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Die Enterprise im Orbit

Die Enterprise im Orbit

Titel: Die Enterprise im Orbit
Autoren: James Blish und J. A. Lawrence
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Er schüttelte den Kopf. »Er lebt noch, aber die Drogen, die man ihm eingegeben hat, sind zu stark.«
    »Geben Sie ihm noch eine Spritze«, befahl Kirk.
    Daras, die an der Tür stand, rief: »Wachen!«
    »Pille, wir haben keine Zeit mehr …«
    SS-Männer rannten den Gang entlang in Richtung des Aufnahmeraums. Eneg folgte ihnen gesetzten Schrittes.
    Kirk stieß eilig Befehle hervor. »Spock, nehmen Sie den Helm ab! Daras, legen Sie Ihre Pistole auf ihn an! Sie ebenfalls, McCoy und Isak! Schnell!«
    Die Wachen drangen in den Aufnahmeraum. Eneg blickte auf die drei Waffen, die auf Spocks Kopf gerichtet waren, Kirk deutete auf Daras. »Sie hat soeben einen Spion der Zeonisten gestellt, der ein Attentat auf den Führer verüben wollte. Wir werden ihn Herrn Generalfeldmarschall Melakon zum Geschenk machen.«
    Die Wachen packten Spock. Isak wandte sich hastig an Eneg. »Herr Reichsleiter, wir müssen diesen Spion zum Herrn Generalfeldmarschall bringen.«
    Eneg blickte von einem Gesicht zum anderen. Schließlich wandte er sich an die SS-Leute. »Bringen Sie sie zu dem Stellvertreter des Führers – auf meine Verantwortung.« Dann verließ er den kleinen Raum. Isak flüsterte Daras zu. »Jetzt darf ich es vielleicht sagen. Eneg ist einer der Unsrigen.« Laut wandte er sich an die Wachen. »Sie haben den Herrn Reichsleiter gehört. Führen Sie uns zum Herrn Generalfeldmarschall.« Die beiden SS-Männer traten respektvoll zur Seite, als Isak, Daras und McCoy Spock auf den Korridor hinausbrachten. Kirk zögerte. Er blickte auf die Spritze, die noch auf dem Tisch lag.
    Melakon war von begeisterten Bewunderern umgeben, die ihm lautstark gratulierten. Die Wachen bahnten sich einen Weg, um Spock hindurchzuschieben.
    »Was soll das?« fragte Melakon aufgebracht.
    »Ein Spion, Euer Exzellenz«, erwiderte Isak.
    »Und kein alltäglicher!« rief Daras, die nun vortrat. »Sie können selbst sehen, Euer Exzellenz, daß es kein einfacher Zeonist ist.«
    Im Aufnahmeraum injizierte Kirk Gill noch mehr des Stimulans. »Professor Gill«, sagte er drängend. »Können Sie mich verstehen? Sie müssen sprechen! Das ist unsere letzte Chance. Bitte, bemühen Sie sich!«
    Melakon zeigte nun deutliches Interesse an dem Spion. Er hob Spocks Kinn und musterte sein Profil. »Zweifellos kein Zeonist!« stellte er fest.
    »Der Herr Stellvertreter des Führers ist eine Autorität, was die Genetik betrifft«, strich Daras ihm um den Bart. »Wie würden Sie dieses Exemplar einstufen?«
    »Schwierig. Eine sehr schwer zu beantwortende Frage.« Er wandte sich wieder dem Studium Spocks zu und machte großtuerisch seine Bemerkungen. »Beachten Sie diese finsteren Augen, die verformten Ohren! Zweifellos eine minderwertige Rasse.«
    Kirk versuchte Gill aufzurichten. »Sie sind der einzige, der sie aufhalten kann! Sie müssen reden!«
    Gills Augen wirkten glasig. Er öffnete den Mund, doch dann sackte sein Oberkörper wieder auf den Tisch.
    Melakon entdeckte inzwischen weitere Zeichen rassischer Minderwertigkeit an Spock. »Sehen Sie diese niedrige Stirn, die auf Idiotie hinweist. Dieser stumpfe Ausdruck eines in die Falle gegangenen Tieres …«
    Spocks rechte Braue hob sich. Melakon wandte sich an die Wachen. »Führen Sie ihn zur Vernehmung ab. Aber ich brauche den Körper möglichst unbeschädigt für das Völkerkundemuseum.«
    Ein überraschtes Murmeln war in der Menge zu hören. Es wurde lebhafter. Melakon wandte sich zur Rednertribüne um. Der riesige Bildschirm war aufgeflammt. Gills Oberkörper zeichnete sich ab. Er schwankte, und die Augen starrten benommen in die Leere. Nach einem erschrockenen Blick wandte Melakon sich an einen von Spocks Bewachern.
    »Laufen Sie in den Aufnahmeraum. Kümmern Sie sich sofort um den Führer. Er ist krank. Schalten Sie die Kamera aus!«
    Gill öffnete die Lippen. Bürger von Ekos! Hört mich an …
    Melakon wirbelte zu den gebannt starrenden Zuschauern herum. »Der Führer ist krank. Die Anstrengungen des Tages waren zuviel für ihn.«
    Gill, mit Kirk im Schatten hinter ihm, plagte sich, weiterzusprechen. Melakons Stimme drang nun aus den Lautsprechern im Aufnahmeraum. »Ich schlage vor, wir verlassen alle den Saal und lassen unseren Führer ausruhen.«
    Kirk sah, daß die Klinke sich bewegte. Die Tür war verschlossen, aber der SS-Mann davor begann dagegen zu hämmern. Gills Stimme wurde kräftiger. Ekosier! Wir wurden von einem selbstsüchtigen Abenteurer betrogen, der uns alle an den Rand des Abgrunds geführt hat.
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