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Die Ehre des Ritters (German Edition)

Die Ehre des Ritters (German Edition)

Titel: Die Ehre des Ritters (German Edition)
Autoren: Lara Adrian Schreibt als Tina St. John
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hämmerte.
    Die Ritter kamen näher, fast hatten sie die Ecke erreicht, hinter der Griffin stand, bereit und willens, ihren Lord zu töten. Der Earl blinzelte eine Schweißperle fort, die ihm von der Stirn ins Auge tropfte. Einer der Männer rief seinen Namen. Dom zog den Atem ein und schluckte schwer, als wolle er antworten, überlegte es sich jedoch schnell anders.
    Griff hob den Arm zum tödlichen Stoß. »Ich versichere dir, du verdienst einen viel langsameren Tod als den, den ich dir heute Nacht bescheren werde, Dom.«
    Seine Hand schloss sich fester um das lederne Heft des Schwertes. Dominic senkte den Blick und drehte den Kopf zur Seite, um den Hieb nicht zu sehen, der sein Schicksal besiegeln würde. Inzwischen waren die Wachen um die Ecke des Ganges gebogen. Fast hatten sie die beiden erreicht.
    Griffs Nasenflügel blähten sich, als er tief Luft holte, um sich für das zu wappnen, was er zu tun beabsichtigte.
    Er hörte, wie die Soldaten hinter ihm stehen blieben. Dann vernahm er eine tiefe, vernünftige Stimme, die er vor wenigen Tagen erst kennengelernt hatte. »Griffin. Er ist es nicht wert, mein Bruder. Ihr seid zu gut, um Euch an ihm die Hände schmutzig zu machen.«
    »Tatsächlich?«, murmelte er ungehalten. Er wollte Doms Blut vergießen, obwohl er wusste, dass die Genugtuung über seinen Tod nur flüchtig sein würde. Dennoch wich er keinen Schritt zurück, und Dominics Augen, die nun geöffnet waren, weiteten sich bei der Erkenntnis, dass er möglicherweise dennoch sterben würde. »Ich sollte ihn töten für das, was er Isabel antun wollte, für das, was er mir angetan hat, und Euch … für alles, was er getan hat.«
    »Ihr habt sicherlich tausend gute Gründe, ihn zu töten«, sagte Sebastian nüchtern und legte die Hand auf Griffs Schulter. »Aber es ist nicht an Euch, ihn zu richten, und auch nicht an mir. Sicherlich wollt Ihr König Richard nicht das Vergnügen verwehren, sich mit dieser verräterischen Ratte selbst zu befassen.«
    Griffin dachte über die Worte seines Bruders nach und lockerte schließlich langsam seinen Griff. Der Earl sackte gegen die Wand, als Griffin sein Schwert senkte und einen Schritt zurücktrat. Auf ein Nicken von Sebastian hin eilten zwei seiner Soldaten zu ihm und packten ihn bei den Armen, während ein anderer Mann mit einer Schriftrolle in der Hand nach vorn trat.
    »Dominic of Droghallow«, sagte der Mann. »In meiner Eigenschaft als Richter unseres Lords und Vertreter Königs Richard von England nehme ich Euch hiermit fest und klage Euch der Verbrechen der Entführung, Verschwörung und Verrat gegen die Krone an. Ende der Woche werdet Ihr für Eure Verbrechen gerichtet werden. Derweil fallen Eure Titel, Ländereien und Eure gesamte Habe mit sofortiger Wirkung an die Krone.«
    Ergeben und mit gesenktem Kopf ließ sich Dom von dem Richter und den beiden Wachen abführen.
    »Richard wird einen neuen Lord für Droghallow suchen«, sagte Sebastian, während er zu Griffin hinüberging. »Vielleicht sollte ich Euch bei meiner nächsten Audienz beim König empfehlen.«
    »Nein«, erwiderte Griffin. »Ich möchte mit diesem Ort nichts mehr zu schaffen haben.«
    »Und was ist mit Montborne?«
    Griffin wandte sich seinem Bruder zu und musterte stirnrunzelnd Sebastians rätselhaftes Lächeln. »Was soll damit sein?«
    »Ich habe beschlossen, mich dem König auf seinem Kreuzzug ins Heilige Land anzuschließen. Man hat erneut Soldaten und Waffen angefordert und ich werde gehen.« Sebastian hob eine Braue, und in seinem Blick leuchtete ein abenteuerlustiges Funkeln. »Während ich fort bin, muss jemand an meiner Stelle Montborne verwalten. Jemand, der das Lehen übernehmen könnte, wenn mir etwas zustieße … «
    Griff fluchte. »Das kann ich nicht. Ihr müsst doch wissen, dass ich dazu nicht in der Lage bin …«
    »Ich würde diese Verantwortung niemand anderem überlassen.«
    Griffin blickte ihn fassungslos an und schüttelte ob des enormen Ausmaßes dieser Bitte den Kopf. Und noch etwas bereitete ihm Kopfzerbrechen. »Was ist mit Isabel?«
    »Kommt«, sagte Sebastian. »Das können wir alles auf dem Heimweg besprechen.«

32
    Seit der Nacht, in der Griffin Montborne verlassen hatte, waren mehr als eineinhalb Wochen vergangen. Am Morgen danach war auch Sebastian fort, ein Trupp Soldaten begleitete ihn. Obwohl keiner der beiden Isabel ihr Ziel anvertraut hatte, befürchtete sie, dass beide auf dem Weg nach Droghallow waren.
    Sie kannte Griffin zu gut, um eine andere
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