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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung
Autoren: Robert Muchamore
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mal zeigen, warum wir den Krieg wirklich gewonnen haben?«
    Der Tourist fingerte hastig zwanzig Pfund aus seinem Geldbeutel, warf sie auf den Tisch, packte seine Freundin und die Rucksäcke und lief zum Ausgang.
    Â»Oh, nicht doch, Baby!«, rief Dirty Dave dem Mädchen nach und watschelte mit der Hose um die Knie hinterher. »Hab dich doch nicht so!«
    Rhino und der Commander bogen sich vor Lachen. James ging hinter den Tresen, wo zwischen den Spülmaschinen und den Zapfanlagen ein alter Videorecorder für die Sicherheitsüberwachung stand, nahm das Band heraus und hielt es hoch.
    Â»Ich hab’s, Boss«, rief er.
    Â»Vergiss es bloß nicht«, befahl ihm der Commander und wandte sich mit einem sarkastischen Grinsen an Kam. »Warum ziehst du denn so ein finsteres Gesicht?«
    Â»Wie soll ich denn bezahlen, wenn ihr meine Gäste vertreibt?«, fragte Kam wütend.
    Der Commander lachte. »Kommt es etwa auf diese beiden an? Letzten Sommer war hier die Hölle los. Du schuldest mir drei Wochen. Das macht ganze siebenhundert.«

    Â»Vierhundertfünfzig«, korrigierte Kam.
    Â»Die Preise schießen in die Höhe, wenn man mich nicht pünktlich bezahlt«, sagte der Commander drohend, packte Kam an der Schürze und zerrte ihn zu sich heran. »Glaub ja nicht, dass ich die Dinge schleifen lasse, nur weil ein paar meiner Männer eingebuchtet worden sind.«
    Â»Ich kann im Winter nicht so viel zahlen«, wand sich Kam. »Ihr seht doch, wie viele Gäste ich habe.«
    Â»Alte Holzschuppen wie diese brennen sehr leicht«, drohte der Commander und deutete mit den Händen eine Explosion an. »Peng!«
    Â»Wer ist sonst noch hier?«, wollte Rhino wissen.
    Â»Nur meine Frau und die Dolmetscherin, nach der ihr verlangt habt«, antwortete Kam. »Sie sind hinten in der Küche.«
    Â»Bring sie hier raus, wo ich sie sehen kann!«, befahl Rhino James.
    James stopfte das Videoband in die Tasche seiner Lederjacke, die er jetzt wieder trug, und ging durch den Bogengang in die große und makellos saubere Küche.
    Als Erstes sah er Kams Frau Alison, die zum Servieren weiße Pumps und ein hellblaues Minikleid trug. Die andere Person war Kerry Chang, sechzehn, CHERUB-Agentin und James’ aktuelle Freundin, aber um nicht zu verraten, dass er sie kannte, vermied er jeglichen Augenkontakt mit ihr.
    Â»Raus mit euch, ihr zwei Schlampen«, befahl James aggressiv.

    Alison ging in das Restaurant, und James sah sich um, ob sich nicht noch jemand irgendwo versteckte. Im Vorbeigehen warf Kerry ihm ein winziges Lächeln zu und hauchte: »Alles klar.«
    Â»Mann, sieh dir mal diese kleine Schnecke an«, lachte Dirty Dave dreckig, als Kerry aus der Küche kam. »Verdammt klasse Körper, eine Brust-OP könnte aber nicht schaden.«
    James wusste, dass Kerry ziemlich empfindlich war, was ihren kleinen Busen anging, und hatte gute Lust, Dirty Dave eine zu verpassen, als der schnurrbärtige Biker sich an seine Freundin heranmachte.
    Â»Du bist also unsere kleine Ching-Chang-Chinesisch-Übersetzerin?« , fragte Dave, legte ihr eine Hand auf den Rücken und ließ sie langsam immer tiefer gleiten. »Willst du meine Nummer, Baby? Ich steh auf Asiatinnen.«
    In Dirty Daves Nähe drehte sich Kerrys Magen um. Nicht nur weil er nach Schweiß und Zigarren stank, sie kannte auch die Polizeiberichte über die Mädchen, die in seinen Clubs missbraucht worden waren, aber zu viel Angst hatten, gegen ein Mitglied der Bandits auszusagen. Kerry wäre natürlich in der Lage gewesen, Dirty Dave wie einen Pfannkuchen auf den Rücken zu schleudern, aber da sie sich im Einsatz befand, durfte sie nicht aus der Rolle fallen und verzog nur angewidert die Lippen.
    Â»Die ist ein bisschen jung«, sagte Rhino zu Kam. »Bist du sicher, dass sie übersetzen kann?«

    Â»Und warum kannst du das eigentlich nicht?«, fügte Dirty Dave hinzu.
    Â»Weil ich verdammt noch mal kein Chinesisch kann!«, gab Kam wütend zurück. »Ich bin in Exeter aufgewachsen, verstanden? Und meine Mutter kommt von den verdammten Philippinen, nicht aus China!«
    Kerry trat einen Schritt zurück, als Dirty Daves Hand ihren Hintern erreichte. Er riss sie an sich und war drauf und dran, sie zu küssen, doch noch bevor sie sich gezwungen sah, ihn wegzustoßen, schritt glücklicherweise der Commander ein.
    Â»Finger weg, Dave«, befahl er.
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