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Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacKenzies (German Edition)
Autoren: Linda Howard
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recht über den Weg, weil sie meist jenseits der Regeln operierten. Dieser SEAL hier im Besonderen …, bei dem wünschte er sich, er wäre ganz woanders.
    Udaka hatte Mackenzie früher schon getroffen, als er und Boyd, der Executive Officer, über die Sicherheitsübung gebrieft worden waren. Das SEAL-Team unter Mackenzies Kommando sollte versuchen, die Sicherheit des Trägers zu sabotieren, um Schwachstellen herauszufinden, die sich verschiedene Terroristengruppen zunutze machen könnten. Eine Übung, die einst von dem SEAL-Team „Six Red Cell“ übernommen worden war, einer Truppe, die sich so weit außerhalb der Regeln bewegte, dass sie nach sieben Jahren aufgelöst wurde. Das Konzept als solches lebte jedoch weiter. SEAL-Team „Six“ war eine verdeckt arbeitende Antiterroreinheit. Prävention war die Maßgabe. Mit diesem Ziel wurden Schiffs anlagen und Mannschaften von den SEALs überprüft, die dann nach Auswertung ihre Verbesserungsvorschläge für gefundene Schwachstellen abgaben. Und Schwachstellen fanden sie immer, selbst wenn die Kommandeure und Kapitäne vorab über die Prüfung informiert worden waren.
    Bei der ersten Einsatzbesprechung hatte Mackenzie sich zurückhaltend, aber freundlich gegeben. Sehr beherrscht. Kontrolliert. Die meisten SEALs hatten etwas Wildes, Unbeherrschtes an sich, nicht so Mackenzie. Er schien eher der normale Navy-Offizier zu sein, mit seiner weißen Uniform und den eleganten Umgangsformen perfekt geeignet für ein Rekrutierungsposter. Captain Udaka war überzeugt gewesen, gut mit ihm zurechtzukommen, und sicher, dass Lieutenant-Commander Mackenzie eher der administrative Typ sei, statt einer von vielen ungebärdigen und unberechenbaren Draufgängern.
    Er hatte sich gründlich geirrt.
    Die Höflichkeit blieb, ebenso die Selbstbeherrschung. Die weiße Uniform war makellos wie eh und je. Doch in der tiefen Stimme lag nichts Angenehmes mehr, auch in den hellblauen Augen nicht, in denen die Wut glitzerte wie kaltes Mondlicht auf einem Messer. Eine Aura von tödlicher Bedrohung und Gefahr umgab Mackenzie. Captain Udaka wurde klar, wie sehr er sich bei seiner Einschätzung geirrt hatte. Dieser Mann war kein Schreibtischtäter, sondern jemand, in dessen Gegenwart man jeden seiner Schritte sehr genau abwägen sollte. Dem Captain kam es vor, als würde ihm unter dem eisigen Blick Mackenzies die Haut vom Körper gezogen. Nie hatte er sich seinem Ende näher gefühlt als in dem Moment, da Mackenzie zu ihm kam, nachdem er erfahren hatte, was passiert war.
    „Captain, Sie waren über die Übung in Kenntnis gesetzt worden“, sagte Zane kalt. „Jeder auf diesem Schiff wusste Bescheid, dass meine Männer keine Waffen tragen. Erklären Sie mir, warum zur Hölle zwei meiner Männer angeschossen wurden!“
    Der Executive Officer, Mr. Boyd, starrte stumm auf seine Hände. Captain Udaka wurde die Kehle eng, doch sein Hemdkragen stand bereits offen.
    „Dafür gibt es keine Entschuldigung“, sagte er heiser. „Vielleicht wurden die Wachen überrascht und schossen, ohne nachzudenken. Vielleicht war es auch dummes Machogehabe, um den SEALs zu zeigen, dass die Sicherheit steht. Wie auch immer … es gibt keine Entschuldigung.“ Alles, was auf diesem Träger passierte, lag letztendlich in seiner Verantwortung. Die Wachen mit dem überschnellen Finger am Abzug würden für ihren Fehler zahlen müssen – und er selbst auch.
    „Meine Leute hatten die Sicherheit bereits durchbrochen.“
    Bei Zanes leise gesprochenem Satz richteten sich dem Captain die Nackenhärchen auf. „Dessen bin ich mir bewusst.“
    Dass es so einfach gewesen war, streute Salz in die Wunden des Captains, war aber nichts im Vergleich zu dem schwerwiegenden Fehler. Die Männer unter seinem Kommando hatten das Feuer auf unbewaffnete SEALs eröffnet. Seine Männer, seine Verantwortung. Es half seinem Selbstwertgefühl auch nicht, dass die SEALs innerhalb von Sekunden, nachdem zwei ihrer Leute niedergeschossen worden waren, die Kontrolle übernommen und das Areal abgesichert hatten. Im Klartext hieß das, die Wachen waren zusammengeschlagen worden und lagen jetzt gemeinsam mit den angeschossenen SEALs auf der Krankenstation.
    Lieutenant Higgins hatte ein Schuss in die Brust getroffen, er würde nach Deutsch land gebracht wer den, sobald sein Zustand den Transport zuließ. Dem zweiten SEAL, Warrant Officer Odessa, hatte eine Kugel den Oberschenkelknochen durchschlagen. Auch ihn würde man nach Deutschland ausfliegen. Sein Zustand
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