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Die Enterprise im Orbit

Die Enterprise im Orbit

Titel: Die Enterprise im Orbit
Autoren: James Blish und J. A. Lawrence
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Kirk.
    Melakon sprach aus dem Monitor: Seit Jahren wurde unser Planet durch die Anwesenheit der Zeonisten geschändet. Wir haben alle möglichen Lösungen dieses Problems versucht – die Zeonisten in Gettos verbannt, ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Aber trotz unserer Bemühungen stellten sie sich als eine Krebsgeschwulst heraus, die unser Staatsgefüge von innen her zu überwuchern droht …
    McCoy gab Gill eine Injektion. Isak sah aufmerksam zu. »Keinerlei Reaktion«, kommentierte er. »Was immer Sie ihm gaben, es wirkt nicht.«
    Während McCoy seinen Indizierer beobachtete, klang Melakons Stimme weiter aus dem Monitor: Wie die Pest verbreiten die Zeonisten sich von jeder Seite. Erledigt man einen, tauchen weitere für ihn auf. Vor zehn Minuten, auf Befehl unseres glorreichen Führers, begannen unsere Truppen mit ihrem historischen Einsatz. Die Eliminierung der Zeonisten hat in allen Städten begonnen. Innerhalb einer Stunde wird diese Seuche für immer ausgerottet sein.
    Kirk beugte sich über Gill. »Pille, können Sie die Dosierung nicht erhöhen?«
    »Ich arbeite im Dunkeln, Jim. Es könnte sein Tod sein.«
    »Wenn sie uns hier entdecken, ist es unser aller Tod«, warf Daras ein.
    Als Kirk nickte, stach McCoy Gill die Spritze erneut in die Vene.
    Daras wandte sich an Isak. »Sie haben schon begonnen.« Sie barg ihr Gesicht in den Händen, als McCoy zu Kirk hochblickte. »Jetzt wirkt es. Er ist schon fast bei Bewußtsein.« Er hob eines von Gills Lidern. »Als schlafe er nur ganz leicht. Mehr wage ich nicht, Jim.«
    »Spock, versuchen Sie, ob Sie durch Gehirnsondierung zu ihm durchdringen können. Wenn nicht, muß Dr. McCoy ihm ohne Rücksicht auf die Folgen eine stärkere Dosis spritzen.«
    Ein dröhnendes Donnern klang aus dem Monitor. Altmodische Raketen hoben sich von den Startrampen, und Melakons Stimme erklärte: Unsere Raumflotte – sowohl bemannt, als auch unbemannt – ist nun auf dem Weg nach Zeon. Der große Tag ist gekommen! Heil Führer! Und nach einer kurzen Pause: Sieg Heil, Ekosier!
    Daras stellte sich neben Kirk. »Es gäbe noch eine Hoffnung. Mit Ihren Waffen könnten Sie die Flotte vernichten.«
    Der Captain schüttelte den Kopf. »Das würde den Tod Tausender von ekosischer Raumsoldaten zur Folge haben.«
    Die begeisterte Menge brüllte nun: »Sieg Heil! Sieg Heil!«
    »Aber dafür werden Millionen und aber Millionen unschuldiger Zeonisten gerettet, Captain. Wir müssen das kleinere von zwei Übeln wählen!«
    »Damit wäre Zeon geholfen, Daras – aber nicht Ekos.«
    Spock hatte seine Gehirnsondierung beendet. »Captain, in seinem Zustand kann er keinesfalls aus eigenem Willen reden, aber er könnte auf direkte Fragen antworten.«
    Kirk betrachtete seinen ehemaligen Lehrer. »Sie haben das, was von ihm übriggeblieben ist, als Aushängeschild benutzt.«
    »Genau, Captain. Die wirklich treibende Kraft war in den letzten Jahren Melakon.«
    »Stellen Sie den Ton des Monitors ab«, bat Kirk Daras. Als Stille eingesetzt hatte, stellte er sich Gill gegenüber und beugte sich über den Tisch. »Gill, weshalb haben Sie nicht auftragsgemäß gehandelt? Warum haben Sie sich in die inneren Angelegenheiten dieses Planeten eingemischt?«
    Das Gesicht des Befragten blieb ausdruckslos, seine Stimme war kaum vernehmbar. »Bevölkerung gespalten – verfeindet. Dachte an Erdgeschichte …«
    »Aber weshalb ausgerechnet Nazi-Deutschland?« fragte Kirk. »Ich habe diesen Geschichtskurs bei Ihnen belegt. Sie wußten doch, wie die Nazis waren!«
    »Funktionstüchtigster Staat – Erde je hatte …«
    Spock warf ein. »Stimmt, Captain. Dieses winzige geschlagene Land erhob sich in wenigen Jahren. Fast hätte es die ganze Welt beherrscht.«
    »Es war ein brutales, unmenschliches System, das nur mit ungeheurem Aufwand und größten Opfern vernichtet werden konnte! Weshalb hat er sich ausgerechnet dieses Beispiel ausgesucht?«
    »Weil Gill vermutlich der Ansicht war, ein ähnlich aufgebauter Staat könnte, wenn mit Güte regiert, die gleiche einigende Wirkung erzielen, ohne zu sadistischen Exzessen zu führen.«
    »Funktionierte«, murmelte Gill. »Anfangs – funktionierte es. Dann begann – Melakon heimlich – Macht zu übernehmen. Setzte mich – unter Drogen …«
    Er schwieg.
    »Gill! Gill! Können Sie mich hören? Sie müssen diesen Menschen erklären, was geschehen ist. Sie sind der einzige, der das Gemetzel beenden kann!«
    Gills Kopf fiel auf den Tisch. McCoy untersuchte ihn durch den Indizierer.
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