nicht allein gewesen sein kann«, sagte Lana.
    »Die anderen Teammitglieder haben bestimmt nichts damit zu tun.« Jake blätterte in den Papieren, die er auf seinem Schreibtisch ausgebreitet hatte. »Dory hat sich mit gefälschten Referenzen bei uns eingeschlichen. So eine Ausgrabung zieht immer irgendwelche Studenten und freie Archäologen an.«
    »Außerdem kann sie fotografieren«, fügte Callie hinzu. »Sie ist sogar eine ziemlich gute Fotografin.«
    »Vielleicht verdient sie sich damit normalerweise ihren Lebensunterhalt«, sagte Doug und zuckte mit den Schultern. »Jedenfalls den legitimen.«
    »Von Ausgrabungen hatte sie jedenfalls nicht viel Ahnung, aber sie hat schnell gelernt. Und sie kann hart arbeiten«, sagte Callie. »Wie auch immer — Bob und Sonya waren jedenfalls bereits hier, bevor alles begann. Sie sind mit Sicherheit sauber. Frannie und Chuck sind schon zu zweit gekommen. Sie hatte nicht viel Ahnung, aber für ihn ist es auf keinen Fall die erste Ausgrabung. Das Gleiche gilt für Matt, auch er besitzt beachtliche Kenntnisse.«
    »Seit Juli sind auch einige andere Hilfskräfte hier gewesen, die schon wieder weg sind. Bei denen können wir nicht sicher sein.« Jake legte seinen Kugelschreiber beiseite. »Aber diese Kerntruppe hat wahrscheinlich wirklich nichts mit den Vorfällen zu tun.«
    »Wahrscheinlich«, echote Doug.
    »Wir können uns eben nur auf ein paar bekannte Daten und ansonsten auf unseren Instinkt verlassen«, erklärte Jake.
    »Ich glaube, die Polizei wird Dory früher oder später finden, genau wie die Simpsons.« Lana hob die Hände. »Und dann werden sie alles herausbekommen. Du hast der Organisation schon das Kreuz gebrochen, Callie.«

    »Ich glaube, dass noch mehr dahinter steckt. Wir haben noch nicht alles herausgefunden.« Callie stellte sich hinter Jake, der etwas auf der Zeittafel notierte. »Was machst du da?«
    »Ich versuche, die Daten miteinander in Verbindung zu bringen. Deine, Carlyles und Dorys.«
    »Warum?«, fragte Doug.
    »Je mehr Daten man hat, desto logischer werden die Spekulationen.« Callie überflog Carlyles Daten, die Jake gerade eintrug. Seine erste Ehe, die Geburt seines Sohnes, sein Umzug nach Boston.
    »Zwischen der Hochzeit und der Geburt seines Sohnes klafft eine große Lücke«, kommentierte sie.
    »Viele Leute warten ein paar Jahre, bevor sie Kinder bekommen. Bei Steve und mir hat es fast vier Jahre gedauert«, sagte Lana.
    »Vor vierzig, fünfzig Jahren haben die Leute normalerweise nicht so lange gewartet. Und sechs Jahre ist eine ganz schön lange Zeit. Lana, hast du die Daten über die Adoptionen greifbar, die er vor der Zeit in Boston abgewickelt hat?«
    »Ich kann mal nachsehen. Ich habe alles auf Diskette dabei. Kann ich deinen Computer benutzen, Jake?«
    »Bedien dich«, antwortete er. »Ich füge jetzt noch die Daten hinzu, als Vivian die Fehlgeburten und die Totgeburt hatte. Es wäre übrigens bestimmt ganz interessant, sich einmal die medizinischen Unterlagen über die erste Mrs Carlyle anzuschauen, nicht wahr?«
    »Hm. Du weißt noch gar nicht genau, ob Dory uns ihr richtiges Geburtsdatum genannt hat.«
    »Es müsste aber in etwa stimmen. Sie ist ungefähr in deinem Alter, Cal, also ungefähr zwanzig Jahre jünger als Richard Carlyle. Und wenn ich richtig gerechnet habe, müsste Carlyle bei ihrer Geburt über sechzig gewesen sein.«
    »Man sagt doch, dass Männer in dem Alter die besten Kinder zeugen«, erwiderte Callie. »Wie alt ist Dorothy?«
    »Ende vierzig, schätze ich«, sagte Doug.

    »Mitte fünfzig«, korrigierte Lana ihn. »Aber sehr gut erhalten.«
    Jake nickte und rechnete weiter. »Vielleicht zehn Jahre älter als Carlyle junior.«
    Doug blickte ihn stirnrunzelnd an. »Ich kann euch nicht folgen.«
    »Hast du etwas gefunden, Lana?«, fragte Callie.
    »Ja. Nach den Akten fand die erste Adoption 1946 statt. In diesem Jahr gab es zwei.«
    »Das war zwei Jahre nach Carlyles Hochzeit«, murmelte Callie. »Er praktizierte also schon sechs Jahre, bevor er ein Interesse an
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