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Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition)

Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition)

Titel: Die fabelhaften 12 - Der Schlüssel: Band 3 (German Edition)
Autoren: Michael Grant
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Energie der Erleuchtung besaßen, verschwommene, kurze Blicke auf die Burg werfen können. Doch wenn sie darüber berichteten, wurden sie als betrunken oder verrückt abgetan. Oder als betrunkene Verrückte.
    Noch schlimmer war es für jene, die außerdem berichteten, eine Art Seeschlange gesichtet zu haben, die im Loch Ness herumschwamm. Auch diese Menschen wurden als betrunken oder verrückt oder beides verhöhnt, und zudem fühlten sie sich oft gezwungen, Bücher zu schreiben oder Websites zu erstellen, um zu beweisen, dass sie recht hatten.
    Sie hatten tatsächlich recht. Aber wer ein Buch schreibt, beweist damit nicht, dass er nüchtern und vernünftig ist (eher das Gegenteil).
    Was sahen die Ortsansässigen und Vorbeigehende, als Mack, Jarrah, Xiao, Stefan und ein nicht mehr blumenförmiger und ziemlich angefressener Dietmar den unheimlich steilen Hügel erklommen? Nichts. Ganz richtig: nichts. Sobald Mack und seine Gang sich der in Spornlage befindlichen Burg (»Spornlage« merken, damit könnt ihr euren Lehrer beeindrucken) auf dreißig Meter näherten, verschwanden sie ganz einfach aus dem Blick. Hätte jemand von der Straße aus zugesehen, hätte er fünf Kinder über ein Feld stapfen und unter einer Ansammlung verkrüppelter Bäume verschwinden sehen.
    Auch Stefan sah rein gar nichts. Er hatte viele tolle Qualitäten, er war stark und gefährlich, aber er besaß nicht die Energie der Erleuchtung . Soweit Stefan es beurteilen konnte, waren die anderen ein Haufen Verrückter, die zu einem Nichts hochstarrten.
    Deshalb fiel Stefan das Klettern extrem schwer. Er spürte den Fels unter den Füßen, er konnte auch kraxeln, aber es war eine irgendwie unvollständige Erfahrung. Versucht mal, an etwas hochzuklettern, das ihr nicht seht. Na los, versucht es. Die Geschichte kann warten.
    Seht ihr? Gar nicht so einfach, was?
    Die meiste Zeit mussten sie über Geröll klettern. Irgendwann im Laufe der Geschichte war die eine Bergflanke zerbröckelt. An den anderen Seiten zeigte sich überall nur die nackte Felswand. Doch an dieser Seite boten sich Möglichkeiten zum Aufstieg.
    Also hielt Jarrah Stefans Hand, führte ihn und kommentierte jeden Schritt des Weges mit Ausrufen wie: »Hoppla, hier entlang!« oder »Na komm, spring einfach!« oder »Ach, da fällst du höchstens sieben Meter, das ist gar nichts.«
    »Ich könnte da in zwei Sekunden hochfliegen«, brummte Xiao. »Blöde Verträge. Als ob ich diesen dicken, ledernen, mörderischen, Feuer spuckenden westlichen Drachen je zur Gefahr werden könnte.«
    »Trotzdem, das ist eine Art Gesetz«, sagte Dietmar. »Und an das Gesetz müssen wir uns halten.«
    Diese Bemerkung schien Xiaos Bewunderung für Dietmar erheblich zu schmälern. Xiao konnte einen ziemlich starren Blick bekommen und sehr entschlossen mit dem Kiefer malmen, wenn sie jemand nervte.
    Mack bildete das Schlusslicht, machte vorsichtige Schritte und blickte alle paar Sekunden besorgt nach oben, um festzustellen, wie wenig sie vorangekommen waren. Es war seine Aufgabe als Anführer, sich zu überlegen, wie sie mit MacGuffin verfahren sollten, wenn sie ihn denn aufgespürt hatten. Bis jetzt sah sein Plan vor, ihn recht höflich zu bitten, ob sie nicht vielleicht den Schlüssel haben könnten und ob er freundlicherweise die Übermutter der Begoniensippe freilassen würde.
    Aber er hatte noch eine andere Idee. Er rief Jarrah, die eben zwischen zwei Geröllbrocken in der Luft hing, zu: »Jarrah, achte drauf, ob deine Mutter noch neues Vargran entdeckt.«
    »Wird gemacht«, sagte Jarrah. Sie landete wie eine Katze, stand auf, zog ihr iPhone hervor und zeigte mit der freien Hand aufs Display: »Nichts Neues. Mama ist mit meinem Vater im Urlaub.« Daraufhin wurde sie von Stefan umgehauen, der allmählich Gefallen daran fand, über unsichtbare Felsbrocken zu springen. Aus seiner Perspektive kletterte er durch Luft.
    Vargran war die lang vergessene Zaubersprache, die eigentlich nur jenen nützte, die mit der Energie der Erleuchtung geboren waren. Jarrahs Mutter arbeitete als Archäologin in Australien, wo sie einzelne Versatzstücke in Vargran entdeckt hatte, die im Innern des als Uluru bekannten riesigen Felsens in eine Höhlenwand geritzt waren.
    Bis jetzt wussten sie, dass Vargran Laute beinhaltete, die an ein Räuspern ( ch ), Klicken und Schniefen erinnerten, neben eher normalen Konsonanten und Vokalen. Und sie hatten gelernt, dass Vargran vier Verbformen hatte: Infinitiv, Vergangenheit, Zukunft und
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