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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung
Autoren: Vince Flynn
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dass er die Waffe in der Hand hat, aus der auf den Grafen geschossen wurde.«
    »Aber in diesem Fall hätten wir immer noch alles zurückweisen können«, wandte der Präsident ein. »Niemand kann beweisen, dass Mitch etwas mit der CIA oder gar mit der Regierung zu tun hat. Wenn man Mitchs Identität herausgefunden hätte, dann hätte Irene das Gerücht verbreitet, dass er ein bezahlter Killer war. Wir hätten gesagt, dass ihn die Irakis angeheuert hätten, um Hagenmüller zu töten, weil er sie bei dem Deal übers Ohr hauen wollte.«
    »Das ist alles gut und schön, solange nicht jemand anders Mitchs wahre Geschichte an die Öffentlichkeit bringt. Ich möchte Sie etwas fragen, Mr. President. Was glauben Sie, wie viele Personen von unserer Operation in Deutschland gewusst haben?«
    »Nur ganz wenige, will ich doch hoffen.«
    »Wir vier hier in diesem Zimmer hätten eigentlich die Einzigen sein sollen, die genau wussten, worum es geht. Es gab ungefähr ein Dutzend weitere, die auf irgendeine Weise daran mitgearbeitet haben, ohne jedoch das ganze Ausmaß der Operation zu kennen. Trotzdem gibt es jemanden, der nicht in diesem Zimmer ist, der genau wusste, was wir in Deutschland vorhatten.« Stansfield hielt inne und sah jedem der Anwesenden in die Augen. »Ich kenne Sie alle gut genug, um zu wissen, dass keiner von Ihnen so leichtsinnig wäre, mit irgendjemandem darüber zu reden. Das bedeutet, es weiß jemand außer uns von der Existenz des Orion-Teams, und ich meine nicht Peter Cameron. Er spielte eine gewisse Rolle in der ganzen Sache, aber ich glaube nicht, dass er es war, der herausfand, was wir vorhatten.«
    »Wer könnte es sonst sein?«, fragte der Präsident. »Sie haben doch selbst gesagt, dass wir vier die Einzigen waren, die genau Bescheid wussten.«
    »Ja, wir waren die Einzigen, die genau wussten, was passieren würde – aber es gab noch andere, die wussten, dass der Graf ein Wiederholungstäter war. Außerdem gibt es verschiedene Leute hier in der Stadt, die vom Orion-Team wissen. Sie wissen nicht, wie es heißt, aber sie waren sogar an der Entstehung beteiligt. Senator Clark war klug genug, zwei und zwei zusammenzuzählen und uns von seinem Verdacht zu berichten. Es gibt noch andere, die mich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich nur zwei Personen die Leitung eines solchen Teams anvertrauen würde – Irene oder Max Salmen. Sie wissen auch, dass Sie, Mr. President, fest entschlossen sind, den Terrorismus auf jede erdenkliche Weise zu bekämpfen. Wenn man dann noch bedenkt, dass Mitchell im Laufe des vergangenen Jahres eine gewisse Bekanntheit erlangt hat, dann fürchte ich, dass wir den Bogen vielleicht ein klein wenig überspannt haben. Wir müssen also damit rechnen, dass auch jemand, der nur über beschränkte Informationen verfügte, herausbekommen konnte, was wir in Deutschland vorhatten.«
    »Aber wie konnten sie so schnell handeln?«, wandte Rapp ein. »Ich habe selbst erst zweiundsiebzig Stunden vor Beginn der Operation davon erfahren.«
    »Das macht mir, ehrlich gesagt, die größten Sorgen. Wer immer es ist, mit dem wir es da zu tun haben – die Betreffenden haben jedenfalls die Fähigkeit, rasch und unauffällig zu handeln.«
    Rapp blickte zu Irene Kennedy hinüber, die Stansfield eine Weile nachdenklich ansah, ehe sie schließlich sagte: »Es muss jemand in Langley sein, nicht wahr?«
    Stansfield nickte langsam. »Ich fürchte, ja. Es könnte noch andere außerhalb der CIA geben – ja, ich bin mir sogar sicher, dass es so ist, aber es deutet alles darauf hin, dass wir irgendwo in Langley einen Maulwurf haben. Leider habe ich nicht die geringste Ahnung, wer es sein könnte.«
    »Moment mal«, warf der Präsident ein. »Was ist mit dem Motiv? Warum sollte jemand in Langley so etwas tun? Ich dachte, das Einzige, worüber wir uns in dieser Stadt einig sind, ist unser Kampf gegen den Terrorismus.«
    »Hier geht es nicht um den Kampf gegen den Terrorismus«, sagte Stansfield. »Hier geht es um einen Kampf um Wissen und Macht. Es geht nicht zuletzt auch darum, wer mein Nachfolger als Direktor der CIA wird.«
    »Wer Ihr Nachfolger wird, das entscheide ich und sonst niemand.«
    »Lassen Sie es mich etwas genauer erläutern, Mr. President. Ich habe mir nicht gerade wenige Feinde hier in der Stadt gemacht, weil ich weder den hohen Militärs im Pentagon noch den Politikern im Kapitol je erlaubt habe, auf meine Entscheidungen Einfluss zu nehmen. Wenn sie zu mir kamen und nach Informationen
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