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Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Die Erben von Atlantis: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
Autoren: Kevin Emerson
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für ein Tempel?
    Das Älteste wird wieder neu. Das Verlorene wird gefunden.
    Was?
    Komm zu mir, Owen …
    Das Licht verblasste.
    Alles war wieder schwarz.
    Zumindest eine Weile.
    Hey, Owen …
    Wer bist du?
    »Owen.«
    Ich schlug die Augen auf. Blendend helles Tageslicht überall. Die Kälte war Wärme gewichen. Statt des weichen Grunds des Sees spürte ich harten, rauen Sand und statt des Wasserdrucks die Leichtigkeit von Luft.
    Ich lag auf dem Strand, umringt von neugierigen Gesichtern.
    Dann fegte ein gewaltiger, schmerzhafter Husten das friedliche Gefühl hinweg. Das Wasser bahnte sich seinen Weg aus meinem Körper und sprudelte mir nur so aus dem Mund, eine braune Soße aus Seewasser, Erbrochenem und Schleim, die sich über meine Brust und auf den Sand ergoss.
    Lilly war bei mir. Sie hatte ihre Faust auf meinem Brustbein und hob gerade den Kopf, so als hätte sie mich eben …
    Herz-Lungen-Wiederbelebung , dachte ich. Das hieß, ihr Mund und meiner …
    Jetzt hör schon damit auf! Gibt’s denn nichts Wichtigeres im Moment? Zum Beispiel, dass du nicht tot bist?
    Doch irgendwie schien mir das nicht halb so überraschend, wie man hätte meinen sollen. Ich setzte mich auf. Die anderen wichen etwas zurück. Mein Mageninhalt troff mir noch vom Kinn, sauer und heiß.
    »Lasst mich durch!«, hörte ich die Stimme einer Erwach senen von weiter hinten.
    Ich blickte an mir herab. An meinen Armen und Beinen hingen noch lange Schlingpflanzen, die aber in kleinen Plastiksteckern endeten. Künstlich. Mein ganzer Körper war über und über mit Schlamm und Kotze verschmiert.
    Ich ließ mich auf die Ellbogen zurücksinken. Wollte etwas sagen, brachte aber erst nur ein reptilienähnliches Krächzen hervor. »Waa…«
    Lilly beugte sich vor, sodass ihr nasser Zopf mir über den Arm strich. »Noch nicht reden.«
    Ich musste aber. Ich hustete noch etwas Wasser und Schleim. »Was ist passiert?«
    »Du …«, begann sie, doch in dem Moment teilte sich die Menge, und ich sah Todd, unseren Betreuer, und hinter ihm Dr. Maria, die Ärztin des Camps.
    »Beiseite, bitte!«
    Lilly schaute mich noch immer komisch an. Dann beugte sie sich rasch noch etwas näher. »Egal, was die nächsten Tage passiert, erzähl ihnen nichts! Vor allem nicht, wie lang du da unten warst.«
    »Was? Wie lange …«
    Ihre Lippen berührten fast mein Ohr, sodass ich ihren warmen Atem spürte. »Du warst zehn Minuten auf dem Grund des Sees.«
    »Zehn?«, krächzte ich. »Aber wie …«
    »Entschuldige bitte, Lilly.« Dr. Maria kniete sich neben mich.
    »Keine Angst«, flüsterte Lilly. »Das ist erst der Anfang. Vertrau mir.« Sie zog sich zurück, ließ mich aber nicht aus den Augen.
    Das ist erst der Anfang. Ich erwiderte ihren Blick. Ohne die Sonnenbrille waren ihre Augen himmelblau, mit einer leichten, hellen Maserung. Ich nickte ihr zu. Ich würde ihr vertrauen.
    Dann beugte sich Dr. Maria über mich, Lilly entfernte sich; in der künstlichen Sonne musste ich blinzeln und wieder husten.
    »Entspann dich einfach, Owen«, sagte Dr. Maria. Sie hielt ein kleines rechteckiges Gerät über mich. Als sie sich damit meinem Gesicht näherte, leuchtete ein grünes Lämpchen auf.
    Ich schloss die Augen vor der Helligkeit, etwas in mir schien sich zu lösen, und ich verlor abermals die Be sinnung.

2

    Wieder Dunkelheit, dann hörte ich Stimmen.
    Bruchstücke einer Nachrichtensendung:
    Herzlich willkommen, ich bin Teresa Alamos. Es folgen die neuesten EdenNet-Nachrichten …
    Aus Eden Mitte erreichen uns neue Bilder der Feuer in der französischen Wüste …
    An der Grenze der Amerikanisch-Kanadischen Föderation setzen sich die Kämpfe fort. Erneut führt die Nomadenallianz koordinierte Schläge, um den Verteidigungsgürtel am sechzigsten Breitengrad zu durchbrechen und in die Bewohnbare Zone vorzudringen …
    Der jüngste Bericht des klimatologischen Rats der Nördlichen Koalition lässt darauf schließen, dass der Anstieg des Meeresspiegels im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen ist. Die Studie führt einen einfachen Grund dafür an: Es ist nicht mehr viel Eis in Grönland übrig, und seit dem Verlust der großen Schelfeisvorkommen in der Antarktis scheint das verbliebene Kontinentaleis sich stabil zu verhalten. Doch auch wenn wir die schlimmsten Auswirkungen der Großen Flut anscheinend überstanden haben, richten ihre Nachwirkungen große Schäden an, vor allem in Asien. Eden Ost berichtet von neuen Unruhen an den Grenzen der Chinesischen
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