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Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Die Ehre der MacKenzies (German Edition)

Titel: Die Ehre der MacKenzies (German Edition)
Autoren: Linda Howard
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absolut, und wenn einem von ihnen etwas zustieß, spürten sie es alle. „Er wird transportiert. Nicht ganz risikolos, aber ich gehe jede Wette ein, er schafft es. Odie kommt auch wieder in Ordnung.“
    Zane winkelte ein Bein an und setzte sich halb auf die Tischkante. Das Glitzern, das Spooky in den hellen Augen aufgefallen war, wurde intensiver. „Hört mal zu, Leute. Die Tochter eines Botschafters ist vor ein paar Stunden entführt worden. Wir gehen nach Libyen und holen sie zurück.“
    Sechs schwarz gekleidete Figuren schlichen sich an den Hauswänden in einer schmalen, verlassenen Gasse in Benghazi, Libyen, entlang. Sie kommunizierten per Handzeichen oder flüsterten kaum hörbar in die winzigen Mikrofone, die sie unter schwarzen Wollmützen trugen. Zane war in Kampfmodus, absolut ruhig, während sie sich zu dem vierstöckigen Gebäude vorarbeiteten, in dem Barrie Lovejoy im obersten Stockwerk festgehalten wurde – falls die Informationen stimmten und man die Frau in den letzten Stunden nicht irgendwo anders hingebracht hatte.
    Wenn er im Einsatz war, fühlte er sich immer so. Es war, als würde sich sein Körper auf den einzig wahren Grund für seine Existenz einstellen. Das hier hatte ihm gefehlt, so sehr, dass ihm klar geworden war, ohne diese Action würde er nicht in der Navy bleiben können. Auf einer Mission waren alle seine Sinne geschärft, eine tiefe innere Ruhe ergriff dann von ihm Besitz. Je höher das Risiko, desto abgeklärter wurde Zane. Als würde alles in Zeitlupe vonstattengehen. Er hatte dann Zeit, jedes Detail zu analysieren, den nächsten Schritt vorauszuplanen, die Konsequenzen klar zu erkennen und seine Entscheidung zu treffen. Alles in Sekundenbruchteilen, die ihm jedoch wie endlose Minuten vorkamen. Adrenalin rauschte dann durch seine Adern, das Blut lief heiß durch seinen Körper, aber sein Verstand blieb glasklar und nüchtern. Kaltblütig. Einmal hatte ihm jemand gesagt, seine Miene sei während solcher Momente beängstigend ausdruckslos.
    Das Team bewegte sich geräuschlos vorwärts. Jeder wusste, was er zu tun hatte und was der andere tun würde. Diese unverbrüchliche Gewissheit hatten sie in sechsundzwanzig Wochen erlangt, in denen sie gemeinsam durch die Hölle gegangen waren, was offiziell unter dem Namen BUD/S-Training lief. Dieses Band zwischen den Männern ermöglichte es ihnen, als Team mehr zu erreichen, als ein Einzelkämpfer je würde bewirken können. Für die SEALs war Teamwork nicht nur ein Wort, es war existenziell.
    Spooky Jones ging voran, um die Gegend auszuloten. Zane setzte den drahtigen Südstaatler für solche Aufgaben ein, denn Spooky hatte Nerven aus Stahl und bewegte sich unsichtbar wie ein Geist. Bunny Withrock, der ständig unter Strom zu stehen schien, bildete die Rückendeckung. Niemand schlich sich unbemerkt an Bunny heran, außer Spooky. Zane blieb direkt hinter Jones, zusammen mit Drexler, Greenberg und Santos. Greenberg war unerschütterlich, nicht aus der Ruhe zu bringen und absolut zuverlässig, Drexler unfehlbar mit der Waffe. Santos, außer der Tatsache, dass er ein verdammt guter SEAL war, besaß das Talent, alle zusammenzuhalten, sollte es tatsächlich nötig werden. Zane hatte nie mit einer besseren Truppe gearbeitet.
    Dass sie hier in Benghazi waren, war reines Glück. Glück für die Truppe und hoffentlich auch für Miss Lovejoy. Und es war Pech für die Terroristen, die Miss Lovejoy vor knapp fünfzehn Stunden von den Straßen Athens entführt hatten, dass die Montgomery gerade südlich von Kreta vor Anker lag. Wäre der Fugzeugträger nicht gerade dort stationiert gewesen und hätte das SEAL-Team nicht die Sicherheitsübung vorgenommen, wäre wertvolle Zeit verloren gegangen, wahrscheinlich ein ganzer Tag, bevor ein anderes Team hätte eingeschleust werden können.
    Miss Lovejoy war nicht nur die Tochter des Bot schafters, sie arbeitete auch als Botschaftsangestellte. Der Botschafter war anscheinend auf seine Tochter fixiert, seit seine Frau und sein Sohn vor fünfzehn Jahren bei einem Attentat in Rom ums Leben gekommen waren. Miss Lovejoy war damals zehn Jahre alt gewesen. Nach dem Attentat hatte der Botschafter seine Tochter in exklusiven Privatschulen untergebracht. Sie hatte ihren College-Abschluss gemacht und nahm jetzt die Aufgaben einer „Botschaftshostess“ wahr. Zane konnte sich denken, was das bedeutete – lächelnde Gesellschafterin und charmante Repräsentantin, eben etwas, um die reiche Miss zu beschäftigen. Die Frau
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