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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung
Autoren: Robert Muchamore
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»Du hast genug Miezen. Die hier brauchen wir für unser Treffen da oben.«
    Dirty Dave war sichtlich verärgert darüber, sich vom Commander maßregeln lassen zu müssen, doch da er seine Wut nicht an ihm auslassen konnte, ging er rasch auf Kam zu und rammte ihm die Faust in den Bauch.
    Â»Guter Treffer«, lachte Rhino, als sich Kam vor Schmerz krümmte.
    Â»Wo ist unser Geld, du kleiner gelber Scheißer?«, wollte der Commander wissen. »Ich wette, du hast hundert Riesen unterm Bett versteckt, was?«
    Â»Ich zahle, sobald ich kann«, stieß Kam hervor.
    Â»Siehst du den Typen hier?«, fragte der Commander und zeigte auf James, während er Kam finster ansah. »Er ist zwar noch jung, aber stahlhart und ich setze ihn auf dich an. Er wird ab jetzt regelmäßig herkommen, um deine Zahlungen einzutreiben. Und wenn du nicht zahlst, kannst du dich auf einige Schmerzen gefasst machen.«

    Â»Warum lasst ihr ihn denn nicht in Ruhe?«, rief Alison, als der Commander ihren Mann in James’ Richtung stieß.
    Â»Zeig ihm, was du kannst«, befahl der Commander.
    Zwei Eigenschaften hatten es James in den letzten Monaten ermöglicht, in den engen Kreis des Commanders vorzudringen: Als ausgezeichneter Kämpfer war er genau die Person, die man bei einem Bandenkrieg auf seiner Seite haben wollte, und seine Jugend ließ den Commander glauben, er sei zu jung für einen Undercover-Cop.
    James hatte keinerlei Skrupel, jemanden aus einer anderen Gang zu verprügeln, aber bei einem ganz normalen, hart arbeitenden Bürger wie Kam lag die Sache anders.
    Â»Was soll ich denn tun?«, fragte er unsicher.
    Â»Mach ihn fertig«, verlangte Dave. »Was du willst. Zerquetsch ihm die Finger oder so.«
    James musste schnell überlegen. Die meisten jungen Biker würden alles tun, um den Commander zu beeindrucken. Er wollte Kam nicht schwer verletzen, war sich aber zugleich im Klaren darüber, dass er seine Glaubwürdigkeit nicht verlieren durfte.
    Â»Ich kann ihm ja schlecht die Finger brechen, oder?«, gab er beiläufig zurück, um Zeit zu gewinnen. »Ein Koch mit gebrochener Hand wird kaum Geld verdienen.«
    Plötzlich hatte er die Lösung. Er packte Kam am Nacken und griff nach seinem rechten Arm. Kam war fast
so kräftig wie James, aber er hatte keinerlei Kampferfahrung und somit auch keine Ahnung, wie er sich verteidigen sollte, als James ihm geschickt den Arm auf den Rücken drehte.
    In dieser Position hätte er ihm leicht den Arm brechen können, aber stattdessen packte er ihn am Bizeps und drehte den Oberarm kräftig herum. Ein hässliches Geräusch erklang, als er ihm die Schulter auskugelte.
    Diese Verletzung hatte James selbst vor einigen Jahren beim Combat-Training davongetragen. Eine ausgekugelte Schulter sah sehr beeindruckend aus und war extrem schmerzhaft, aber lange nicht so schlimm wie ein gebrochener Knochen. Ein Arzt konnte sie ihm einfach wieder einrenken. Kam würde danach zwar noch ein paar Tage lang steif sein, innerhalb einer Woche wäre er aber wieder völlig genesen.
    Allerdings zeigte Kam keinerlei Verständnis für diese Rücksichtnahme, als er zusammenbrach.
    Alison schoss kreischend auf James zu, während Rhino, Dirty Dave und der Commander anerkennend lachten. James wollte Alison nichts tun, daher packte er nur ihre Hände mit den lackierten Fingernägeln, die sie ihm ins Gesicht stoßen wollte, und schubste sie nach hinten. Sie stolperte rückwärts gegen einen Tisch, stieß ihn um und Salz, Pfeffer und Serviettenspender fielen zu Boden.
    Kerry eilte zu ihr, um sie zu beruhigen, während James sich drohend aufplusterte, direkt vor Kams Nase auf den Boden spuckte und sich mit der Faust in die Handfläche schlug.

    Â»Wenn ich du wäre, würde ich unten bleiben«, warnte er ihn. »Und wenn ich dich das nächste Mal sehe, hast du hoffentlich das Geld, sonst steckt deine Hand in der Friteuse!«

2
    Kam saß in der Küche des Surf Clubs auf einem umgedrehten Eimer und hielt sich einen Eisbeutel an die verletzte Schulter, während ihm die Tränen übers Gesicht liefen. Dirty Dave stand draußen am Tresen, die anderen Bandits waren in den ersten Stock gegangen.
    Â»Sie ist nur ausgekugelt«, flüsterte Kerry Kam zu. »Wenn die Bandits mit ihrem Meeting fertig sind, bringen wir Sie gleich ins Krankenhaus.«
    Alison gefiel es nicht, dass die Bandits in
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