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Die Entscheidung liegt bei dir!

Die Entscheidung liegt bei dir!

Titel: Die Entscheidung liegt bei dir!
Autoren: Reinhard K. Sprenger
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nicht einlassen wollen. Vielleicht müssten Sie Ihr Konto plündern oder gar überziehen, auf etwas anderes verzichten, das Ihnen ebenso wichtig ist, Ihre Freundin oder Ihren Freund mühsam überreden, mit Ihnen »blauzumachen«, im Büro eine Lügengeschichte erzählen oder schlicht Zeit und Geld investieren, um die Party mit Ihren Freunden zu organisieren. Offenbar ist Ihnen dieser Preis im Augenblick zu hoch.
    Wenn wir etwas tun oder lassen, dann vergleichen wir Preise. Nicht immer bewusst, aber in unseren Tagträumen fragen wir uns dafür umso intensiver: Was kostet es, ein ganz anderes Leben zu führen, als ich es bisher getan habe? Was kostet es, meinen Job hinzuwerfen? Meinen Partner zu verlassen? In einem anderen Land zu leben? Wie auf einer Nebenspur prüfen wir alle möglichen Alternativen und wägen die Folgekosten ab. Kosten, die sowohl materieller (»Ich werde meinen Lebensstandard einbüßen«) als auch ideeller Natur (»Ich habe Gewissensbisse«) sein können. Wir vergleichen Preise, kommen zu einem Ergebnis – und dieses Ergebnis ist dann unser konkretes Handeln. Das, was wir in jeder Sekunde tatsächlich tun, ist nichts anderes als das Ergebnis dieses Preisvergleichs.
    Die aktive Rolle, die wir dabei einnehmen, ist uns meist nicht bewusst, und so erleben sich viele Menschen nicht als Gestalter ihres Lebens, sondern als Opfer der Umstände. Sie werden unzufrieden. Selbstmitleid kommt auf. Der eigene |13| Lebenszug steht immer am falschen Bahnhof, die Party findet immer woanders statt, die Post geht immer auf einem anderen Spielfeld ab. Und was ist mit Ihnen? Beschleicht auch Sie manchmal leiser Neid, wenn andere ein offenbar spannenderes Leben führen? Kennen Sie auch das Gefühl, sich auf eingefahrenen Gleisen zu bewegen? Auf der Stelle zu treten? Sind Sie manchmal ein bisschen unzufrieden? Vielleicht auch mehr als ein bisschen?
    Vermutlich kennen Sie das Gefühl: Sie stehen irgendwie neben sich, fühlen sich wie im falschen Film. Nicht Sie selbst steuern Ihr Leben, sondern andere, die eine bestimmte Rolle in Ihrem Leben spielen. Diese können zum Beispiel »weiter oben« stehen, Ihr Chef etwa, oder es können Menschen sein, für die Sie Verantwortung tragen und die Sie nicht enttäuschen wollen. Der Zwang, Geld zu verdienen, die Lage am Arbeitsmarkt, die Sorge um die Kinder oder schlicht der »Ernst des Lebens« – all das verhindert, dass Sie Ihren Traum vom besseren Leben realisieren. »Tja, wenn ich es mir aussuchen könnte …«
    Wenn Sie aber mit dem Ernst des Lebens mal einen trinken gehen und dabei ganz ehrlich zu sich selbst sind, dann müssen Sie anerkennen:
Sie haben es sich ausgesucht!
Sie haben die Situation, in der Sie sich jetzt befinden, anderen vorgezogen – wie immer Sie es auch drehen und wenden. Sie haben gewählt.
    Ein kurioser Gedanke? Mit dem Anerkennen dieses Gedankens entscheiden Sie über die Freiheit – oder Unfreiheit – Ihres Lebens. Und damit über Ihr Lebensglück. Vielleicht fragen Sie sich, was das mit der Freiheit Ihres Lebens zu tun haben soll. Nun, wenn Sie anerkennen, dass Sie Ihre private und berufliche Situation frei gewählt haben, können Sie diese Situation auch wieder
abwählen
– jederzeit! Allein die reine Vorstellung wirkt manchmal wie ein Befreiungsschlag.
    |14| Es mag in Ihren Ohren zynisch klingen. Vielleicht haben Sie gerade Ärger mit Ihrem Partner, oder Ihr ewig unzufriedener Chef hat Sie mal wieder ungerecht behandelt. Ihre Kinder sind unter Umständen in der rebellischen Phase, und Sie haben gerade den Kampf gegen Ihr Übergewicht endgültig aufgegeben: »Das hat doch nichts mit Wählen zu tun!« Ich behaupte: Doch, hat es.
    Wem jetzt das »Ja, aber …« auf den Lippen liegt, den bitte ich an dieser Stelle um etwas Geduld. Natürlich könnte ich verständnisvolle Einschränkungen hinzufügen: »Es ist oft nicht so einfach, wie hier scheinbar vorausgesetzt.« »Manche Entscheidungen sind komplex, die Konsequenzen nicht absehbar.« »Es gibt Sachzwänge und Schicksalsschläge.« Kurz: »Die Umstände …« Sie haben sich Jahr für Jahr wie Geröll über unser Leben geschoben. Darunter fühlen wir uns nun lebendig begraben. Auf all diese »Ja, aber« will ich eingehen.
    Mir geht es zunächst aber eher bescheiden darum, dass Sie die Bedeutung des Ausdrucks »selbst gewählt« erkennen, weil dies ganz einfach
praktisch
für Ihr Leben ist. Anders gesagt: Ich möchte Sie einladen, den Gedanken »Die Entscheidung liegt bei dir!« auszuprobieren und
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