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Die Ehre des Ritters (German Edition)

Die Ehre des Ritters (German Edition)

Titel: Die Ehre des Ritters (German Edition)
Autoren: Lara Adrian Schreibt als Tina St. John
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seid mein Herz, meine Seele, meine Rettung. Ihr seid mein Heim.«
    »Oh Griffin«, wisperte sie. »Ich habe mich so verloren ohne dich gefühlt.«
    Lächelnd führte er ihre Hände an seine Lippen. Sein Kuss war so schmerzvoll zärtlich, voll der Gefühle, die in seinen Augen glühten. »Wirst du mich also zum Gemahl nehmen, Mylady? Willst du mich heiraten?«
    »Ja«, antwortete sie mit Tränen in den Augen. »Ja, mein Liebster, ich will dich heiraten. Nichts in der Welt könnte mich glücklicher machen.«

Epilog
    Juni 1190
    Das Lachen eines Kindes wurde von der Frühsommerbrise zu Griffin of Montborne hinübergetragen, als er durch die offenen Tore seines Heimes ritt und sein weißes Streitross im Hof zügelte. Er hatte die Jagd abgebrochen, nachdem ihm einer seiner Knappen eine gerade eben eingetroffene Nachricht aus dem Heiligen Land überbracht hatte. Zwar hatte er den Brief nicht gleich gelesen, doch er erkannte die kühne Handschrift als die seines abenteuerlustigen Bruders, der sich inzwischen seit sechs Monaten auf dem Kreuzzug befand.
    Er stieg ab und betrat den Wohnturm, um sich auf die Suche nach Isabel zu begeben. Erneut vernahm er ein mädchenhaftes Kichern, dieses Mal untermalt von dem süßen Lachen seiner edlen Gemahlin. Die herrlichen Laute kamen aus dem Burggarten. Griff steckte den Brief in seinen Schwertgürtel, wandte sich um und umrundete den Turm, um in den Garten von Montborne zu gelangen, der vor Obstblüten und duftenden Sommerblumen nur so schäumte.
    »Schau, Isabel – ich habe einen gefangen! Ich habe einen gefangen!«
    Die achtjährige Maura de Lamere, ein rothaariges Temperamentsbündel mit strahlend blauen Augen und dem Lächeln eines Engels, kam von der anderen Seite des von einer Mauer umgebenen Gartens zu ihrer älteren Schwester gerannt, die Rosen schnitt und sie in einen Korb an ihrem Arm legte. Isabel hob den Kopf, als Maura neben ihr stand. Das Mädchen hatte die Hände vorsichtig zusammengefaltet, als ob sie ein rohes Ei darin hielte und fürchtete, es zu zerbrechen. Langsam, die Hand in den Rücken gestützt, beugte sich Isabel vor, um zu sehen, was Maura Kostbares darin hielt.
    »Oh, er ist wunderschön«, sagte sie lächelnd und strich zärtlich über die Wange des Mädchens.
    Kichernd öffnete Maura ihre Hände, und ein winziger gelber Schmetterling flatterte hoch in die Luft. Beide sahen zu, wie er über ihren Köpfen tanzte. Ihr Glück schien von ihren Augen und ihren Lippen zu strahlen, füllte den Garten mit einer Süße – einer schlichten, aber tiefen Unschuld –, an die sich Griffin wohl nie gewöhnen würde.
    Isabel musste seine Anwesenheit gespürt haben, denn im nächsten Augenblick wandte sie den Blick von dem Schmetterling ab und sah in seine Richtung.
    Ihre Augen ruhten ineinander, und sie tauschten einen Blick, der voller Zufriedenheit und Sehnsucht zugleich war. Sie hatten in den vergangenen sechs Monaten jeden Tag und jede Nacht gemeinsam verbracht, doch noch immer genügte allein Isabels Anblick, um sein Blut vor Verlangen heiß aufwallen zu lassen. Nie war sie schöner gewesen. Bewundernd betrachtete er sie, und sein Atem beschleunigte sich; sie lächelte, und sein Herz zog sich zusammen. Und er konnte an dem rauchigen Schimmer in ihren bernsteinbraunen Augen ablesen, dass seine Anwesenheit sie ebenso stark berührte.
    »Maura«, flüsterte sie ihrer Schwester zu, die Augen und das allmählich immer strahlender werdende Lächeln unverwandt auf Griffin gerichtet, »lauf in die Küche und frag den Koch, ob ich ihm Erbsen aus dem Garten mitbringen soll, ja?«
    Das Mädchen nickte heftig und lief gleich darauf zur Gartenpforte, um ihren Auftrag auszuführen. Im Vorüberlaufen lächelte sie Griffin an, und er zwinkerte ihr zu und zerzauste ihr die wilden roten Locken.
    »Du solltest im Turm bleiben«, schalt Griff sanft und gesellte sich zu seiner Gemahlin. Er nahm ihre Hand und half ihr, sich auf eine Bank in der Nähe eines Rosenbogens zu setzen.
    Isabels Leib war von seinem Kind so hoch gewölbt, dass die Hebammen und Lady Joanna ihr geraten hatten, während der restlichen Schwangerschaft im Bett zu bleiben. Doch sie war nicht die Frau, die Anweisungen nur um der Gehorsamkeit willen ausführte. Gerade dieser Eigensinn gefiel Griffin an ihr. Er beugte sich vor, um sie zu küssen, dann küsste er ihren Bauch, etwas, das er jeden Tag mit großer Liebe und in hingebungsvoller, sprachloser Ehrfurcht tat.
    »Dein Kind ist heute sehr lebhaft«, sagte sie, als
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