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Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacKenzies (German Edition)
Autoren: Linda Howard
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Radiowecker auf dem Nachttisch konnte sie nicht sehen. Trotzdem rührte sie sich nicht, um die Zeit abzulesen. Sie kauerte einfach nur in der Ecke, die Waffe in den Händen, und wartete. Und starb mit jeder vergehenden Minute ein wenig mehr.
    Zane kam nicht. Eiskalte Verzweiflung breitete sich in ihrem Herzen aus und wuchs, bis ihr ganzer Brustkorb damit erfüllt war und ihr das Atmen fast unmöglich machte. Sie konnte ihren Herzschlag in ihren Ohren hören, hart und schmerzhaft langsam. Zane. Er wäre schon hier, wenn es ihm möglich wäre. Er war wieder angeschossen worden. Verletzt. Dass er tot sein konnte, daran erlaubte sie sich nicht zu denken. Doch der Gedanke war da, lauerte in ihrem Kopf, ihrer Brust, ihrem Herzen. Sie wusste nicht, wie sie weiterleben sollte.
    Ein kurzes Klopfen ertönte an der Tür. „Barrie?“ Eine leise Stimme, gehetzt und Barrie vertraut. „Ich bin’s, Art Sandefer. Es ist vorbei. Mack wurde festgenommen. Du kannst herauskommen.“
    Nur Zane und Chance wussten, wo sie war. Zane hatte gesagt, sie solle jeden anderen, der die Tür öffnete, erschießen. Aber sie kannte Art Sandefer seit Jahren, sie respektierte den Mann und die Arbeit, die er leistete. Wenn Mack Prewett der Verräter war, wüsste Art davon. Es ergab Sinn, dass Art vor der Tür stand.
    Es wurde an der Klinge gerüttelt. „Barrie?“
    Sie hatte sich schon halb erhoben, um ihn einzulassen, dann sank sie wieder auf den Boden zurück. Nein. Er war weder Zane noch Chance. Falls sie Zane verloren hatte, würde sie zumindest seine letzte Anweisung erfüllen. Er hatte nichts anderes im Sinn gehabt, als für ihre Sicherheit zu sorgen, und sie vertraute Zane mehr als je einem anderen Menschen zuvor. Sogar mehr als ihrem Vater. Auf jeden Fall mehr als Art Sandefer.
    Mit diesem seltsamen Husten hatte sie nicht gerechnet. Das Türschloss explodierte, Art Sandefer stieß die Tür auf und kam ins Zimmer. In seiner Hand lag eine Waffe mit einem langen Schalldämpfer.
    Ihre Blicke begegneten sich, der Ausdruck in Arts Augen war hellwach, boshaft und zynisch. Und in dem Moment wurde Barrie alles klar.
    Sie drückte den Abzug.
    Zane war Sekunden später da. Art war an der offen stehenden Tür herabgesunken, die Hand auf die klaffende Wunde in seiner Brust gepresst. Zane kickte die Waffe aus Arts ausgestreckter Hand und weit fort, mehr Aufmerksamkeit ließ er dem Mann nicht zukommen. Mit einem großen Schritt trat er über ihn hinweg und eilte durch das Zimmer zu Barrie, die mit bleichem Gesicht und gebrochenem Blick in der Ecke kauerte. Panik schlug über Zane zusammen, doch bei seiner hastigen Untersuchung konnte er kein Blut finden. Barrie schien unverletzt zu sein.
    Er saß neben ihr in der Hocke und strich ihr zärtlich das Haar aus der Stirn. „Liebling?“, sprach er sie leise an. „Liebling, es ist vorbei. Geht es dir gut?“
    Sie antwortete nicht. Zane setzte sich auf den Boden, zog sie in seine Arme und auf seinen Schoß, presste sie an seinen warmen Körper und murmelte beruhigend auf sie ein. Er spürte ihren Herzschlag an seiner Brust, das Pochen hart und erschreckend langsam. Er zog sie noch enger an sich und barg sein Gesicht in ihrem Haar.
    „Geht es ihr gut?“ Chance tauchte auf, stieg ebenfalls über Art Sandefer hinweg und kam auf seinen Bruder und seine neue Schwägerin zu. Andere Männer erschienen, kümmerten sich um den Verletzten. Mack Prewett war unter ihnen. Mit harten Augen betrachtete er seinen früheren Vorgesetzten.
    „Sie kommt schon wieder in Ordnung“, murmelte Zane und hob den Kopf. „Sie hat auf Sandefer geschossen.“
    Mehr Erklärung brauchte niemand. Das erste Mal war schlimm. Mit etwas Glück und guter Pflege würde Sandefer überleben, aber Barrie würde nie vergessen, wie es war, auf einen Menschen zu zielen und den Abzug zu drücken.
    „Woher wusste er, welches Zimmer?“, fragte Zane ruhig.
    Chance ließ sich auf der Bettkante nieder und stützte die Ellbogen auf die Knie. Nachdenklich blickte er vor sich hin. „Ich muss eine undichte Stelle in meinem Team haben“, meinte er sachlich. „Ich weiß auch, wer es ist. Es gab nur einen Mann, der die Zimmernummer kannte. Ich kümmere mich darum.“
    „Tu das.“
    Barrie rührte sich, sie schlang die Arme um Zanes Nacken. „Zane“, wisperte sie erstickt. Sie zitterte am ganzen Leib.
    Da er ebenso empfand wie sie, verstand er ihre Panik und hörte die Verzweiflung in ihrer Stimme. „Mir geht es gut“, flüsterte er und küsste sie auf
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