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Die Ehre des Ritters (German Edition)

Die Ehre des Ritters (German Edition)

Titel: Die Ehre des Ritters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian Schreibt als Tina St. John
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Absatz kehrt, um davonzulaufen. Griff packte die Frau um die Taille, noch ehe sie den ersten Schritt machen konnte.
    »Lasst mich los!«, stieß sie keuchend hervor, als Griff sie mühelos hochhob.
    Wie einen Getreidesack trug er sie seitlich unter dem Arm. Ein ärgerlich lebhafter Getreidesack, denn sie zappelte und wand sich heftig, in dem Versuch, sich zu befreien. Schließlich gelang es ihr, einen Arm aus seiner Umklammerung zu lösen, woraufhin sie mit der Faust auf seinen Oberschenkel einzutrommeln begann, allerdings ein wenig zu ziellos für seinen Geschmack.
    »Ihr solltet nicht derart mit Eurer Hand herumfuchteln, Mylady, es sei denn, Ihr wollt sie verlieren. Es mag Euch gelungen sein, meinen Mann nach Atem ringend auf der Straße zurückzulassen, aber ich warne Euch. Versetzt mir einen solchen Schlag und Ihr werdet feststellen, dass ich mich sehr viel schneller davon erholen werde, und mein Zorn wird fürchterlich sein.«
    Offenbar hielt sie es nicht für weise, ihn herauszufordern, denn sie gab ihren Widerstand auf. Er brachte sie zu seinem wartenden Pferd und hob sie auf den Rücken des Tieres. Rasch stieg er hinter ihr in den Sattel. Einen Arm um ihre schlanke Taille geschlungen, lenkte er sein Ross zurück auf die Straße.
    Griffins Männer waren damit beschäftigt, hastig die Toten und alle Hinweise auf den stattgefundenen Kampf zu beseitigen. Von der Reisegesellschaft war nur noch die ramponierte Sänfte übrig. Der von zartem Stoff bedeckte Rahmen lag in Trümmern und die blassen Vorhänge schwebten wie Geister in der nächtlichen Brise.
    »Werft die Überreste der Sänfte in die Schlucht«, wies Griff die Ritter an. »Die Pferde sind von edlem Geblüt. Treibt sie zusammen, wir nehmen sie mit.«
    »Schändliche Diebe«, zischte seine Gefangene.
    Der nahe Schrei einer Frau untermalte die Beschimpfung der Lady und zog seine Aufmerksamkeit auf sich. Er blickte über seine linke Schulter. Die zweite Frau wurde gerade von einem der Soldaten Droghallows aus dem Wald geführt. Sie wirkte nicht allzu glücklich darüber. Ihr rosa Seidenkleid war schmutzbefleckt und das blonde Haar, das am Morgen gewiss zu einer eindrucksvollen Frisur gekämmt worden war, hing ihr zerzaust ins Gesicht. Die Zöpfe hatten sich aufgelöst und die Perlen waren verrutscht. Sie fluchte laut, als der Mann sie auf die Straße stieß. Die undamenhafte Beschimpfung war so unflätig, dass selbst Griff die Brauen hob.
    »Nimm deine dreckigen Pfoten von mir, du Schuft!«, schrie sie, während sie strampelnd versuchte, sich aus der Umklammerung ihres Entführers zu befreien. »Wer glaubt Ihr Ungeheuer eigentlich, wer Ihr seid? Ich schwöre, ich werde dafür sorgen, dass Ihr hängt – Ihr alle!«
    Griffin hatte nicht damit gerechnet, zwei Frauen in der Sänfte vorzufinden. Er fragte sich, ob diese Gift sprühende Schlange Montbornes Braut war. Sie war gekleidet wie eine Prinzessin und zeigte das dazu passende hochnäsige Gebaren. Ein krasser Gegensatz zu der stillen Schönheit, die stocksteif und aufrecht vor ihm im Sattel saß.
    Griff kam zu dem Schluss, dass sie und nicht ihre missgelaunte Begleiterin ihm größere Schwierigkeiten bereiten würde. Selbst jetzt spürte er den unbeugsamen Willen, der sich in ihrer schlanken Gestalt regte, ihr stillschweigendes Abwägen der Situation, die berechnende Gelassenheit. Sie hatte Odo beinahe mühelos überwältigt, einen Mann, der dreimal so kräftig war wie sie. Griff ließ sich nicht einen Augenblick durch ihren fehlenden Widerstand täuschen. Er wusste, sie wartete lediglich auf eine günstige Gelegenheit, um ihre Freiheit wiederzugewinnen.
    Um sie wissen zu lassen, dass sie diese Gelegenheit nicht erhalten würde, schloss Griff den Arm fester um ihre Taille und zog sie so eng an sich, dass ihr Rücken an seine Brust gedrückt wurde. Sie keuchte bei dieser unerwarteten Berührung auf und wölbte den Rücken in dem Versuch, sich ihm zu entwinden, doch die unkluge Bewegung sorgte lediglich dafür, dass ihre Brüste sich keck an seinen Unterarm schmiegten, derweil sich ihre Finger in seine muskulösen Arme gruben, als wolle sie deren Stärke auf die Probe stellen.
    Während er die Wärme ihres sich windenden Körpers ein wenig mehr als notwendig genoss, rief er über ihren verschleierten Kopf hinweg einen knappen Befehl. »Steigt auf, Männer. Wir reiten noch eine Weile, ehe wir unser Nachtlager aufschlagen.«
    Sorgsam achteten sie darauf, weder ihre Namen noch Droghallow zu erwähnen, denn je

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