Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erben des Terrors (German Edition)

Die Erben des Terrors (German Edition)

Titel: Die Erben des Terrors (German Edition)
Autoren: Johannes C. Kerner
Vom Netzwerk:
kritisiert wurde, als dieser gefangen genommen wurde.“
    „Die Republikaner geben uns nur ein Drittel der Aufträge, die wir von den D emokraten bekommen“, sagte Apton. „Insofern bin ich da mal d’accord“.
    Zu albern durfte das jetzt nicht werden, auch wenn es stimmte, überlegte L owell. Obama war gut für MLCI, Demokraten waren eigentlich immer der Meinung, dass Zivilisten alles können. Republikaner vertrauten mehr ihren Militärs, und das bedeutete weniger Geld für MLCI.
    „Spaß beiseite, soweit bin ich bei dir, Chandima. Auch das Motto mit den Bösen find ich super, und wenn du nicht Vietnam nehmen willst für die Bösen, oder die Russen – zu denen fiele mir nichts ein – dann bleiben nur die Nazis. Ist das nicht ein bisschen weit hergeholt?“
    „Überhaupt nicht“, entgegnete Chandima, während sie hastig durch ein paar Folien klickte, so schnell, dass man auf dem Beamer kaum mitkam. Sie blieb bei einer Folie stehen, auf der nebeneinander zwei Bilder waren, die Männer an einem Galgen stehend zeigte.
    „Vor sechzig Jahren, als die politische Elite Nazideutschlands in Nürnberg gehängt wurde, konnte man das im Fernsehen zeigen. Da gab es Leute wie Julius Schleicher – der auf dem Bild links – dessen letzte Worte „Heil Hitler“ mit entsprechendem Gruß waren. Uneinsichtig und böse bis aufs Blut.“
    Chandima machte eine kurze, rhetorische Pause, um den Punkt zu unterstre ichen, bevor sie fortfuhr:
    „Und Husain? Nicht nur hat er in dem Prozess die Amerikaner gedemütigt, die irakische Regierung als Marionetten bezeichnet, nein, seine letzten Worte w aren Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist der Gesandte Gottes .“
    „Der hat ernsthaft gebetet?“, fragte Lowell.
    „Ja.“, antwortete Apton, sichtlich von der mangelhaften Unterlagenlektüre seines Chefs genervt.
    „Er hat wirklich gebetet“, setzte Chandima fort. „Und betende Menschen töten? Das geht nicht im Fernsehen. Haben sie auch nicht gemacht, aber heute hat ja auch noch jeder ein Handy mit einer Kamera, sodass von eigentlich allem, was man so macht, irgendwann ein Video auftaucht. Das von Saddam gab’s bei YouTube. Und daraufhin wurde Amerika sogar von den Befürwortern der Todesstrafe kritisiert, weil das unwürdig gewesen sei“.
    „Was die musl imischen Feiglinge auch immer sofort aufgeben müssen, wenn’s eng wird, knien sich hin und beten zu Allah“, scherzte Apton.
    „Das ist aber genau das Problem, und ich glaube auch, dass die Militärs das ve rstehen. Du kannst nicht als der große Befreier kommen, wenn die Leute nicht befreit werden wollen, deswegen haben sie ja damals auch die Japaner genuked, weil die sich lieber selbst umbrachten als aufzugeben – äh, befreit zu werden“, sagte Creyghton kühl.
    Auf diese Zustimmung hatte Chandima gewartet: „Eben - Gerichtsprozesse für Verbrechen gegen die Menschlichkeit sind eine tolle Sache, demokratisch und fair und so. Aber wenn der Weiße Ritter selber Dreck am Stecken hat, dann ist das eben nicht die beste Idee.“
    „Und das Internet ist sowieso voll damit, dass Ibn Ladin von den Amerikanern unterstützt wurde wie doof, damals, als es noch gegen die Russen ging“, sagte Apton und dachte an den Bond-Film Der Hauch des Todes , wo der Prototyp des westlichen Helden gemeinsam mit den Mujaheddin kämpft.
    „Und deswegen muss Ibn Ladin weg“, konstatierte Lowell mit einer Überzeugung in seiner Stimme, sodass alle anderen kurz etwas betreten blickten. Schnell aber merkten sie, dass Chandimas Konzept aufgehen würde. Creyghton fasste das Konzept zusammen:
    „Wir sind uns also einig, dass wir folgende Linie fahren: Die Bösen heute sind einfach nicht mehr so böse wie früher, illustrieren das mit dem Nazi, dem Schleicher, ziehen die Parallele zu Husain und wie katastrophal da die öffentliche Reaktion war, …“
    „Da haben wir Umfragewerte für“, fiel ihm Apton ins Wort.
    „… und zeigen die Umfragewerte dafür, wenn wir sie schon haben. Dann zeigen wir ein paar Internetzitate zu Ibn Ladins Vergangenheit …“
    „und den Abspann von Rambo III, gewidmet den tapferen Mudjaheddin“, fiel ihm Apton ins Wort.
    Creyghton unterbrach sich. „Ernsthaft“?
    „Es kann Rambo II gewesen sein, aber ja.“
    „Rambo I spielt hier, II in Vietnam. Muss Rambo III sein“, erklärte Chandima, was ihr irritierte Blicke der drei Männer einbrachte. „Ich steh auf kaputte Typen mit vielen Muskeln“, ergänzte sie, ohne dass den anderen klar wurde, ob das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher