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Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacKenzies (German Edition)
Autoren: Linda Howard
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es sich aufhob, bis sie allein in der Suite waren, und hier auf der Straße wachsam bleiben wollte.
    Sie begann selbst die wogende Menge von Touristen und Besuchern zu beobachten, suchte nach möglichen Anzeichen, nach auffälligem Interesse. Das half ihr zumindest, sich von dieser grenzenlosen Schwäche abzulenken, die sie verspürte. Die Schwangerschaft machte sich mehr und mehr bemerkbar. Es war dumm von ihr gewesen, ohne Kopfschutz und Frühstück auszugehen. Normalerweise hätte ihr das nichts ausgemacht, aber normalerweise steckte sie auch nicht in solchen Schwierigkeiten.
    Wie weit war es noch bis zum Hotel? Barrie konzentrierte sich darauf, einen Fuß vor den anderen zu setzen, während sie in die Gesichter der Passanten sah. Zane behielt ein langsames, regelmäßiges Tempo bei, und wenn es möglich war, stellte er sich zwischen Barrie und die Sonne. Der menschliche Schatten half, wenn auch nicht viel.
    „Wir sind da“, meinte er schließlich und schob sie in die klimatisierte Hotellobby. Barrie schloss mit einem erleichterten Seufzer die Augen, dankbar für die kühle Luft, die sie umfing.
    Auf dem Weg nach oben war der Lift voll. Zane zog Barrie an die hintere Wand zurück. Eine Seite war so abgesichert, und vor ihnen stand ein Schutzschild aus menschlichen Körpern, wenn die Türen aufgingen. Überraschend wurde Barrie klar, dass sie wusste, wie Zane dachte, dass sie die Motive hinter seinen Handlungen erkannte. Er würde alles tun, um eine Gefahr für die anderen zu vermeiden, aber wenn es hart auf hart kam, würde er die anderen Fahrgäste bedenkenlos opfern, um sie, Barrie, zu schützen.
    Im einundzwanzigsten Stock stiegen sie aus, ohne dass etwas passiert war. Ein Paar mittleren Alters verließ ebenfalls den Aufzug. Der Mann und die Frau schlugen die der Suite entgegengesetzte Richtung ein, trotzdem führte Zane Barrie hinter dem Paar her, bis es bei seinem Zimmer angekommen war. Als die beiden die Tür aufschlossen, erhaschte Barrie einen Blick auf unzählige Einkaufstüten auf dem Bett, über einem Stuhllag getragene Kleidung vom Vortag.
    „Alles in Ordnung“, murmelte Zane, während sie umdrehten und zu ihrer Suite zurückgingen.
    „Sie hätten nicht all diese Souvenirs einkaufen können, wenn sie erst heute angekommen wären?“, fragte Barrie nach.
    Er warf ihr einen nicht zu deutenden Blick zu. „Genau.“
    In der Suite war es geradezu himmlisch kühl. Barrie stolperte hinein, und Zane verschloss die Tür und legte die Kette vor. Das Frühstück stand noch auf dem Tisch, Zane drückte Barrie fast unsanft auf einen Stuhl.
    „Iss“, befahl er. „Wenigstens den Toast, auch wenn er kalt ist. Streich dir Marmelade darauf. Und trink das Wasser. Alles.“ Damit setzte er sich auf die Couchlehne, nahm das Telefon zur Hand und wählte eine Nummer.
    Barrie aß vorsichtshalber erst nur eine halbe Scheibe trockenen Toasts. Im Moment war ihr Magen friedlich, sie wollte nichts tun, um ihn zu reizen. Als er nicht protestierte, strich sie Marmelade auf die zweite Hälfte.
    Nach ein paar Bissen und einem Glas Wasser fühlte sie sich schon besser. Zane gab sich dieses Mal keine Mühe, das Gespräch vor ihr geheim zu halten. Sie nahm an, dass er wieder mit seinem Bruder Chance redete.
    „Wenn sie gesehen wurde, vielleicht eine halbe Stunde“, sagte er gerade. „Haltet euch in Alarmbereitschaft.“ Er hörte eine Weile zu. „Ja, ich weiß, ich werde unruhig.“ Mit einem rätselhaften „Ruhe bewahren!“ verabschiedete Zane sich.
    Barrie drehte sich in ihrem Stuhl zu ihm um. „Wer soll Ruhe bewahren?“, fragte sie.
    Für den Bruchteil einer Sekunde flackerte ein Lächeln in seinen Augen auf. „Chance hat die dumme Angewohnheit, häufig in Wespennester zu stechen. Da kriegt man ab und zu schon mal was ab.“
    „Und du nicht, was?“
    Er zuckte ungerührt die Schultern. „Manchmal.“
    Er war ungewöhnlich ruhig, selbst für ihn. Als würde er darauf warten, dass der Sturm losbrach. Barrie atmete tief ein. „Also gut, sag’s mir. Ich will es wissen.“
    Zane betrachtete sie einen Moment, dann schüttelte er den Kopf. Bedauernd, wie sie zu erkennen glaubte. „Das wird warten müssen. Chance sagt, dass da draußen plötzlich unheimlich viel Betrieb herrscht. Es wird bald losgehen.“

13. KAPITEL
    I hnen blieb nicht einmal die halbe Stunde, auf die Zane gehofft hatte. Als das Telefon klingelte, griff er nach dem Hörer. „Verstanden“, sagte er knapp und legte wieder auf, dann kam er zu Barrie.
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